Der Untergang des Auswandererschiffs "Cimbria" nach einer Kollision im Januar 1883 gehört zu dem schrecklichsten Schiffsunglücken in der Nordsee. 437 Menschen verloren in dieser Nacht ihr Leben, nur 56 Crewmitglieder und Passagiere konnten gerettet werden. Die "Cimbria" wurde daher immer wieder als die "Titanic der Nordsee" bezeichnet.

In ihrem Vortrag am Dienstag, dem 07. November, um 19.00 Uhr im Museum "Windstärke 10" schildert Dr. Jenny Sarrazin die dramatischen Ereignisse dieser Januarnacht und den verzweifelten Überlebenskampf der Schiffbrüchigen. Das furchtbare Unglück wirft aber auch viele Fragen auf, denn die "Cimbria" war nur etwa 15 Minuten nach der Kollision und damit erstaunlich schnell gesunken. Die Vernehmung der Zeugen der "Cimbria" vor dem Seeamt deutete zudem auf Verfehlungen der Reederei des Schiffes hinsichtlich der Sicherheitsvorkehrungen.

Im Zentrum der Angriffe von Überlebenden wie auch der Presse aber stand nach dem Unglück der Kollisionsgegner, der englische Dampfer "Sultan". Nicht nur wurde er verdächtigt, schuld an der Kollision zu sein. Vor allem sahen sich die "Sultan"-Crew und insbesondere ihr Kapitän James Cuttill mit wütenden Vorwürfen wegen unterlassener Hilfeleistung konfrontiert. Was aber geschah wirklich auf der „Sultan“ in dieser Januarnacht? War Captain Cuttill tatsächlich das herzlose Monster, das die „Cimbria“-Überlebenden in ihm sahen?

Viele dieser Fragen lassen sich 140 Jahre nach dem Unglück noch anhand der Berichte von Augenzeugen und Experten beantworten. Die Referentin zeichnet in ihrem Vortrag dabei ein anschauliches Bild der Ereignisse auf beiden beteiligten Dampfern und der Folgen, die das Drama dieser Januarnacht 1883 mit sich brachte.

Der Eintritt zu diesem Vortrag beträgt 4,00 €, 3,50 € ermäßigt.