Lippstadt. Die Erneuerung der Dacheindeckung des Lippstädter Stadtmuseums kann in Kürze beginnen. Der Auftrag für eine Dacheindeckung mit roten Hohlziegeln ist erteilt worden. Hinsichtlich der historisch belegbaren Farbe und der Art der Dachziegel hatte es zuletzt noch Abstimmungen zwischen den Fachleuten aus den Bereichen Bauen und Denkmalschutz der Stadt Lippstadt und Experten des LWL-Denkmalamtes in Münster gegeben. Dabei wurden unter anderem Fotografien des Gebäudes aus den Jahren 1912 und 1929 aus dem Archiv des LWL für einen Nachweis herangezogen. „Im Zusammenhang mit dem als bürgerliches Wohnhaus errichteten Gebäude ist man zu dem Ergebnis gekommen, dass eine rote Eindeckung in Form von Hohlziegeln als nachweisbar anerkannt wird“, erklärt Heinrich Horstmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen bei der Stadt Lippstadt.

Auch hinsichtlich der Fassadengestaltung hat die Abstimmung mit dem Denkmalamt des LWL ein Ergebnis gebracht. Gestützt auf Fotografien als wissenschaftlich verwertbare Nachweise konnte herausgearbeitet werden, dass die Fassade des Gebäudes in den 50er- und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts massiv verändert wurde. Mit den heute sichtbaren Zierelementen und der aufgesetzten Gliederung war seinerzeit versucht worden, das prunkvolle „Innenleben“ des Gebäudes auch in der Fassade wiederzugeben. „Historisch hat es eine derartige Gestaltung allerdings nie gegeben“, erklärt Heinrich Horstmann.

In Bezug auf das künftige Museumskonzept soll das Gebäude einen Zeitabschnitt zu Beginn des 19. Jahrhunderts darstellen. Um einen weiteren Eingriff in die historische Gebäudesubstanz so gering wie möglich zu halten, sollen die Fassadenelemente aus dem 20. Jahrhundert nicht zurückgebaut werden, sondern durch einen einheitlichen Anstrich in den Hintergrund treten. Nur die Profile und Zierelemente, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts nachweisbar sind, sollen in einem hellen grauen Farbton abgesetzt werden. Die Fassaden sollen insgesamt einheitlich in einem hellen Farbton gestrichen werden.