Lippstadt. Am Sportplatz in Overhagen müssen sechs Pappeln gefällt werden: Die Bäume stellen eine Gefahr für die Sportplatznutzer dar, da die ausladenden Bäume zunehmend trockene Äste in den Kronen aufweisen. „Außerdem droht eine Schwächung der Standfestigkeit des unterwurzelten Dammes am benachbarten Regenrückhaltebecken der Gieseler“, berichtet Thierry Breve vom Wasserverband Obere Lippe.

„Wir haben in der Vergangenheit bereits mehrfach stark beschädigte Seitenäste entnommen, um die Sicherheit der Sportplatznutzer zu gewährleisten und gleichzeitig die Bäume zu erhalten. Jetzt kommen aber weitere Aspekte hinzu, die eine Fällung der Bäume nötig machen“, erklärt Christian Kleineheilmann, Fachdienstleiter Grünflächen, Spielen und Sport der Stadt Lippstadt. Neben der Standfestigkeit des Dammes und dem Schutz der Sportplatznutzer sieht die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) auch für das benachbarte Naturschutzgebiet Lusebredde Vorteile bei der Fällung der Bäume: „Von der Entnahme der hochgewachsenen Baumreihen könnte das Schutzgebiet profitieren. Uralte Kopfbäume, die von den Pappeln längst überwachsen wurden, könnten im Anschluss an die Maßnahme beschnitten werden, dann wieder austreiben und damit gerettet werden“, so Luise Hauswirth von der ABU.

Um den Verlust der Bäume darüber hinaus zu kompensieren, wollen die Stadt Lippstadt und die ABU junge Weidenstecklinge ergänzen und ihre Pflege dauerhaft gewährleisten. „Immerhin war der Raum nördlich von Overhagen vor Jahren auch schon mal Brutgebiet für den seltenen Steinkauz. Diese kleine Eulenart zieht in Kopfbaumhöhlen ihre Nachkommen auf. Die Maßnahme dient also sowohl dem Allgemeinwohl als auch dem Naturhaushalt“, betont Hauswirth.