Meldungsdatum: 27.10.2023
Ausreichender Wohnraum, bedarfsgerecht und bezahlbar! Vor dieser zentralen Herausforderung stehen aktuell viele Städte und Kommunen. Auch bei der Stadt Winterberg steht dieses Thema weit oben auf der Agenda. Jetzt wurde der Öffentlichkeit ein Genossenschaftsmodell mit der Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland vorgestellt. Entstehen soll im ersten Schritt im Fichtenweg oberhalb des Tennisplatzes ein Apartmenthaus mit 16 Wohneinheiten für Singles, Paare und Azubis.
„Wir haben in den vergangenen Monaten gemeinsam mit der Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland ein Genossenschaftsmodell entwickelt, um bezahlbaren Wohnraum in unserer Stadt anbieten zu können. Wir stehen derzeit vor zwei zentralen Herausforderungen: bezahlbarer Wohnraum und Fachkräftemangel und beides hängt miteinander zusammen. Daher wollen wir bei unserem Genossenschaftsmodell unsere Unternehmerinnen und Unternehmer als mitinvestierende Mitlieder mit ins Boot holen, die sich ein Belegungsrecht für die Wohnungen miteinkaufen und so sicherstellen können, dass die Wohnung ihren Mitarbeitenden oder Auszubildenden zur Verfügung steht“, so Bürgermeister Michael Beckmann.
Wohnungen könnten von Bürgerinnen und Bürgern mit Wohnberechtigungsschein angemietet werden
Das Konzept einer Wohnungsbaugenossenschaft, die öffentlich geförderten Wohnraum baut, sieht vor, dass die Wohnungen von Bürgerinnen und Bürgern, die einen Wohnberechtigungsschein haben, zu günstigen Mieten angemietet werden können. Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben aktuell wohl aufgrund der Einkommenshöhe alle Auszubildenden, rund 50 % der Arbeitskräfte und auch 80 Prozent Seniorinnen und Senioren.
Winterberger Modell ist einmalig in NRW
Die Besonderheit des Winterberger Models, dass Investoren als Geldgeber in Verbindung eines Belegungsrechtes für die jeweilige Wohnung eingebunden werden, ist einmalig in NRW. „Unser entwickeltes Modell gibt es in ganz NRW noch nicht und das macht es auch so interessant“, so Peter Wagner, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland, der das Konzept im Detail vorgestellt hat und den Interessierten auch für Fragen zur Verfügung gestanden hat.
Projekt kostet 2,5 Millionen Euro – 427.773 Euro sollen von investierenden Mitgliedern in Wohnungsbaugenossenschaft miteingebracht werden
Das Apartmenthaus mit 16 Wohneinheiten, einer Wohnfläche von 548 Quadratmetern und einem Gemeinschaftsraum von 62 Quadratmeter kostet insgesamt 2,5 Millionen Euro. Die Stadt Winterberg würde als Gründungsgenosse Eigenkapitel in Form des Grundstückes miteinbringen und die Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland ihre-Eigenleistung zur Errichtung des Gebäudes. Die investierenden Mitglieder, also Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen, sollen insgesamt 427.773 Euro zu Beginn in die Genossenschaft investieren, damit sich das Projekt finanziell überhaupt trägt. „Bezahlbaren Wohnraum zu bauen ist mittlerweile sehr schwer. Das liegt an den aktuellen Rahmenbedingungen - steigende Baukosten und Kapitalkosten - machen es fast unmöglich Wohnraum, mit günstigen Mieten zu bauen. Wir haben in Winterberg aber ein Modell gefunden, um Mieten von beginnend 6,10 Euro anbieten zu können. Das können wir aber nur realisieren, wenn es gelingt mehr Eigenkapital als 10 % neben den Fördermitteln des Landes NRW aufzubringen“, so Peter Wagner, Vorsitzender der Wohnungsbaugenossenschaft Hochsauerland. Die Kaltmiete einer Singlewohnung mit 35 Quadratmetern Wohnfläche würde bei dem Winterberg Modell bei 284 Euro liegen.
Investierende Mitglieder können Bürgerinnen und Bürger sein, die mindestens ein Genossenschaftsanteil in Höhe von 1.000 Euro kaufen oder auch Unternehmen, die ein Belegungsrecht miteinkaufen und somit die Wohnung für die nächsten 15-20 Jahre belegen können. Die Wohnungsbaugenossenschaft würde dann mit einem Hauptmieter in Form eines Vereins bzw. einer GmbH & Co.KG einen Hauptmietvertrag abschließen. Die investierenden Mitglieder mit Belegungsrecht sind die Mitglieder bzw. Gesellschafter des Hauptmieters und können die Wohnungen dann untervermieten. Die Rendite würde im Jahr gesichert bei 2 Prozent liegen. Alle Rechte und Pflichten der investierenden Gesellschafter können unter www.rathaus-winterberg.de/wohnungsbaugenossenschaft nachgelesen werden „Wir suchen nun Mitstreiter, die mit uns das Genossenschaftsmodell auf den Weg bringen. Jeder Winterberger kann sich ab 1.000 Euro beteiligen und so in die die eigene Stadt investieren. Mit jedem Genossenschaftsanteil schafft man über diesen Weg auch eine soziale Rendite für unsere Stadt. Sollten wir genug Mitstreiter finden, könnte das Apartmenthaus schon im Jahr 2024 gebaut werden“, so Bürgermeister Michael Beckmann. Interessierte können bis zum 15. November unter www.rathaus-winterberg.de/wohnungsbaugenossenschaft eine Absichtserklärung ausfüllen, in der zunächst das Interesse an einer Wohnung mit Belegungsrecht bekundet werden kann, aber auch einfach eine finanzielle Beteiligung an der Wohnungsbaugenossenschaft. Alle Interessierten werden dann weiter intensiv in den Prozess eingebunden.
Modell könnte auf zweiten Bauabschnitt ausgeweitet werden
Sollte das Winterberger Modell ein Erfolgsmodell und das erste Wohnhaus gebaut werden, würde auch die Möglichkeit bestehen, dass Modell um einen zweiten Bauabschnitt zu erweitern oder auch in den Ortsteilen mit weiteren Partner umzusetzen. Das zweite Apartmenthaus könnte gleich neben dem ersten entstehen und z.B. als Mehrfamilienhaus für weitere Zielgruppen entwickelt werden.
Stadt Winterberg
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