Meldungsdatum: 31.10.2023

Mit Leidenschaft, Freude und Engagement: Ein Blick auf die Amtszeit von Bürgermeisterin Ilona Friedrich

Am 31. Oktober endet nach sechs Jahren die Amtszeit von Kassels erster Bürgermeisterin sowie Dezernentin für Bürgerangelegenheiten und Soziales Ilona Friedrich. Mit ihrem Einsatz und ihrem Fokus auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger hat sie sich als starke Fürsprecherin der sozialen Gerechtigkeit erwiesen.

Als Ilona Friedrich vor sechs Jahren die Leitung des Dezernats für Bürgerangelegenheiten und Soziales der Stadt Kassel übernahm, ist sie mit dem Ziel angetreten, die Sozialpolitik im Rathaus nachhaltig zu stärken und mitzugestalten. Mit Blick auf die sozialen Themen und vor allem auch auf die benachteiligten Personenkreise verantwortete Friedrich das Sozialamt. Schwerpunkte waren die soziale Stadtentwicklung, die Integrationsarbeit sowie die Stärkung des Ehrenamts. Zudem setzte sie sich insbesondere für die Belange von Älteren, Kranken sowie Menschen mit Behinderung ein. Neben dem Sozialamt verantwortete Friedrich das Bürgeramt der Stadt Kassel. Hier machte sie es sich zur Aufgabe, die Digitalisierung voranzutreiben und einen bürgernahen Service für Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Ilona Friedrich hält dazu rückblickend fest: „Getragen und motiviert hat mich immer wieder der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie vor allem mit den Kolleginnen und Kollegen im Rathaus beim Problemlösen und Gestalten von Lebenschancen und Lebensqualität.“

„Ilona Friedrich war eine Wegbereiterin in vielerlei Hinsicht“, würdigte Oberbürgermeister Sven Schoeller. Sie sei die erste Frau, die in Kassel in das Bürgermeisteramt gewählt wurde. Und in ihrer sechsjährigen Amtszeit habe sie viele Weichen gestellt und wichtige Projekte und Initiativen auf den Weg gebracht, so Schoeller. „Ilona Friedrich hat das Amt mit Würde und mit großem Engagement für der Stadt und die Menschen ausgefüllt. Dafür gebührt ihr unser Dank.“

Gemeinsam und im Dialog
Ein zentrales Handlungsfeld während der Amtszeit war der Ausbau und die Weiterentwicklung von Stadtteilzentren zu sozialen Knotenpunkten in den Stadtteilen. Friedrich setzte sich dafür ein, die aktuell über 40 Einrichtungen stetig weiterzuentwickeln. Ziel war es, Orte der Nachbarschaftshilfe und des bürgerschaftlichen Engagements zu schaffen. Mittlerweile schaffen diese Orte Begegnungen, sind kommunikative Treffpunkte und ermutigen die Menschen bis ins hohe Alter selbst aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und das Zusammenleben im Stadtteil eigenverantwortlich mitzugestalten. Darüber hinaus stärkte Friedrich mit diesem Vorgehen die sozialen Netzwerke in den Stadtteilen und begleitete die Entstehung von sorgenden Gemeinschaften.

Die Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur war für Bürgermeisterin Friedrich besonders wichtig. Das zeigt sich auch in der Gründung der Abteilung Sozialplanung innerhalb des Sozialamtes. Dort sind die Sachgebiete Sozialplanung und Referat für Altenhilfe vereint - eine gute Grundlage für die sozialpolitische Steuerung. Eine am Bedarf orientierte Fachplanung und kooperative Weiterentwicklung der sozialen Infrastruktur mit der lokalen Akteurslandschaft bilden dabei die Basis.

Seniorinnen und Senioren sowie das Ehrenamt im Blick
Die Herausforderung einer immer älter werdenden Stadtgesellschaft hat auch Friedrich erkannt. Sie setzte sich besonders für die Belange der älteren Menschen ein, stärkte barrierefreie Angebote und förderte die soziale Teilhabe von Seniorinnen und Senioren. So setzte sich Bürgermeisterin Friedrich dafür ein, dass sich die Stadt Kassel mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung in 2022 zu den Zielen und Handlungsfeldern der altersfreundlichen Städte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bekannte. Dieser Beschluss galt als wichtiges Signal in der Altenhilfe und Seniorenarbeit der Stadt. Bürgermeisterin Ilona Friedrich betonte in diesem Zusammenhang: „Kassel ist eine soziale Stadt. Durch das Zusammenwirken von vielfältigen Angeboten an professioneller Beratung und Unterstützung, ehrenamtlichem Engagement und lebendigen Netzwerken gestalten wir das soziale Miteinander und den Zusammenhalt. Toleranz, Respekt und bürgerfreundliches Handeln stehen dabei im Vordergrund“.

Auch zum Thema Demenz engagierte sich die scheidende Bürgermeisterin. Durch das Demenznetzwerk und die Koordinierungsstelle Demenz konnten die bestehenden Angebote deutlich ausgeweitet und verbessert werden.

Gemeinsam mit dem Sportamt wurde der „Treffpunkt Bewegung – in Ihrem Stadtteil“ für die ältere Bevölkerung ins Leben gerufen, ein innovatives, flächendeckendes Bewegungsangebot insbesondere für Menschen im Alter ab 60. Ein großes erfolgreiches Projekt, das hessenweit Ansehen genießt. Angebote gibt es mittlerweile in allen 23 Stadtteilen.

Tief verwurzelt in der Kasseler Stadtgesellschaft unterstütze Bürgermeisterin Friedrich das Ehrenamt seit Beginn ihrer Amtszeit. Sie setzte sich dafür ein, ehrenamtliche Initiativen zu stärken und Menschen für freiwilliges Engagement zu gewinnen, sei es bei der Gewinnung von Wahlhelfenden oder beim Projekt „Freiwilliges Soziales Schuljahr“. Dies rief sie in Kooperation mit dem Landkreis ins Leben und förderte die Gewinnung junger Menschen für ein Ehrenamt. Zudem würdigte Friedrich das bürgerschaftliche Engagement in der Stadt beispielsweise durch die Veranstaltungsreihe „Kassel sagt DANKE“ oder unterstütze ehrenamtliche Initiativen finanziell durch das Förderprogramm „Kassel engagiert“. Darüber hinaus konnte mit der Ausweitung der Koordinierungsstelle für bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt bei der Stadt Kassel dank Friedrich das Bindeglied zwischen der Stadt Kassel und den Trägern des bürgerschaftlichen Engagements sowie der Wirtschaft in der Stadt Kassel deutlich gestärkt werden.

Inklusion als Herzensangelegenheit
Ein zentrales Anliegen war Friedrich zudem der Themenschwerpunkt Inklusion. Sie setzte dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen uneingeschränkt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Mit dem Projekt „Ein sportlich bewegtes Kassel für ALLE“ wurde die Stadt Kassel als Modellregion Inklusion aufgenommen. Dies hatte zum Ziel, die Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben durch inklusive Sportangebote zu sichern. So konnten durch gezielte Maßnahmen Menschen mit Behinderung die Teilhabe am „sportlichen“ Leben in Kassel ermöglicht werden.

Bundesweit beachtet: Sozialwirtschaft integriert
Neben all diesen Bemühungen machte es sich Friedrich zur Aufgabe, dem Fachkräftemangel - insbesondere in den sozialen Berufen - zu begegnen. Unter ihrer Federführung wurde das Projekt „Sozialwirtschaft integriert“ ins Leben gerufen, um das Potential von geflüchteten Frauen und Frauen mit Migrationshintergrund in der Arbeitswelt zu nutzen. Durch gezielte Förderung und Qualifizierung konnten über 160 Frauen seit Projektstart in 2018 in eine Ausbildung vermittelt werden und eine berufliche Perspektive erhalten. Hierzu hält Ilona Friedrich fest: „Es gibt viele Dinge, die mir gerade in der Sozialpolitik wichtig sind. Der beste Schutz vor Armut ist Arbeit. Deshalb ist es ein wichtiges Anliegen von mir, Menschen, die keine Arbeit haben, so zu qualifizieren und auszubilden, dass sie sich beruflich integrieren. Durch das Projekt ‚Sozialwirtschaft integriert‘ werden Migrantinnen mit und ohne Fluchthintergrund in Berufen der Sozialwirtschaft ausgebildet. Hier sind wir sehr erfolgreich und schaffen einerseits gute berufliche Perspektiven für Frauen und andererseits wirken wir dem bestehenden Fachkräftemangel im Bereich Pflege und Erziehung entgegen.“

Die scheidende Bürgermeisterin machte sich stets für die Rechte der Frauen stark und auf das Thema „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam. Zum 40. Jubiläum des Frauenhauses konnte Friedrich die Ehrenplakette der Stadt Kassel überreichen. „Wir können froh sein, dass Frauen in Notsituationen samt ihren Kindern dort Sicherheit, Schutz und kompetente Unterstützung finden. Es ist ein Ort, an dem Verzweiflung ein Thema ist, aber auch Erleichterung und Hoffnung auf eine bessere Zukunft wohnen.“ Bürgermeisterin Friedrich setzte sich außerdem dafür ein, das Frauenhaus zu erweitern und zusätzliche Plätze zu schaffen.

Digitalisierung vorangetrieben
„Eine gute Bürgerorientierung und Beteiligung auf allen Ebenen standen immer im Vordergrund meines Handelns. Durch die Digitalisierung wurden Verwaltungsprozesse vereinfacht und beschleunigt, wodurch den Bürgerinnen und Bürgern ein besserer Service geboten wurde. Die Digitalisierung ist für mich ein wichtiges Instrument, um die Anliegen der Menschen effizienter zu bearbeiten. Wir haben intensiv an Lösungen gearbeitet. Die Online-Services, sowie die neuen Servicestellen und der Galeria Service Point finden großen Anklang und sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie eine moderne und zugleich bürgernahe Verwaltung in der heutigen Zeit funktionieren kann“, so Friedrich.

Krisen sicher und gut bewältigt
Bei der Bewältigung der Corona-Pandemie wurden neue Prioritäten im Sozialdezernat gesetzt. Es wurden unter Friedrich Verordnungen und Verfügungen umgesetzt, gewohnte Arbeitsprozesse in Frage gestellt, Kundenkontakte eingeschränkt, Hygieneregeln beachtet, es wurde viel telefoniert und Videokonferenzen ausprobiert. „Diese Pandemie hat auch gezeigt, wie wichtig Digitalisierung ist und dem Thema in der Verwaltung einen Schub gegeben. Trotz vieler Unsicherheiten, Ungewissheiten und Herausforderungen: Das Jahr 2020 ein Wir-Gefühl entstehen lassen. Dieses hat sich immer wieder gezeigt in dem großartigen Engagement, der Verantwortungsbereitschaft und der Flexibilität in der vielfältigen Arbeit für die Menschen in Kassel.“

Mit Ausbruch des Ukraine-Krieges galt es erneut viele Herausforderungen zu bewältigen. Bürgermeisterin Ilona Friedrich führte in dieser ereignisreichen Zeit zwei der an den stärksten betroffenen Ämtern. Es galt die zahlreiche Geflüchtete kurzfristig unterzubringen und zu versorgen. Die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung war riesengroß, die Hilfsangebote mussten koordiniert werden. „Erneut hat das gesamte Dezernat ein großes Engagement und Fingerspitzengefühl gezeigt. Im Servicebüro Ukraine haben Mitarbeitende aus beiden Ämtern Hand in Hand gearbeitet und den Geflüchteten das Ankommen erleichtert. Das macht mich sehr stolz“, erinnert sich Bürgermeisterin Friedrich.

Pakt gegen Armut
Friedrich setzte sich zudem vehement für den Kampf gegen Armut ein, rief den Pakt gegen Armut ins Leben. „Dieser Pakt soll dazu beigetragen, die soziale Ungerechtigkeit in der Stadt zu bekämpfen und die Lebensbedingungen für benachteiligte Menschen zu verbessern“, so Friedrich.

Blick in die Zukunft
„In den sechs Jahre als Bürgermeisterin habe ich viele Themen, die mir am Herzen liegen, voranbringen können. Ich bin dankbar, für die vielen Erfahrungen, die ich machen durfte und für die zahlreichen Begegnungen mit den Menschen unserer Stadt“, blickt Bürgermeisterin Friedrich auf ihre Amtszeit zurück. „Innerhalb der Stadtverwaltung hatte ich ein tolles Team hinter mir. Trotz aller Herausforderungen, denen wir uns gegenübersahen, haben wir es immer geschafft, effektive Lösungen zu finden und unsere Ziele zu erreichen. Ich bin stolz auf die Fortschritte, die wir gemeinsam erzielt haben.“ Mit Blick auf das Bürger– und Sozialamt ist sich Ilona Friedrich sicher: „Die beiden Ämter sind für die Zukunft gut aufgestellt und haben Kurs und Richtung.“

Einen Wunsch für die Zukunft hat Bürgermeisterin Friedrich: „Bei allen Herausforderungen muss der Blick auf die sozialen Themen, vor allem auch auf die vulnerablen Gruppen, wie ältere Menschen, behinderte Menschen, Menschen in Armut, obdachlose Menschen und kranke Menschen, weiter Priorität genießen.“

Über Ilona Friedrich:
Ilona Friedrich ist seit 2017 die erste Frau, die als Bürgermeisterin der Stadt Kassel gewählt wurde. Sie leitet in dieser Position das Dezernat für Bürgerangelegenheiten und Soziales.
Zuvor war sie 28 Jahre für den Werra-Meißner-Kreis tätig. Zwischen 1989 und 1998 war Ilona Friedrich als Frauenbeauftragte des Werra-Meißner-Kreises beschäftigt und übernahm danach die Leitung des Jugendamtes. Seit 2009 leitete sie zudem den Fachbereich Jugend, Familie, Senioren und Soziales des Landkreises.
Ilona Friedrich studierte von 1983 bis 1989 Sozialwesen und Wirtschaftspädagogik an der Universität Kassel und absolvierte davor eine Ausbildung als Industriekauffrau in Butzbach. Seit über 40 Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich im frauen- und sozialpolitischen Bereich.

Pressekontakt: Simone Scharnke


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Mit Leidenschaft, Freude und Engagement: Ein Blick auf die Amtszeit von Bürgermeisterin Ilona Friedrich 1

©  Stadt Kassel/Bernd Schoelzchen
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Am 31. Oktober endet nach sechs Jahren die Amtszeit von Kassels erster Bürgermeisterin sowie Dezernentin für Bürgerangelegenheiten und Soziales Ilona Friedrich. Mit ihrem Einsatz und ihrem Fokus auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger hat sie sich als starke Fürsprecherin der sozialen Gerechtigkeit erwiesen.


Mit Leidenschaft, Freude und Engagement: Ein Blick auf die Amtszeit von Bürgermeisterin Ilona Friedrich 2

©  Stadt Kassel/Bernd Schoelzchen
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Am 31. Oktober endet nach sechs Jahren die Amtszeit von Kassels erster Bürgermeisterin sowie Dezernentin für Bürgerangelegenheiten und Soziales Ilona Friedrich. Mit ihrem Einsatz und ihrem Fokus auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger hat sie sich als starke Fürsprecherin der sozialen Gerechtigkeit erwiesen. Hier mit Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller bei der heutigen Verabschiedung.