Meldungsdatum: 02.11.2023
Unter den TOP 3 der Wasserwirtschaft (Berliner Wasserbetriebe AöR und hanseWasser Bremen GmbH) haben sich EGLV in einem stark besetzten Spitzenfeld durchgesetzt. Überzeugt haben die Fachjury vor allem die Leistungen von Emschergenossenschaft und Lippeverband zur ökologischen Gewässer- und Auenentwicklung und zur Steigerung der biologischen Vielfalt. Auch das Engagement für die wasserbewusste Stadtentwicklung und die Wiederherstellung des natürlichen Wasserkreislaufs, die bedarfsorientierte wirtschaftliche Betriebsführung von Kanälen und Kläranlagen sowie die zahlreichen Projekte auf dem Weg zum klimaneutralen Unternehmensbetrieb flossen mit in den Jury-Entscheid ein.
„Zu diesen Projekten zählen unter anderem die Energieautarkie auf unserer Großkläranlage in Bottrop, unsere Pläne zum Ausbau der regenerativen Eigenenergieerzeugung, fortlaufende Arbeiten zur Reduktion des Stromverbrauchs auf unseren Kläranlagen, die solarthermische Klärschlammtrocknung, die Konzepte zur konsequenten Reduktion der CO2- und anderer Schadstoff-Emissionen sowie die Ressourcenschonung, zum Beispiel durch Phosphor-Recycling“, zählt Dr. Frank Obenaus, Technischer Vorstand von EGLV, auf.
Gewürdigt wurde von der Jury zudem, dass EGLV bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben in vielen Good-Practice-Beispielen Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft aktiv einbinden und viele Organisationen und Menschen von den Aktivitäten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung profitieren. Das demokratische Mittel der Mitgestaltung hat bei EGLV Tradition. Über die einmal im Jahr stattfindende Genossenschafts- und Verbandsversammlungen sowie über die Genossenschafts- und Verbandsräte, die Aufsichtsräten entsprechen, erhalten die Mitglieder von EGLV die Gelegenheit, die Geschicke der Verbände mitzuentscheiden.
„Nachhaltigkeit ist für uns die gleichzeitige Berücksichtigung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten unter Beteiligung der Bevölkerung. Deshalb beteiligen wir Bürgerinnen und Bürger, sei es an den blauen Klassenzimmern, bei der Initiative „Mach mit am Fluss!“ oder bei der Weiterentwicklung des genossenschaftlichen Prinzips mit der Gründung der Allmende Emscher Lippe eG. Natur- und Umweltschutz wie Klimafolgenanpassung werden nur mit breiter Partizipation und einem ausgewogenen Mehrklang gelingen“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von EGLV.
Offiziell überreicht wird der Deutsche Nachhaltigkeitspreis am 23. November in Düsseldorf.
Emschergenossenschaft und Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen). www.eglv.de
Emschergenossenschaft und Lippeverband sind Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2024 in der Kategorie Unternehmen für die Branche Wasserwirtschaft.
Die renaturierte Emscher und der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park in Castrop-Rauxel sind Paradebeispiele für die nachhaltige Fluss- und Regionengestaltung der Emschergenossenschaft.
Die Seseke ist der größte Nebenfluss der Lippe. Die ökologisch nachhaltige Umgestaltung des Gewässers galt als Vorläufer des Emscher-Umbaus. Die Seseke, einst wie die Emscher ein offener Schmutzwasserlauf, ist heute ein idyllischer Fluss, der viel Raum für neues blaugrünes Leben bietet.
Die energieautarke Großkläranlage der Emschergenossenschaft in Bottrop: Zu sehen ist das Kläranlagengelände nördlich der Emscher und das Windrad südlich der Emscher. Der durch die Windenergieanlage produzierte Strom wird für den Betrieb der Kläranlage verwendet. Am oberen rechten Rand des Kläranlagengeländes ist zudem die weltgrößte solarthermische Klärschlammtrocknungsanlage zu sehen - bestens zu erkennen an ihrem Glasbau.
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