Meldungsdatum: 17.11.2023

Kostenlose App für Selbsthilfegruppen

In Kassel gibt es 200 Selbsthilfegruppen zu den verschiedensten körperlichen und psychischen Erkrankungen, Süchten und besonderen Lebenslagen. Um den Zugang zu den Gruppen zu erleichtern, hat die Kontakt– und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) des Gesundheitsamtes Region Kassel unterstützt von den selbsthilfefördernden Krankenkassen in Hessen eine App herausgebracht.

In der Selbsthilfe App stellen sich alle Selbsthilfegruppen vor, informieren zum nächsten Gruppentreffen und Mitglieder können datensicher miteinander chatten.

„Die App ist eine wichtige Unterstützung und eine Erleichterung für alle Selbsthilfegruppen der Region“, so Bürgermeisterin Nicole Maisch. „Die kostenfreien Angebote sind mit der App gerade auch für junge Menschen ein tolles Tool, Einsamkeit zu überwinden. Mit Hilfe der App gibt es jetzt einen zeitgemäß einfachen Zugang zu den Gruppen und auch junge, neue Gruppen können mit Unterstützung von KISS über die App gegründet werden.“

Carola Jantzen und Nora Hohbein von KISS ermuntern alle Selbsthilfeinteressierten, sich die App „KISS Selbsthilfe Kassel“ runterzuladen und zu nutzen: „Alle dürfen sich angesprochen fühlen und keine Sorge, die einzelnen Schritte in der App werden in einem Erklärvideo ausführlich erläutert. Die App bringt auch Vorteile für die, die sich einfach nur so als Nutzer registrieren. Über die Möglichkeit der Push-Nachrichten wird man zeitnah über Neugründungen von Selbsthilfegruppen und Informationsveranstaltungen von KISS unterrichtet. Das ist besonders für Multiplikatoren im Gesundheits- und Sozialsystem interessant, die Selbsthilfegruppen empfehlen.“
Die Selbsthilfegruppenleitungen konnten sich die App bereits ab Mitte Oktober herunterladen und ihre Gruppen registrieren. Viele zeigen sich begeistert: „Der Weg über die Selbsthilfe-App in die Gruppe ist wirklich einfacher, als wenn man erst zum Hörer greifen muss, um anzurufen. Vielleicht ermutigt das den ein oder anderen, diesen ersten Schritt zu wagen. Wenn man sich später dann kennt, ist alles viel einfacher“, sagt Dagmar Scholling, Selbsthilfegruppe Lip und Lymphödem LiLy Belles. Und Katrin Söder von der Adipositas Selbsthilfegruppe ergänzt: „Mir gefällt besonders die Erinnerungsfunktion zu den Gruppentreffen. Das nimmt mir viel Arbeit als Gruppenleiterin ab und ich weiß, dass alle Gruppenmitglieder nochmal einen Motivationsschub bekommen, sich zu den Treffen auf den Weg zu machen.“

Dank der Finanzierung der selbsthilfefördernden Krankenkassen in Hessen kann die App demnächst hessenweit allen Selbsthilfekontaktstellen zur Verfügung gestellt werden. Entwickelt wurde sie in Gelnhausen in Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfekontaktstelle und der Firma Edwit, Elias Peter Dächert. Kassel ist die zweite Region, die die kostenlose App nutzen wird. Dank der finanziellen Förderung der DAK Gesundheit wurde sie auf die Kasseler Verhältnisse angepasst. Andreas Kohlrautz, Leiter Servicezentrum der DAK-Gesundheit Kassel, erläutert seine Motivation für das finanzielle Engagement: „Wir freuen uns sehr, dass die Selbsthilfe-App für unsere Region Kassel startet. Gerade in den vergangenen Jahren mit der Pandemie ist es besonders deutlich geworden, dass es neben einem persönlichen Treffen auch digitale Alternativen für einen Austausch geben muss. Und das in einem professionellen und datenschutzkonformen Rahmen. Wir sind stolz auf die KISS in der Region Kassel, dass sie dieses Projekt konsequent und nachhaltig umgesetzt haben.  Hoffentlich werden viele Selbsthilfegruppen und vor allem Betroffene sowie Angehörige dieses niederschwellige Angebot zum Austausch nutzen und dadurch für ihre Gesundheit sowie für das persönliche Wohlergehen profitieren.“

„Plakate zur Selbsthilfe-App werden abkommender Woche im Stadtbild von Kassel an Litfaßsäulen und Straßenkreuzungen zu sehen sein. So wollen wir die Bekanntheit steigern“, sagt Bürgermeisterin Maisch.

So funktioniert die App
Holt man sich die App und registriert sich als Nutzer, kann man über eine Schlagwortsuche die Selbsthilfegruppen finden, die sich zum gewünschten Thema in Stadt oder Landkreis Kassel treffen. Wenn die Gruppe in der App registriert ist, kann ganz einfach über einen „Beitreten“-Button bei der Gruppe angefragt werden, ob ein Platz frei ist und erhält zeitnah eine Antwort von der Gruppenleitung. Ebenso kann Kontakt zu KISS aufgenommen werden.
Die App zeigt die Daten der nächsten Gruppentreffen, den Ort der Treffen mit Stadtplan sowie eine Wegbeschreibung. Wird man Mitglied der Gruppe, erhält man zwei Tage und kurz vor den Gruppentreffen eine Erinnerung auf sein Handy, dass ein Treffen stattfindet.
Alle Gruppenmitglieder können über die App datensicher jederzeit miteinander chatten und Dokumente teilen, ohne dass andere mitlesen können. Ab Dezember können sich die Gruppen auch über die App kostenfrei zu Online-Meetings über Zoom verabreden.
Wer insgesamt über die Neuentwicklungen in der Kasseler Selbsthilfelandschaft informiert sein möchte, kann die Push-Nachrichten der KISS abonnieren. Hierüber erfährt man zeitnah, welche Gruppen sich neu gründen und zu welchen Informationsveranstaltungen KISS einlädt.

Die App „KISS Selbsthilfe Kassel“ kann man aus den Stores von Google und Apple kostenlos heruntergeladen werden.

Pressekontakt: Simone Scharnke


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Kostenlose App für Selbsthilfegruppen

©  Stadt Kassel/Andreas Fischer
Kostenlose App für Selbsthilfegruppen

Andreas Kohlrautz (Leiter Servicezentrum der DAK-Gesundheit Kassel), Bürgermeisterin Nicole Maisch, Nora Hohbein (KISS)