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Meldungsdatum: 20.11.2023

Das Westmünsterland dankt Christina Rau für ihr über 34-jähriges Engagement als Vorsitzende des Stiftungsrates für das Künstlerdorf Schöppingen

Ehefrau des verstorbenen früheren Bundespräsidenten Johannes Rau trug maßgeblich zur positiven Entwicklung dieser bedeutsamen Kultureinrichtung bei / Monika Grütters, frühere Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, wird Nachfolgerin

Im Rahmen der jüngsten Sitzung des Stiftungsrates der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen wurde Christina Rau als Stiftungsratsvorsitzende verabschiedet. Dieses für das Künstlerdorf außerordentlich wichtige Ehrenamt hatte sie seit Gründung der Stiftung im Jahre 1989 inne. NRW-Kulturministerin Ina Brandes und der Schöppinger Bürgermeister Franz-Josef Franzbach würdigten bei der Sitzung in Düsseldorf das hohe persönliche Engagement, mit dem Christina Rau die Entwicklung des Künstlerdorfs seit den ersten Anfängen tatkräftig unterstützt habe. Für den Kreis Borken nahm Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster in seiner Funktion als Kulturdezernent an der Zusammenkunft teil.

„Sie haben sich in ihrer langen Amtszeit intensiv für das Künstlerdorf eingesetzt – in jeglicher Hinsicht, sei es bei organisatorischen oder personellen Fragen oder aber bei der Akquise von Finanzmitteln und vielem mehr“, stellte Franz-Josef Franzbach heraus. Seine Gemeinde und sicherlich auch die gesamte Region seien dafür sehr dankbar. Als besondere Erinnerung an ihre vorbildliche uneigennützige Tätigkeit überreichte er gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, Professor Klaus Schäfer, Christina Rau ein Foto des Fördervereins aus der Gründungszeit des Künstlerdorfes.

Ermöglicht wurde die Einrichtung der Künstlerresidenz seinerzeit in zwei denkmalgeschützten Schöppinger Hofstellen durch Mittel des Landes NRW und der Standortgemeinde. Das Land traf damals die kulturpolitisch bedeutsame Entscheidung, Kunst und Kultur auch jenseits der Großstädte, aber mit Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus zu fördern. 1990 hatte Christina Rau daraufhin gemeinsam mit ihrem Mann, dem damaligen NRW-Ministerpräsidenten und späteren Bundespräsidenten Johannes Rau, mit dem damaligen Schöppinger Gemeindedirektor Hans Dillmann sowie den Spitzen des Kreises Borken das Künstlerdorf eröffnet. Rasch entwickelte sich diese Einrichtung dann zu einer international agierenden kulturellen Produktions- und Residenzstätte für Künstlerinnen und Künstler. Der Aufenthalt von zwei bis sechs Monaten ermöglicht die Umsetzung von Projekten in den Bereichen Literatur, Visuelle Kunst und Komposition. Seit der Gründung wurden insgesamt bereits rund 900 Stipendiatinnen und Stipendiaten aus dem In- und dem weltweiten Ausland für einen Residenzaufenthalt nach Schöppingen eingeladen.

Mit Christina Rau stand dem Künstlerdorf eine stete Fürsprecherin zur Seite, die den Aufbau, die Belange und die Entwicklung des Künstlerdorfes begleitet, mitgelenkt und mitgedacht habe, so Franz-Josef Franzbach. „Sie waren in all den Jahren eine tragende Säule, immer für uns ansprechbar und nah dabei – trotz der räumlichen Entfernung nach anfangs Düsseldorf und später Berlin“, blickte er zurück und erinnerte an ihre zahlreichen Besuche in Schöppingen und im Künstlerdorf, zu den jährlichen Gremiensitzungen, aber auch zu Veranstaltungen etwa der Lichtkunstnacht anlässlich des 30jährigen Jubiläums 2019.

Die Nachfolge als Vorsitzende des Stiftungsrates übernimmt nun die aus Münster stammende Professorin Monika Grütters. Sie ist seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2013 bis 2021 war sie als Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Mit ihrer großen Erfahrung als Kulturpolitikerin werde sie der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen wertvolle Impulse geben, hieß es dazu.

Zum Hintergrund:
Das Künstlerdorf befindet sich in Trägerschaft einer Stiftung, an der das Land NRW, die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, die Gemeinde Schöppingen, der Kreis Borken, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Förderverein des Künstlerdorfes e.V. beteiligt sind. Die Stipendien für die im Künstlerdorf befristet residierenden Künstlerinnen und Künster werden vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW und der Kunststiftung NRW gefördert.

Bildzeile (v. l. n. r.):

Professor Klaus Schäfer (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen), Julia Haarmann (Geschäftsführerin des Künstlerdorfs), Christina Rau, Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster, Schöppingens Bürgermeister Franz-Josef Franzbach und Eckhard Uhlenberg (NRW-Stiftung)

Pressekontakt: Karlheinz Gördes, Tel.: 0 28 61 / 681-2424


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