Meldungsdatum: 23.11.2023

Toulu Hassani - And So on to Infinity

Ausstellung der August-Macke-Preisträgerin

Sauerland-Museum Arnsberg, 1. Dezember 2023 bis 14. Januar 2024

Die Künstlerin Toulu Hassani wurde 2022 mit dem August-Macke-Preis des Hochsauerlandkreises ausgezeichnet und zeigt ihre Werke nun im Sauerland-Museum in Arnsberg.

Toulu Hassani: „And So on to Infinity“

„And So on to Infinity“: Aus gutem Grund hat Toulu Hassani sich die suggestiven Worte aus Robert Fludds kosmologischer Abhandlung aus dem Jahr 1617 als Motto für ihre Ausstellung im Sauerland-Museum zu eigen gemacht. Denn ein wesentliches Anliegen ihrer Arbeit ist es, zu verstehen, wie der Mensch dem großen Ganzen der Welt begegnet, wie er sich gegenüber der Komplexität der Dinge und Ereignisse zu verorten versucht, wie sein Denken ordnende Linien durch eine Wirklichkeit zieht, die sich schließlich doch der Sinngebung und Ordnung verweigert. Sie beschäftigt sich damit, wie das Individuum, wörtlich übersetzt: das Unteilbare, sich stellt zum Unendlichen: zu dem, was weder Maß noch Zahl hat.

Toulu Hassanis Bilder zu beschreiben, ist eine Herausforderung, sind sie doch zugleich arm und überreich an zu Sehendem. Aus der Entfernung nimmt man vielfach zunächst ein Flirren und Flimmern wahr, ein Schillern und Oszillieren der Farbe und/oder ein Schwingen und Beben der Form. Wellenförmige Bewegungen gehen über die Oberflächen der Malereien hinweg, mal zart angedeutet, mal entschieden akzentuiert. Wenn sich die Farbe auf der einen Leinwand entlang diagonal auf- oder absteigender Linien unmerklich verdichtet oder im Ton wandelt, so bilden sich auf der anderen irreguläre Cluster oder schachbrettartige Muster, ihrerseits erfüllt von einem rhythmischen Pulsieren. In wieder anderen Werken prägen sich dominierende geometrische Binnenformen aus, die unweigerlich räumliche Wirkungen entfalten: Dreiecke, Parallelogramme oder gleichsam ineinander verschachtelte Rahmen.

Zum August-Macke-Preis

Der August-Macke-Preis wird seit 1959 in Erinnerung an den in Meschede geborenen Künstler August Macke in dreijährigem Rhythmus durch den Hochsauerlandkreis vergeben – unterstützt von der Annegret und Hans-Richard Meininghaus-Stiftung, den Sparkassen im Hochsauerlandkreis und der Brauerei C. & A. Veltins.
Alle drei Jahre kommt eine neu zusammengesetzte Jury, der immer externe Fachjuroren sowie Mitglieder des August-Macke-Kuratoriums angehören, zusammen und entscheiden sich in einem mehrstufigen Juryverfahren für eine neue Preisträgerin oder einen neuen Preisträger.
Mit 20.000 Euro ist der August-Macke-Preis einer der höchstdotierten Kunstpreise in Deutschland.

„Toulu Hassanis intensive Arbeiten demonstrieren die Kraft des individuellen Kunstwerks, mithin das, worum es auch August Macke wesentlich in seiner Kunst ging", heißt es in der Begründung der Macke-Preis-Jury.

Zur Künstlerin

Toulu Hassani studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und schloss dort 2012 ihr Studium ab. Seit April 2023 ist Toulu Hassani Interimsprofessorin für Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München. Sie lebt und arbeitet in Hannover.

Hassani erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, wie den Sprengel Preis und das Marianne-Defet-Malerei-Stipendium. Ihre Werke waren unter anderem im Wilhelm- Hack Museum Ludwigshafen; Sprengel  Museum, Hannover; Kunsthalle Bremen; Kunsthalle Nürnberg; und im Zuge der Ausstellung „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“ in Institutionen in Chemnitz, Wiesbaden, Bonn und Hamburg zu sehen. Ihre Arbeiten sind in wichtigen institutionellen Sammlungen und Museen vertreten.

Die Ausstellung und ihr Rahmenprogramm

Die Ausstellung vereint Arbeiten Toulu Hassanis, die aus Galerien, Kunstmuseen und von privaten Sammlern zur Verfügung gestellt werden, mit ihren neuesten Arbeiten frisch aus dem Atelier. Über zwei Ausstellungsräume des Neubaus erstreckt sich die Präsentation ihrer Werke. Im Raum „Arnsberg“ stellt sich die Künstlerin mit Einblicken in ihr Atelier und ihre tägliche Arbeit vor. Dort erfahren Besucherinnen und Besucher, wie Toulu Hassani bei der Konzeption, Komposition und Erstellung ihrer Werke vorgeht und woher sie ihre Ideen, ihre Inspiration und kreativen Prozesse gewinnt.

Zu den neueren Werken in dieser Ausstellung zählen drei von der Farbe Schwarz dominierte Bilder, die auch durch ihre Größe herausstechen. Denkt man an das Motto „And So on to Infinity“, ist man versucht, die imposanten Hochformate als Referenzen auf jenes schwarze Quadrat zu verstehen, das Matthäus Merian für die Kosmologie von Robert Fludd radierte. Und zweifellos beschwören sie – genau wie jene ikonische Grafik – die Vorstellung von Unendlichkeit: Es sind Darstellungen des nächtlichen Sternenhimmels. Die Titel „01:55 above horizon“, „01:56 above horizon“ und „00:02 above horizon“ nennen die Uhrzeiten, zu denen die der Malerei jeweils zugrundeliegenden Fotos entstanden sind.

Im größten Ausstellungsraum des Sauerland-Museums, dem Raum Westfalen, treten diese neueren Werke zusammen mit einer weiteren Auswahl ihrer Arbeiten in den Diaolog mit einer einzigartigen Wandmalerei, die Toulu Hassani speziell für ihre Preisträgerin-Ausstellung im Sauerland-Museum auf die Wände des Raums gesprüht hat. Ihr großes Wandgemälde wird nur während der Laufzeit der Ausstellung im Sauerland-Museum zu sehen sein. Das ist vom 1.12.2023 bis zum 14.01.2024 der Fall.

Jeden Sonntag um 14:30 Uhr finden öffentliche Führungen durch die Ausstellung statt. Am Dienstag, 9. Januar 2024, führt die Künstlerin selbst um 18 Uhr durch ihre Ausstellung mit anschließendem Gespräch.

Teile dieser Pressemitteilung enthalten Auszüge eines Textes von Dr. Roland Mönig zu „And So on to Infinity“

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Fotos und Anhänge:

Text zur Ausstellungspublikation: „And So on to Infinity“: Dr. Roland Mönig

06006
Ohne Titel, 2022
Acryl auf Leinwand
180 x 140 cm
Privatsammlung
Fotocredit: Volker Crone

08008
Ohne Titel, 2022
Acryl, Feinminenstift und Öl auf Leinwand
60 x 47 cm
Kunstmuseum Bonn
Fotocredit: Achim Kukulies

09009
Ohne Titel, 2023 Acryl,
Feinminenstift und Öl auf Leinwand
40 x 30 cm
Sammlung Stadler, München
Fotocredit: Volker Crone

Weitere Fotos auf Anfrage erhältlich

Pressekontakt: Karin Fischer


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Text zur Ausstellungspublikation: „And So on to Infinity“: Dr. Roland Mönig

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Text zur Ausstellungspublikation: „And So on to Infinity“: Dr. Roland Mönig

Text zur Ausstellungspublikation: „And So on to Infinity“: Dr. Roland Mönig


And So on to Infinity 06006

©  Volker Crone
And So on to Infinity 06006

06006 Ohne Titel, 2022 Acryl auf Leinwand 180 x 140 cm Privatsammlung Fotocredit: Volker Crone


And So on to Infinity 08008

©  Achim Kukulies
And So on to Infinity 08008

08008 Ohne Titel, 2022 Acryl, Feinminenstift und Öl auf Leinwand 60 x 47 cm Kunstmuseum Bonn Fotocredit: Achim Kukulies


And So on to Infinity 09009

©  Volker Crone
And So on to Infinity 09009

09009 Ohne Titel, 2023 Acryl, Feinminenstift und Öl auf Leinwand 40 x 30 cm Sammlung Stadler, München Fotocredit: Volker Crone