Meldungsdatum: 23.11.2023
Samuel und Rosa Silberschmidt waren mit ihren Kindern Julia (geb. 1914) und Siegfried (genannt Fritz, geb. 1917) in Groß-Reken in den 1920er Jahren weitgehend akzeptiert und geachtet gewesen. Mit der Machteroberung der Nationalsozialisten änderte sich das relativ schnell. Von Rekener Parteigenossen drangsaliert, floh Siegfried am 13. Juli 1937 mit 20 Jahren mit seinem Motorrad in die Niederlande. Früh zionistisch beeinflusst, hatte er bei jüdischen Hilfsorganisationen schon 1934, mit 17 Jahren also, einen Antrag auf Auswanderung gestellt.
Ulrich Hengemühle zeichnet anhand niederländischer Dokumente nach, warum Siegfried Silberschmidt nun auf eine Emigratioin nach Argentinien setzte, welche Ausbildung in einem jüdischen Arbeitsdorf nötig war und welche Hilfskomitees und Dienststellen in Amsterdam, Paris, Antwerpen und Buenos Aires sich einsetzen bzw. gewonnen werden mussten, bis er im Juni 1938 gemeinsam mit seiner frisch angetrauten niederländischen Frau Hilde Billetts für die letzte niederländische Flüchtlingspassage nach Argentinien erhalten konnte. Der Versuch, die mittlerweile in Borken wohnenden Eltern nachzuholen, endete tragisch.
Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe „Geschichte ist mehr“ (veranstaltet vom Stadtarchiv Borken, der Volkshochschule und dem Heimatverein Borken) am Mittwoch, 29.11.2023, im Neuen Rathaus D, Raum Zwölf26, Im Piepershagen 17, in Borken statt und beginnt um 19:30 Uhr. Der Eintritt beträgt 6,00 Euro.
Anmeldungen sind unter www.vhs.borken.de möglich. Für individuelle Fragen steht Ihnen das VHS Sekretariat telefonisch unter 02861/939 238 und per E-Mail unter vhs@borken.de gern zur Verfügung.
Pressekontakt: Volkshochschule Borken, Tel. 02861 / 939 - 238
Siegfried "Fritz" Silberschmidt (1917-1992) im März 1938: Fotograf unbek., Familienbesitz Silberschmidt, als Repro in der Sammlung Ulrich Hengemühle (Reken)
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
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