Meldungsdatum: 29.11.2023

Einbürgerungen gestiegen: 1005 Menschen haben seit Oktober 2022 den deutschen Pass erhalten

1005 Menschen aus 82 Nationen haben seit Oktober 2022 in Kassel die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Damit sind die Einbürgerungszahlen in Kassel wieder angestiegen. Im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor haben noch 759 Menschen den deutschen Pass erhalten (Oktober 2021 bis Oktober 2022).

Bei der traditionellen Einbürgerungsfeier im Rathaus als symbolischer Akt der Anerkennung und Willkommenskultur hat Oberbürgermeister Sven Schoeller jetzt die anwesenden neuen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger begrüßt.

 

„Mit der Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft bekennen Sie sich nicht nur zu diesem Land, sondern auch zu den Grundwerten unserer Verfassung und unserer Demokratie“, erklärte Oberbürgermeister Schoeller bei seiner Ansprache. „Wir möchten Ihnen mit diesem kleinen Empfang zeigen, wie viel uns daran liegt, dass Sie sich in unserem Land gut aufgenommen und in Kassel Ihr Zuhause gefunden haben. Ihre vielfältigen Erfahrungen und Perspektiven machen unsere Stadt noch lebendiger und dynamischer.“

 

Schoeller verwies darauf, dass in Kassel insgesamt rund 205.000 Menschen mit unterschiedlichsten Interessen und Einstellungen, mit verschiedener Herkunft, Religion, Bildung und Erwerbsmöglichkeiten leben. „Eines verbindet all diese Menschen: die Stadt selbst. Dieses Bewusstsein und damit auch die Identifikation der Menschen mit Kassel möchte ich stärken und so ein echtes „Wir-Gefühl“ schaffen“, sagte der Oberbürgermeister.

 

„Ich freue mich sehr, dass Sie sich für die deutsche Staatsbürgerschaft und vor allem für Kassel entschieden haben“, ergänzte Stadtrat Norbert Wett als zuständiger Dezernent für Bürgerangelegenheiten, Soziales, Digitalisierung und Tourismus. „Mit dem deutschen Pass haben Sie nun noch mehr Möglichkeiten, sich in unserer Stadtgesellschaft zu engagieren und auch Verantwortung zu übernehmen. Darüber hinaus bietet Ihnen die eID – das ist die Online-Ausweisfunktion Ihres Personalausweises – viele weitere digitale Möglichkeiten. Zum Beispiel können Sie Ihre Behördengänge oder geschäftliche Angelegenheiten einfach im Internet erledigen. Das spart Zeit, Kosten und Wege.“

 

Zahlen nach Staatsangehörigkeiten

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 770 Einbürgerungsurkunden ausgehändigt. 2021 wurden 635 Menschen eingebürgert, 2020 waren es 492.

 

Von den seit Oktober letzten Jahres 1005 eingebürgerten Menschen stammt ein großer Teil aus Syrien (359). Dahinter komplettieren die Türkei (64) und der Irak (32) die ersten drei Plätze. Es folgen eingebürgerte Menschen aus Somalia (24), Afghanistan (23), Rumänien und Iran (je 22), Bulgarien (18), Russische Föderation (14), Ukraine (13) und Polen (11).

 

Die Staatsangehörigkeitsverteilung spiegelt die Flüchtlingssituation seit 2015 wider. Insbesondere bei Personen aus Syrien war vielfach eine vorzeitige Einbürgerung nach sechsjährigem Aufenthalt aufgrund besonderer Integrationsleistungen möglich. Dies ist insbesondere bei Deutschkenntnissen ab dem Niveau B2 oder im Inland erworbenen Studienabschlüssen der Fall, verstärkt zeigten sich Abschlüsse im medizinischen / pharmazeutischen Bereich.

 

Die Einbürgerung von ukrainischen Staatsangehörigen ist ebenfalls wieder angestiegen. Aktuell erfolgt die Einbürgerung hier (noch) ausnahmsweise unter der Hinnahme der Mehrstaatigkeit.

 

Mehr Anträge und Beratungen durch eingeführten Online-Service

Seit Mai 2020 gibt es im Bereich „Staatsangehörigkeit“ des städtischen Bürgeramtes einen Online-Service für Beratung und Erstkontakt. Die Zahl der Beratungen ist seitdem sprunghaft gestiegen (2019: 2253; 2020: 2083; 2021: 4438, 2022: 4642, bis Oktober 2023: bereits 4235).

 

Dies spiegelt sich auch an den Antragstellungen wider (2019: 742; 2020: 594; 2021: 1172, 2022:1420, bis Oktober 2023: bereits 1356). Auffällig ist der deutliche Anstieg syrischer Anträge: Im Kalenderjahr 2023 waren es bislang 652 Antragstellende mit syrischer Nationalität (2021: 514 Anträge; bis Oktober 2022: 545 Anträge).

 

Hintergrund – Bedingungen für Einbürgerung

Wer eingebürgert werden möchte, muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen: Beispielsweise seit mindestens acht Jahren rechtmäßig in Deutschland leben, den Lebensunterhalt allein bestreiten und über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen.

 

Die Gebühr für einen Einbürgerungsantrag beträgt pro Person 255 Euro. Für ein Kind unter 16 Jahren, das gemeinsam mit mindestens einem Elternteil eingebürgert wird, fällt eine Gebühr von 51 Euro an.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.kassel.de/einbuergerung.

Pressekontakt: Sascha Stiebing


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Einbürgerungsfeier

©  Stadt Kassel, Fotograf Andreas Weber
Einbürgerungsfeier

Stadtrat Norbert Wett und Oberbürgermeister Sven Schoeller mit Rahaf Alrasis und Claude Shami (beide aus Syrien) bei der Einbürgerungsfeier im Kasseler Rathaus (v.l.n.r.)


Einbürgerungsfeier

©  Stadt Kassel, Fotograf Andreas Weber
Einbürgerungsfeier

Einbürgerungsfeier im Kasseler Rathause