Meldungsdatum: 29.12.2023

Strom und Gas teuer - aber keine Baupause / Jahresrückblick 2023, Teil 5

Landkreis saniert Schulen / Und: Robuster Dauerläufer in der Deponie Breinermoor

Preissteigerungen und Fachkräftemangel machen auch vor öffentlichen Verwaltungen nicht Halt. Unmittelbar spürt es das Gebäudemanagement des Landkreises Leer. Amtsleiter Jens Lüning beziffert den so genannten Baukostenindex gegenüber dem Bemessungsjahr 2015 mit knapp 60 Prozent. Anders gesagt: Alle Gebäude von vor 2015 wären heute mehr als anderthalbmal so teuer. 

Im Jahresrückblick erinnert der Landkreis an das Problem, die 2023 fälligen Energielieferverträge für Strom und Gas in einem erträglichen Maß zu fixieren – was für alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden gilt. Der Landkreis muss für die Energie in seinen Liegenschaften rund vier Millionen Euro mehr zahlen als zuvor.

Ein Schwerpunkt der Arbeit des Gebäudemanagements lag auch 2023 wieder bei Sanierung von Schulen. Zahlreiche kleinere und mittlere Renovierungs-, Instandsetzungs-, Erweiterungs- und Unterhaltsarbeiten schlagen zu Buche. Dazu kamen wieder begleitende bauliche Maßnahmen zur Digitalisierung an Schulen.

In den kommenden Jahren stehen Projekte an, die viel Geld kosten. Sie wurden planerisch vorbereitet. So wurden für den Neubau einer Dreifeld-Sporthalle in Weener alle Planungsaufträge erteilt.

Die Bauhauptarbeiten zur Zusammenlegung beider Standorte der Oberschule Hesel an der ehemaligen Wilhelm-Busch-Schule wurden größtenteils abgeschlossen. 2023 lag der Fokus auf Umbau der ehemaligen Schule. Sie liegt in direkter Nachbarschaft zur Oberschule Kloster-Barthe und wird ab der zweiten Hälfte des kommenden Jahres die Schülerinnen und Schüler des Standortes Brinkum aufnehmen.

Das Gebäude war seinerzeit als Förderschule konzipiert und hat daher zum Teil deutlich zu kleine Klassenräume. Um diesen Umstand anzupassen, mussten 15 Wände abgebrochen werden und neue Wände, Türen und Ausgänge geschaffen werden. Zudem werden neue Fachräume eingerichtet und die komplette technische Infrastruktur erneuert, um den digital gestützten Unterricht zu ermöglichen. Auch die Heizungsanlage musste angepasst sowie die komplette Beleuchtung erneuert werden.

Die Planungen an der Oberschule Uplengen in Remels schreiten weiter voran. Die Heizanlage soll auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Erste Aufträge wurden erteilt.

Der Verwaltungstrakt an der Oberschule Weener wurde in Betrieb genommen – als eine der letzten Arbeiten nach der Zusammenlegung der beiden Oberschul-Standorte.

Das Teletta-Groß-Gymnasium (TGG) in Leer kann erneuerte Fachräume im C-Trakt nutzen. An der Kreisrealschule Overledingen in Rhauderfehn wurde das Lehrerzimmer saniert.

Ein Teil des Ubbo-Emmius-Gymnasiums (UEG) in Leer steht unter Denkmalschutz. Vor diesem Hintergrund ist eine große Denkmalsanierung fällig. Dafür startete der Landkreis erste Ausschreibungen.

Kurz vor „Bauantragsreife“ steht die größte Investition der nächsten Zeit: Die Feuerwehrtechnische Zentrale mit Tierseuchenbekämpfungszentrum und Veterinäramt in Brinkum.

Mit Sorge blickt der Landkreis auf die Entwicklungen des Bundeshaushaltes und die damit verbundenen Kürzungen von Fördermitteln. Es wurden im zurückliegenden Jahr diverse Förderanträge gestellt, die im Bereich der erneuerbaren Energien angesiedelt sind. Aufgrund der Entwicklungen der Steuereinnahmen werden Fördermittel dringend gebraucht.

Robuster Dauerläufer

Die Schwachgasanlage für die Deponie Breinermoor wurde nach mehrmonatiger Bauphase im März 2023 fertiggestellt, heißt es im Jahresrückblick des Landkreises Leer.

Die betrieblichen Erfahrungen der Beschäftigten des Abfallwirtschaftsbetriebes mit der neuen Anlage sind durchweg positiv: Sie gilt als robuster Dauerläufer.

Damit ist der Abfallwirtschaftsbetrieb auch zukünftig gut aufgestellt, das Deponiegas so zu fördern und zu behandeln, dass kein Methan als Treibhausgas in die Atmosphäre entweicht. Zudem kann über eine Wärmeauskopplung eine Wärmeleistung bis zu 250 Kilowatt generiert werden, mit der Gebäude und Hallen im Entsorgungszentrum Breinermoor beheizt werden.

Bereits während des Baubetriebes in der vergangenen Heizperiode konnten dadurch etwa 44.000 Kubikmeter Erdgas eingespart werden, was etwa dem Verbrauch von gut 20 klassischen Einfamilienhäusern entspricht.