Meldungsdatum: 31.12.2023

Kleine Summen – große Wirkung - Jahresrückblick 2023, Teil 10

Landkreis und Gemeinden fördern kleine Unternehmen - Programm verlängert / Und: Weicher Faktor hilft im harten Wettbewerb

Es müssen nicht immer hohe Summen sein, um einem Unternehmen zu helfen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Programm Förderung kleiner Unternehmen (FKU), das der Landkreis Leer gemeinsam mit den Gemeinden seit vielen Jahren auflegt. Der Kreistag hat es in der letzten Sitzung des Jahres 2023 erneut verlängert und sogar besser ausgestattet.

In den meisten Fällen bedeutete die Förderung von maximal 10.000 Euro den letzten Kick zur Gründung einer Firma. Der Zuschuss half aber auch Unternehmern, die ihren Betrieb erweitern oder eine andere Firma übernehmen wollten.

Mit den letzten 39 Anträgen bis Ende 2023 wurden Gesamtinvestitionen von 2,2 Millionen Euro angestoßen, 79 Arbeitsplätze gesichert und 68 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Zuschusshöhe betrug 254.000 Euro. Rechnerisch wurde ein Arbeitsplatz mit 3.800 Euro gefördert. So steht es im Jahresrückblick des Landkreises.

Im neuen Jahr 2024 können wieder FKU-Anträge gestellt werden, wie das dafür zuständige Amt für Digitales und Wirtschaft mitteilt. Die Bedingungen sind allerdings etwas anders als bisher. So erhöht sich die maximale Förderung auf 7.500 Euro je Arbeitsplatz, maximal 15.000 Euro.

Ebenfalls neu: Musste der Antragsteller bisher neben der Investition die Schaffung oder den Erhalt eines Arbeitsplatzes nachweisen, so kann auch die alleinige Sicherung der vorhandenen Arbeitsplätze gefördert werden.

Entscheidend sind hierbei die Investitionshöhe und die steuerliche Abschreibung. 

Landkreis und Gemeinden haben das Förder-Programm noch um einen weiteren lukrativen Punkt erweitert: Unternehmen, die mit der Digitalisierung vorangehen, insbesondere ihre IT-Sicherheit verbessern, können bis zu 1.000 Euro erhalten.

Weicher Faktor hilft im harten Wettbewerb

Landkreis Leer vergibt wieder Siegel an „Familienfreundliche Arbeitgeber“

Viele Jahre verstaubten Anleitungen für Familienfreundlichkeit in Betrieben meistens im Regal für Familie und Gedöns. Das hat sich spätestens mit dem Mangel an Arbeitskräften, speziell Fachkräften, grundlegend geändert. Immer mehr Unternehmen polieren ihre Familienfreundlichkeit. Damit beschäftigt sich auch der Jahresrückblick des Landkreises Leer.

Viele Männer und noch mehr Frauen legen Wert darauf, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Dafür brauchen sie Betreuungs- und Schulangebote für ihre Kinder. Das ist Sache des Staates. Doch auch auf die arbeitgebenden Firmen kommt es an. Bieten sie eine familienfreundliche Unternehmenskultur, verbessern sich ihre Karten im Wettbewerb um Arbeitskräfte.

„Familienfreundlichkeit wird mehr und mehr zu einem Standortfaktor. Bei der Jobwahl ist sie fast so wichtig wie die so genannten harten betrieblichen Faktoren“, stellt Landrat Matthias Groote fest.

Der Landkreis unterstützt seit einigen Jahren familienfreundliche Betriebe. Er verlieh im abgelaufenen Jahr zum dritten Mal das Siegel „Familienfreundlicher Arbeitgeber“, mit dem ein ausgezeichnetes Unternehmen werben darf. Es honoriert Unternehmen für eine familienfreundliche Personalpolitik und familienbewusste Arbeitsbedingungen. Pluspunkte bei der Bewertung gibt es auch bei Angeboten für Alleinerziehende und wenn Beschäftigte unterstützt werden, Beruf und Pflege zu vereinbaren.

Inzwischen tragen 32 Betriebe das Siegel. Die Auszeichnung gilt für drei Jahre und kann verlängert werden. Neue Bewerbungen können eingereicht werden unter www.landkreis-leer.de/wir-sind-familienfreundlich.

Ostfriesen-TV dreht von ausgezeichneten Betrieben einen Imagefilm, der zur Vermarktung genutzt werden kann. Der Landkreis Leer selbst lässt einen Film mit einigen teilnehmenden Betrieben aufnehmen, der in Sozialen Netzwerken und auf der Internetseite des Landkreises veröffentlicht wird.