Meldungsdatum: 16.01.2024
Eine Collage von und mit Sarah Giese (Rezitation), Markus von Hagen (Rezitation), Gudula Rosa (Flöte) und Dr. Norbert Fasse (Konzept und Moderation)
In den unterworfenen Niederlanden machte der SS-Sicherheitsdienst das Durchgangslager Westerbork vom Juli 1942 an zum zynischen „Depot“ für jüdische Menschen, um sie auf systematisch-bürokratische Weise per Eisenbahn deportieren zu können. Das Lager in der Heide südlich von Groningen wurde nicht nur für die niederländischen Juden zum zentralen Ausgangsort deutscher Vernichtungspolitik. Auch die meisten der für unsere Stadt zu beklagenden Shoah-Opfer wurden nicht von Borken, sondern von Westerbork aus deportiert. Vor nationalsozialistischer Verfolgung waren sie ins Nachbarland geflüchtet, saßen seit dem deutschen Überfall im Mai 1940 aber in der Falle und wurden, von Ausnahmen abgesehen, ebenfalls in dem „Polizeilichen Durchgangslager“ interniert.
Die niederländischen Häftlinge Etty Hillesum und Philip Mechanicus und manch weitere Lagerinsassen haben in heimlich geschriebenen Tagebüchern und Briefen die Perfidie der SS und des Lagersystems geschildert, aber auch von manch bewundernswerter Mitmenschlichkeit unter den Häftlingen berichtet. Collageartig werden Auszüge mit Borkener Schicksalen verwoben und musikalisch akzentuiert.
Sarah Giese (Münster) arbeitet als Hörbuch- und Rundfunksprecherin und als Dozentin für Sprecherziehung und Bühnendialog an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Markus von Hagen ist als Rezitator, Kabarettist, Hörbuchsprecher und in der Erwachsenenbildung tätig, beide gehören dem Ensemble des Theaters Ex Libris (Münster) an. Die Flötistin Gudula Rosa ist in der klassischen, der japanischen und der Neuen Musik zuhause, konzertiert als Solistin und als Mitglied verschiedener Ensembles im In- und Ausland und lehrt an der Musikhochschule Münster und an der Westfälischen Schule für Musik, wo sie zahlreiche Bundespreisträger „Jugend musiziert“ hervorgebracht hat.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Geschichte ist mehr | Forum für Stadt- und Kulturgeschichte“, die vom Stadtarchiv, der Volkshochschule und dem Heimatverein Borken e. V. getragen wird. Sie findet am Samstag, 27.01.2024, im Stadtarchiv Borken, Raum Zwölf26, Im Piepershagen 17, in Borken statt und beginnt um 16.00 Uhr. Der Eintritt beträgt 10,00 Euro.
Anmeldungen sind unter www.vhs.borken.de möglich. Für individuelle Fragen steht Ihnen das VHS Sekretariat telefonisch unter 02861/939 238 und per E-Mail unter vhs@borken.de gern zur Verfügung.
Pressekontakt: Volkshochschule Borken, Tel. 02861 / 939 - 238
Dr. Norbert Fasse (Foto: Thomas Hacker © N. Fasse)
Markus von Hagen (Foto: Elisabeth Roesicke © M. v. Hagen)
Sarah Giese (Foto: Angelina Gergenreder © S. Giese)
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
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