Meldungsdatum: 05.02.2024
Das Baugebiet Wenden-West soll über ein klimaneutrales Wärmenetz erschlossen werden. Die Stadtverwaltung hat den Ausschuss für Planung und Hochbau jetzt darüber informiert, dass BS Energy derzeit die technische Umsetzung im Auftrag der Stadt im Rahmen einer Studie prüft.
In Wenden-West zwischen Veltenhöfer Straße und Gifhorner Straße sollen in einem ersten Bauabschnitt insgesamt 180 Wohneinheiten entstehen, darunter Mehrfamilienhäuser und Reihenhäuser. Ein weiterer zweiter Bauabschnitt mit 700 Wohneinheiten soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen.
Erste Untersuchungen von BS Energy kommen zu dem Ergebnis, dass eine CO2-freie Energieversorgung für das gesamte Wohnquartier einschließlich der angrenzenden Schulen z. B. durch die Nutzung von Umgebungswärme, Erdwärme (Geothermie) und Photovoltaik grundsätzlich umsetzbar erscheint. So ist auch eine Photovoltaik-Anlage angedacht.
Geplant ist zudem, die Wohnungen mit oberflächennaher Erdwärme zu versorgen. Im Rahmen einer Studie mit anschließender Ausführungsplanung ermittelt BS Energy derzeit anhand von Probebohrungen die Eignung für oberflächennahe Wärmeversorgung. Dafür wird auf einer drei Hektar großen Fläche, die an das geplante Neubaugebiet angrenzt, das Potenzial für die Errichtung eines Sondenfeldes mit über 100 Bohrungen ermittelt.
Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum: „Damit entsteht in Braunschweig das erste Baugebiet, das auf fossile Brennstoffe verzichtet und dabei bei der Wahl der Technologien auch bundesweit eine Vorreiterrolle einnimmt. Die klimaneutrale Entwicklung von Baugebieten ist ein wichtiger Bestandteil unseres Klimaschutzkonzeptes 2.0“.
Die Ergebnisse der Planungen sollen bis Sommer 2024 vorliegen. “Wir freuen uns als Partner der Stadt Braunschweig unser energiewirtschaftliches Know-how einzubringen. Der Aufbau von klimaneutralen dezentralen Wärmenetzen ist für BS Energy ein wichtiger Baustein der künftigen Wärmeversorgung in Braunschweig”, sagt BS Energy Vorstand Dr. Volker Lang.
Neben der technischen Umsetzbarkeit wird derzeit in Gesprächen zwischen Stadtverwaltung, der Grundstücksgesellschaft Braunschweig (GGB) als Erschließungsträgerin und der BS Energy-Gruppe auch über die finanziellen Rahmenbedingungen gesprochen. Ziel ist es, die klimaneutrale Wärmeversorgung in Wenden-West zu einem Preis anzubieten, der in der Größenordnung des Fernwärmepreises im Stadtnetz liegt. Im Hinblick auf die kommunale Wärmeplanung ist im Zuge der Grundstücksvergabe vorgesehen, den Anschluss an das Nahwärmenetz vertraglich zu vereinbaren. Der städtebauliche Vertrag und die Erschließungskosten für den zweiten Bauabschnitt werden derzeit erarbeitet und vor dem Satzungsbeschluss im Frühjahr vorliegen.
Hintergrundinformation
Unter oberflächennaher Geothermie versteht man die Nutzung der Erdwärme bis zu 400 m Tiefe. Hierbei gibt es verschiedene Verfahren, z.B.: Erdwärmekollektoren (für geringe Tiefen von 1,2 bis 1,5 m), Erdwärmesonden (50 bis 100 m) oder flache Grundwasserwärmebrunnen. Bereits in einer Tiefe von 50 bis 100 m ist die Temperatur ganzjährig konstant und kann in der Kombination mit Wärmepumpen zum Heizen von Ein- und Mehrfamilienhäusern oder kleineren Gewerbeeinheiten genutzt werden.
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