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Meldungsdatum: 16.02.2024

Telenotarzt-System: Umsetzung startet

Ausschreibung in Vorbereitung – Testphase Anfang 2025

Durch den einstimmigen Beschluss der Landespolitik, in den fünf südwestfälischen Kreisen und im benachbarten Oberbergischen Kreis gemeinsam ein Telenotarzt-System einzuführen, wurden bereits die Weichen gestellt. Nun beginnt die Umsetzung im Kreis Soest.

Im Rahmen der Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplans wird die Einrichtung eines Telenotarztsystems in den Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises Soest aufgenommen. Ricarda Oberreuter, Dezernentin für Gesundheit, Verbraucherschutz und Gefahrenabwehr beim Kreis Soest, informierte die Mitglieder des Ausschusses für Ordnungsangelegenheiten und Rettungswesen während der Sitzung am Donnerstag, 15. Februar 2024. Noch im ersten Quartal 2024 soll ein Fachberater eingesetzt werden, um die interkommunale Kooperation für ein gemeinsames Telenotarzt-System zu koordinieren. Er soll die bisherigen Planungen der einzelnen sechs Kreise zusammenführen und eine Ausschreibung für die technische Umsetzung des Telenotarzt-Systems vorbereiten.

Das Telenotarzt-System soll einen effizienteren Einsatz und gleichzeitig eine Entlastung der Notärzte gewährleisten. Hans-Peter Trilling, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes beim Kreis Soest: „Wir erkennen seit Jahren eine drastische Zunahme der Einsatzzahlen im Rettungsdienst. Gleichzeitig bleibt die Zahl der Notarzt-Alarmierungen aber nahezu identisch. Glücklicherweise liegt häufig eben kein lebensbedrohlicher Zustand vor, der einen Notarzt oder eine Notärztin in Präsenz unabdingbar macht.“ Angesichts des allgegenwärtigen Fachkräftemangels sei die Einführung des neuen Systems ein notwendiger Schritt. Der Telenotarzt könne per „Live-Schaltung“ in den Situationen unterstützen, in denen die Notfall- und Rettungssanitäter eine ärztliche Anleitung oder Unterstützung, aber keinen ärztlichen Eingriff vor Ort benötigen. Eine telemetrische Übertragung in Echtzeit ermögliche dem Notarzt, die medizinischen Daten des Patienten wie Blutdruck, Puls oder Atmung in den Blick zu nehmen. Das biete ganz nebenbei auch mehr Rechtssicherheit für die Mitarbeitenden am Einsatzort.

Der weitere Zeitplan steht bereits: Bis Ende 2024 soll die Vergabe für die technische Umsetzung des Telenotarzt-Systems erfolgen. Dann muss auch die für die Rettungsfahrzeuge notwendige Ausstattung feststehen, um die „Live-Schaltung“ des Telenotarztes flächendeckend zu ermöglichen. Parallel laufen die Anbindung des Systems an die Leitstelle, die begleitende Schulung der Mitarbeitenden und die Einrichtung des Telenotarzt-Arbeitsplatzes in der Leitstelle. Es ist vorgesehen, das Telenotarzt-System zum Ende des ersten Quartals 2025 final einzuspielen und auf drei Rettungswagen einem halbjähriger Pilottest zu unterziehen. Dieser Praxistest erfolgt nicht nur im Realbetrieb des Kreises Soest, sondern zeitgleich in allen am Projekt beteiligten Kreisen. Ziel ist es, bis zum Ende des dritten Quartals 2025 ein funktionierendes und realisierbares Telenotarzt-System zu erhalten. Der Rollout für den schrittweisen Umbau aller Rettungsdienst-Fahrzeuge auf das neue Telenotarzt-System ist derzeit für 2026 geplant und soll bis zum Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.

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Pressekontakt: Pressestelle, Wilhelm Müschenborn, Telefon 02921/303200


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„Live-Schaltung“

©Dirk Behrens/ Kreis Soest
„Live-Schaltung“

Hans-Peter Trilling, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes beim Kreis Soest, demonstriert, wie der Telenotarzt-Arbeitsplatz in der Leitstelle aussehen könnte. Durch eine „Live-Schaltung“ bzw. telemetrische Übertragung in Echtzeit hat der Notarzt einen Überblick über Blutdruck, Puls oder Atmung des Patienten. Foto: Dirk Behrens/ Kreis Soest


 

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Die Kreisverwaltung Soest mit rund 1.400 Bediensteten arbeitet für rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Kreisgebiet. Sie ist mit dem Kreistag Teil der kommunalen Selbstverwaltung und nimmt Aufgaben in den Bereichen Ordnung, Gesundheits- und Verbraucherschutz, Bau, Kataster, Straßen, Umwelt, Jugend, Schule und Soziales wahr. Sie betreibt den Rettungsdienst, drei berufsbildende Schulen, sechs Förderschulen, eine Heilpädagogische Kindertagesstätte, ein Archiv sowie ein Medienzentrum. Außerdem ist sie an der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH, der Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH und weiteren Einrichtungen beteiligt. Der Kreistag mit seinen 68 Mitgliedern gestaltet und kontrolliert die Aufgabenwahrnehmung.

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