Meldungsdatum: 21.03.2024
Das Museumsquartier Osnabrück lädt für Freitag, 28. März, zu einem weiteren literarischen Ereignis in der Reihe „Geschichte(n) erzählen“ ein: Verena Boos wird aus ihrem preisgekrönten Werk „Blutorangen“ lesen. Die Lesung findet um 19 Uhr im Veranstaltungssaal des Museums statt. Einlass ist ab 18.30 Uhr.
„Blutorangen“ erzählt die ergreifende Geschichte der jungen Spanierin Maite, die sich entscheidet, ihr konservatives Elternhaus in Valencia zu verlassen, um in München zu studieren. Dort trifft sie auf Carlos, Mitglied einer deutsch-spanischen Familie, und freundet sich mit seinem Großvater Antonio an. Doch während Maite sich in eine neue Welt verliebt, stößt sie auch auf dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit, insbesondere bezüglich der Rolle ihres Vaters während des Zweiten Weltkriegs.
Verena Boos gelingt es, in verschiedenen miteinander verknüpften Episoden nicht nur mit der ersten Generation aus der Zeit der Diktatur abzurechnen, sondern auch die stummen Söhne und Töchter sowie die unwissenden Enkel zu beschreiben. Der Titel des Buches steht für eine entlarvende Erzählung über das franquistische Spanien. Das Buch räumt auf mit dem Mythos, dass Franco sein Land gegen Hitlers Faschismus verteidigt habe. Anhand der Geschichten zweier spanischer Familien - einer wohlhabenden Obstplantagenbesitzer-Familie, die Franquisten unterstützt, und einer Gruppe von Orangenverkäufern, die Republikaner sind - deckt Boos auf, dass Franco nicht nur über den Holocaust Bescheid wusste, sondern Hitler auch etwa fünfzigtausend Soldaten für seinen Russlandfeldzug lieh.
Verena Boos, seit 2010 freie Autorin, erlangte mit ihrem Debütroman „Blutorangen“ große Anerkennung. Das Buch wurde mit renommierten Preisen wie dem Mara-Cassens-Preis oder dem Preis des Buddenbrookhauses ausgezeichnet und begeisterte Kritikerinnen und Kritiker sowie Leserinnen und Leser gleichermaßen.
Die Lesung ist Teil des Kooperationsprojekts „Geschichte(n) erzählen“, initiiert vom Museumsquartier Osnabrück, der Volkshochschule der Stadt Osnabrück und dem Literaturbüro Westniedersachsen. Das Projekt beleuchtet das Thema Erinnerungskultur aus literarischer Perspektive und setzt sich mit aktuellen Standpunkten dazu auseinander.
Eintritt: 9 Euro / ermäßigt 7 Euro. Karten können während der Öffnungszeiten an der Museumskasse erworben werden.
Pressekontakt: Claudia Drecksträter | Öffentlichkeitsarbeit Museumsquartier Osnabrück | Telefon 0541/ 323-4581 | dreckstraeter@osnabrueck.de
Verena Boos
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