Meldungsdatum: 21.02.2024

„Vapes“ – 15 Läden im Landkreis Leer wurden überprüft

Jugendschutzkontrolle im Landkreis Leer

Buntes Design und harmlose Verpackung. Sie schmecken nicht nach Tabak, sondern haben einen angenehmen, süßen und fruchtigen Geschmack. Genau das ist es, was junge Menschen anspricht und sie besonders beliebt macht. Einweg-E-Zigaretten sind jedoch nicht so ungefährlich, wie behauptet wird.

Die Alternative zum Rauchen, die unzähligen Geschmacksrichtungen, der unkomplizierte Verkauf, meist für weniger als zehn Euro, machen „Vapes“ für junge Leute attraktiv. Der Verkauf ist ausschließlich an Volljährige erlaubt. Am 31.01.2024 fand in 15 Läden eine Jugendschutzkontrolle mit dem Schwerpunkt „Vapes“ statt.

In 10 dieser Läden wurde der Jugendschutz nicht eingehalten. Während der Kontrolle äußerte der 17-Jährige den Wunsch nach einer Geschmacksrichtung für sein Vape. Ohne eine ordnungsgemäße Ausweiskontrolle erhielt er diese ohne Komplikationen. Es erfolgte eine mündliche Verwarnung durch die Polizeihauptkommissarin und der Kreisjugendpflegerin/Jugendbeauftragte. Das Verkaufspersonal sagte oft, dass der Junge nicht seinem Alter entsprechend aussah oder dass sie seinen Ausweis nicht richtig geprüft hatten. Nach der Verwarnung erhielten die Läden ein Plakat und eine Alterskontrollscheibe, um die Alterskontrolle zu erleichtern und künftige Verstöße zu vermeiden. Bei wiederholten Verstößen drohen Bußgelder und weitere rechtliche Konsequenzen.

Was sind überhaupt „Vapes“?
„Vapes“ sind Einweg-E-Zigaretten, aber ohne Tabak. Sie enthalten eine Flüssigkeit namens Liquid. Diese Flüssigkeit (Liquid) enthält Propylenglykol, Glycerin, Duft- und Aromastoffen. Manche Vapes enthalten Nikotin oder sind nikotinfrei. Das Liquid wird erhitzt und verdampft, beim Erhitzen entstehen Substanzen, wie Acetaldehyd, Formaldehyd und Acrolein. Dieser Dampf wird inhaliert und gelangt über die Lungen in den gesamten Körper und wird als krebserregend eingestuft.

Was macht der Liquid mit dem Körper?
Der Stoff "Propylenglykol" beeinträchtigt die Abwehrmechanismen der Atemwege und schädigt so die Atemwege, was zu Entzündungen und Husten führt. Haut und Schleimhäute werden auch durch die Stoffe "Formaldehyd" und "Acrolein" gereizt. Das Lungengewebe kann geschädigt werden, wenn die freigesetzten Giftstoffe tief in die Lunge eindringen und die Lungenfunktion beeinträchtigen. Die Lungenbläschen werden überdehnt und geschädigt, so dass der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, was zu Kurzatmigkeit und Atemnot führt. Auch ohne Nikotin ist es gefährlich, da die Aromastoffe ebenfalls schädlich sein und Allergien auslösen können. Studien haben bereits Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Lungenprobleme nachgewiesen. Zudem können die Stoffe "Formaldehyd" und "Propylenglykol“ die Augen schädigen. Nikotinhaltige Vapes erhöhen die Herzfrequenz und schädigen das noch unreife Gehirn von Jugendlichen. Die Struktur der Synapsen verändert sich, was zu einer Beeinträchtigung der Aufmerksamkeitssteuerung führt. Außerdem führt es zu einer Gefäßverengung. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl.