Meldungsdatum: 26.02.2024
Am bundesweiten TAG DER ARCHIVE rückt das Stadtarchiv Magdeburg Verborgenes ins Licht. Zu den Angeboten zählen eine Sonderausstellung mit den kaum bekannten Werken eines Volksstimme-Fotografen sowie Führungen durch die Archivmagazine und den sonst nicht zugänglichen historischen Zentrifugensaal. Abseits der Öffentlichkeit steht oft die Arbeit für den Kulturgutschutz. Zur Übergabe des Mobilen Erstversorgungszentrums an den Notfallverbund sind diesmal alle Magdeburgerinnen und Magdeburger herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Der bundesweite TAG DER ARCHIVE lenkt alle zwei Jahre die Aufmerksamkeit auf die archivischen Gedächtnisinstitutionen. Nach Onlineformaten während der Corona-Pandemie öffnet das Stadtarchiv nun wieder seine Türen.
Was Krieg für die Menschen in Magdeburg bedeutete, zeigt die Sonderausstellung „Alltag in Magdeburg 1940 bis 1950. Zwischen Bombenkrieg und Neubeginn. Fotografien von Paul Gehlert“. Paul Gehlert hielt in den Jahren 1938–1950 das Leben an der Elbe mit der Kamera fest. Er schaute genau hin und hatte Sinn für den Augenblick: Gehlert war dabei, als Bombenangriffe Häuser in der Berliner Straße zerstörten und als Frauen Reste ihres Hausrats aus den Trümmern bargen. Er dokumentierte das brennende Stadtzentrum oder auch eine von NS-Regime veranstaltete Trauerfeier für Bombenopfer. Nach Kriegsende fotografierte Gehlert den Alltag in der geschundenen Stadt. Eine Einführung in die von der Gedenkstätte Moritzplatz in Kooperation mit dem Stadtarchiv realisierte Ausstellung geben Dr. Daniel Bohse und Prof. Dr. Christoph Volkmar.
Anschließend wird das Mobile Erstversorgungszentrum (Abrollcontainer Kulturgutschutz) an den Notfallverbund Magdeburger Archive, Bibliotheken und Museen übergeben und auf dem Hof des Stadtarchivs erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Notfallverbund bündelt die Ressourcen der verschiedenen Magdeburger Kultureinrichtungen und trifft Vorsorgemaßnahmen gegen die Gefährdung von Kulturgut durch Brand, Hochwasser, Unwetter und andere Schadensereignisse. Zu seinen Aufgaben gehören der Austausch von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, technische Unterstützung sowie die Bergung und Sicherung bedrohter Kulturgüter im Katastrophenfall. Mit dem neuen Transportcontainer können alle im Notfall benötigten Materialien und Werkzeuge schnell und unkompliziert an den jeweiligen Einsatzort verbracht werden. Dort dient der Container auch als mobile Einsatzzentrale. Der Notfallverbund erhält damit ein wichtiges Hilfsmittel, um schnell und professionell Hilfe leisten zu können. Der Umbau eines Abrollcontainers für den Notfallverbund Magdeburger Archive, Bibliotheken und Museen wird durch das Land Sachsen-Anhalt gefördert.
Der Tag der Archive lebt vom Blick hinter die Kulissen. Jeweils zur vollen Stunde führen wir durch die Magazine und in andere sonst nicht zugängliche Bereiche. Erstmals zu sehen sind der Abrollcontainer des Notfallverbunds und der um 1894 errichtete Zentrifugensaal der ehemaligen Zuckerfabrik Hennige. Hier soll künftig ein moderner Seminar- und Veranstaltungsbereich für das Stadtarchiv entstehen. Wichtige Unterstützung im Hintergrund leistet der Förderverein „Freunde des Stadtarchivs Magdeburg“, der an einem Infostand von seiner Arbeit berichtet.
Das Programm gibt es auch online auf www.magdeburg.de/stadtarchiv.
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