Meldungsdatum: 06.03.2024
Mehr als 430 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen hat die Emschergenossenschaft im Rahmen des Generationenprojektes Emscher-Umbau in der Region verlegt – das entspricht der Distanz von hier bis nach Paris. Allein der zentrale AKE zwischen Dortmund und Dinslaken ist 51 Kilometer lang. In Tiefenlagen von mehr als 30 Metern wurden Kanalrohre mit Innendurchmessern von 1,60 bis 2,80 Meter unterirdisch für die neue abwassertechnische Hauptschlagader des Emscher-Gebietes vorgetrieben.
Rund eine Milliarde Euro investierte die Emschergenossenschaft in den Bau des AKE. Seit seiner vollständigen Inbetriebnahme Ende 2021 fließt das gesamte Abwasser der Region in den zentralen unterirdischen Sammler, während die Emscher nach mehr als 170 Jahren wieder komplett von der Schmutzfracht befreit ist. Olfaktorisch kann der Effekt des AKE bestens nachvollzogen werden, denn der berüchtigte „Duft“ der Emscher gehört mittlerweile der Vergangenheit an. Sichtbar ist der AKE jedoch nicht – das will die Emschergenossenschaft mit dem symbolträchtigen Emscher-Rohr im Natur- und Wasser-Erlebnis-Park ändern: Alle Besucherinnen und Besucher des Emscherlandes sollen quasi im Vorbeigehen daran erinnert werden, dass erst die unterirdische Kanalinfrastruktur die Abwasserfreiheit und Renaturierung der Emscher ermöglichte.
Das Emscher-Rohr weist wie das größte AKE-Rohr einen Innendurchmesser von 2,80 Meter (außen: 3,60 Meter) auf. Es wird von Oberhausen aus nach Castrop-Rauxel transportiert. Im Westen der Emscher zierte es während der Gasometer-Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ den Eingangsbereich des Industriedenkmals. Auch der Emscher-Umbau spielte in der Oberhausener Schau eine Rolle – als positives Beispiel für heilende Natur! Als solches gilt in jedem Fall auch der idyllische Natur- und Wasser-Erlebnis-Park, wo die Emscher außer von ihrer Schmutzfracht auch aus ihrem Betonkorsett befreit wurde und sich nun mäandernd durch das Emscherland schlängeln darf. Dort wird das Emscher-Rohr so aufgestellt, dass Besucher*innen beim „Durchblick“ gen Osten künftig die Brücke „Sprung über die Emscher“ sowie die Henrichenburger Kirche erblicken.
Bis zur Einweihung des spektakulären Brückenbauwerks im Spätsommer wird die Emschergenossenschaft das zunächst noch „nackte“ Kanalrohr mit informativen Texten über den Wandel in der Region und das neue blaugrüne Leben an der Emscher ausstatten.
125 Jahre Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft feiert in diesem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen. Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de
Das Emscher-Rohr (hier im November 2021 bei der Aufstellung am Gasometer in Oberhausen) wird künftig in Castrop-Rauxel zu sehen sein - an der renaturierten Emscher im Natur- und Wasser-Erlebnis-Park. Als Symbol für den unterirdisch verlaufenden Abwasserkanal Emscher soll das Rohr alle Besucherinnen und Besucher des Emscherlandes quasi im Vorbeigehen daran erinnern, dass erst die unterirdische Kanalinfrastruktur die Abwasserfreiheit und Renaturierung der Emscher ermöglichte.
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