Meldungsdatum: 08.03.2024

Pionier-Technologie und das ehrgeizige Ziel klimaneutraler Stahlproduktion

Landrat Voge und GWS-Geschäftsführer Schröder besuchen das Unternehmen Risse + Wilke

Das Iserlohner Unternehmen Risse + Wilke Kaltband GmbH & Co. KG produziert hochwertigen Bandstahl und beliefert damit weltweit Kunden. Als energieintensives Unternehmen haben sie sich ein herausforderndes Ziel gesetzt: Bis 2030 soll die Produktion CO2 neutral sein. Landrat Marco Voge und Jochen Schröder, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung (GWS), besuchten das mittelständische Unternehmen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf den steigenden Energiepreisen.

Es sind herausfordernde Zeiten: Steigende Energiepreise, höhere Transportkosten durch Brücken- und Straßensperrungen sowie ein Wandel der Industrie und Arbeitswelt. Aktuelle Hürden, die auch an einem Traditionsunternehmen wie Risse + Wilke aus Iserlohn nicht vorbeigehen. Landrat Marco Voge und Geschäftsführer Jochen Schröder von der Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis (GWS) tauschten sich dazu mit dem Unternehmen aus. „Wie bekommen wir die Transformation hin? Welche neuen Produkte oder Märkte gibt es für die Unternehmen im Märkischen Kreis? Das sind Fragen, die wir uns gemeinsam mit den Unternehmen stellen und bei denen wir unterstützen wollen“, erklärte Marco Voge. Ein Angebot, das Jörg Lohölter, Geschäftsführender Gesellschafter bei Risse + Wilke und Diplom-Ingenieur und Operativer Geschäftsführer Christoph Schöttler gerne angenommen haben.

Seit mehr als einem Jahrhundert produziert das in Hagen-Hohenlimburg gegründete Unternehmen Risse + Wilke Bandstahl. Am 40.000 Quadratmeter großen Produktionsstandort in Iserlohn-Letmathe arbeiten derzeit 340 Mitarbeiter. „Hauptexportmarkt ist die Europäische Union. Dabei fließt rund ein Viertel unserer Gesamtproduktion in den Automotive-Bereich“, erzählte Jörg Lohölter. Auf diese Entwicklungen muss das Unternehmen, wie viele andere auch, reagieren. „Unser Kaltband wird insbesondere für den Antriebsstrang bei Verbrennern verwendet. In Zeiten der E-Mobilität müssen wir über Möglichkeiten für neue Teile und Baumkomponenten nachdenken“, erläuterte auch Christoph Schöttler.

„Probleme lösen, ist unsere Antwort auf die Transformation“

Trotz aktueller Herausforderungen krempelt man in Iserlohn die Ärmel hoch. Risse + Wilke hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Mit einer neuen Photovoltaik-Anlage soll bereits 2026 rund ein Viertel des eigenen Strombedarfs abgedeckt werden. Außerdem soll die Produktion bis 2030 klimaneutral sein. „Die Preise für Energie steigen massiv. Das geht auch an uns nicht spurlos vorbei. Viele kleinere Maßnahmen konnten schon umgesetzt werden“, sagte Schöttler und ergänzte: „Angefangen bei der Beleuchtung durch LED, unserem Einkauf von grünem Strom und dem Wechsel auf E-Autos in unserem Fuhrpark. Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt und macht einen Unterschied, man muss nur damit anfangen.“ Der größte Hebel wird dabei die Umstellung der Wärmebehandlungsanlagen sein, die ebenfalls auf nicht fossile Energien umgestellt werden sollen. „Es freut uns immer sehr, wenn Unternehmen Veränderungen so proaktiv mitgestalten und sich für die Zukunft aufstellen. Unsere Angebote von der GWS sind genau dafür gemacht und können hier zusätzlich unterstützen“, betonte Jochen Schröder, GWS-Geschäftsführer.

Verfahren der bleifreien Vergütung

Wie weit Risse + Wilke in diesem Prozess bereits vorangekommen ist, zeigt unter anderem das Verfahren der bleifreien Vergütung. Die Technologie erfüllt allerhöchste Anforderungen und erreicht eine etwa 50 Prozent verbesserte Planheit der Stahloberfläche, im Gegensatz zur konventionellen Bleibad-Abschreckung. Damit ist der Stahl auch für die Lebensmittelindustrie oder die medizinische Weiterverarbeitung geeignet. „Unser Ziel ist es, spezielle Verfahren und Anwendungen zu finden, die unser Produkt und seine Qualität einzigartig machen. Probleme lösen ist unsere Antwort auf die Transformation“, betont Diplom-Ingenieur Christoph Schöttler. Die Positionierung des familiengeführten Betriebes als Branchen-Pionier beeindruckt auch Landrat Marco Voge: „Es ist spannend zu sehen, dass die Firmen im Märkischen Kreis neue Wege gehen und dabei Lösungen entwickeln, die nicht nur das Produkt, sondern auch die eigene Unternehmenskultur auf ein ganz neues Level bringen.“

Risse + Wilke möchte Chancen nutzen und eigene Themen aktiv voranbringen. In diesem Zeichen steht auch die 2023 ins Leben gerufene Kooperation mit einem chinesischen Partner. Die Entwicklung gemeinsamer Projekte eröffnet neue Perspektiven und ist damit ein wichtiger Grundstein für die Zukunft.

Pressekontakt: Katharina Buschmann 02351 / 966 6158


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Firmenbesuch beim Iserlohner Unternehmen Risse + Wilke. Mit dabei (v.l.n.r.) Jochen Schröder (GWS), Jörg Lohölter (Geschäftsführender Gesellschafter Risse + Wilke), Landrat Marco Voge und Christoph Schöttler (Diplom-Ingenieur und Operativer Geschäftsführer Risse + Wilke). Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis

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Firmenbesuch beim Iserlohner Unternehmen Risse + Wilke. Mit dabei (v.l.n.r.) Jochen Schröder (GWS), Jörg Lohölter (Geschäftsführender Gesellschafter Risse + Wilke), Landrat Marco Voge und Christoph Schöttler (Diplom-Ingenieur und Operativer Geschäftsführer Risse + Wilke). Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis


Jörg Lohölter spricht über die Möglichkeiten klimaneutraler Stahlproduktion. Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis

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Jörg Lohölter spricht über die Möglichkeiten klimaneutraler Stahlproduktion. Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis


Vom Iserlohner Werk in die Welt: Risse + Wilke beliefert Kunden im In- und Ausland. Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis

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Vom Iserlohner Werk in die Welt: Risse + Wilke beliefert Kunden im In- und Ausland. Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis


In der Produktion wird viel Energie benötigt: Mit einer neuen Photovoltaik-Anlage soll bereits 2026 rund ein Viertel des eigenen Strombedarfs abgedeckt werden. Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis

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In der Produktion wird viel Energie benötigt: Mit einer neuen Photovoltaik-Anlage soll bereits 2026 rund ein Viertel des eigenen Strombedarfs abgedeckt werden. Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis