Meldungsdatum: 22.03.2024
Eine Freundschaftsbank, ein Hochbeet oder neues Spielzeug für die Pausen: Unnas Grundschüler*innen haben sehr konkrete Vorstellungen davon, was an ihren Schulen verbessert werden könnte. Mit dem Kinderrat haben sie genau für solche Anregungen ihr eigenes Parlament, das über Maßnahmen abstimmen kann. Am Donnerstag, 21. März, trafen sich die Klassensprecher*innen der dritten Klassen der Liedbachschule, Grilloschule, Schule am Friedrichsborn, Falkschule, Osterfeldschule, Schillerschule, Sonnenschule, Katharinenschule, Nicolaischule, der Grundschule Hemmerde und der Jacob-Muth-Schule mit insgesamt 29 Schüler*innen zur ersten Sitzung des Kinderrates in diesem Jahr.
Das Gremium kommt in der Regel zweimal während einer Amtsperiode zusammen. Die Sitzung im Frühjahr dient vor allem der Diskussion und Entscheidungsfindung über die Themen, die die Kinder bewegen, während bei der Sitzung im Herbst die Reflektion ihrer Parlamentsarbeit sowie die Überprüfung der Umsetzung ihrer demokratisch getroffenen Entscheidungen im Vordergrund steht.
Im Ratssaal, wo sonst der „richtige“ Stadtrat zu seinen Sitzungen zusammenkommt und debattiert, nahmen am Donnerstag die Schülerinnen und Schüler Platz und stellten ihre Ideen und Projekte vor. Die Neugestaltung von Spielflächen auf dem Schulhof, Fahrradständer oder Gesellschaftsspiele für Regenpausen: Die Wünsche der Grundschüler*innen waren sehr unterschiedlich. Mit Wahlzetteln, die jeder Schule eine Erst- und eine Zweitstimme ermöglichten, konnten die Schüler*innen anschließend abstimmen, welches Anliegen die höchste Priorität hat. Die meisten Stimmen entfielen bei dieser Wahl auf den Wunsch der Schule am Friedrichsborn nach einer Reparatur ihres Häuschens zur Aufbewahrung von Spielsachen. Die Klassensprecher*innen Laura und Till hatten eine künstlerisch gestaltete und detailgetreue Nachbildung des Häuschens mitgebracht – inklusive eines Lochs im Boden, das ihrem Anliegen zugleich eine gewisse Dringlichkeit verlieh.
Der Kinderrat hat pro Amtsperiode 1000 Euro für die Umsetzung der von ihm beschlossenen Maßnahmen zur Verfügung. Diese werden nach dem Votum der Kinder nun für das Spielgerätehaus der Schule am Friedrichsborn verwendet. Allerdings erhielten auch alle anderen vorgestellten Projekte in der demokratischen Abstimmung mindestens eine Stimme – die Entscheidung fiel damit durchaus knapp aus.
Beim Kinderrat geht es um Demokratiebildung und -förderung. Seit dem Frühjahr 2017 tagt der Kinderrat der Kreisstadt Unna in regelmäßigen Abständen und bringt so die jeweiligen Klassensprecher*innen der dritten Klassen der Unnaer Grundschulen zusammen an einen Tisch. Gemeinsam diskutieren sie, welche Themen sie aktuell beschäftigen, und stimmen anschließend darüber ab, welche Projekte umgesetzt werden sollen. Inhaltliche Vorgaben gibt es dabei nicht, da die Kinder Experten ihrer eigenen Lebenswelt sind.
Bürgermeister Dirk Wigant, Jugendamtsleiterin Sonja Slabon sowie Beate Frommeyer und Miguel Grosch vom Kinder- und Jugendbüro und Schriftführerin Anna-Lena Grimm begrüßten den neuen Kinderrat am Donnerstag, 21. März, vor dem Ratssaal.
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