Meldungsdatum: 16.04.2024
Münster (SMS) Dieter Kemmerling hat am Montag, 15. April, in der Rüstkammer des Rathauses aus der Hand von Oberbürgermeister Markus Lewe das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Der 76-Jährige wird für sein langjähriges Bemühen ausgezeichnet, die Bereitschaft der Bevölkerung zur Organspende zu erhöhen.
Seit einer Lebertransplantation, die ihm im Sommer 2001 das Leben rettete, engagiert sich Kemmerling gemeinsam mit seiner in den Sechzigerjahren gegründeten Band „Dandys“ für die Organspende. Unter dem Label „Sag ja zur Organspende – no panic for organic“ informiert die Band, deren Bassist und Geschäftsführer Kemmerling ist, seit 2005 bei jedem Konzert in einem kurzen Vortrag über die Organspende und verteilt Organspendeausweise.
2012 komponierten die „Dandys“ eigens den Song „Warten“, um auf die Situation der Wartelisten-Patienten aufmerksam zu machen. Die Initiative ist eng vernetzt mit Persönlichkeiten aus den Bereichen Medizin, Gesellschaft und Musik, organisiert Charity-Veranstaltungen und hat einen „Ehrenmitmachpreis für Organspende“ ins Leben gerufen. In Kooperation mit den westfälisch-lippischen Apothekern wurde 2009 ein Organspenderausweis im Scheckkarten-Format entwickelt. Die Ausweise werden in zahlreichen Apotheken des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) und von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) herausgegeben. Jährlich werden rund 600.000 Organspenderausweise verteilt.
Dieter Kemmerling ist es außerdem gelungen, die münsterschen Stadtbusse als Werbepartner für die Organspende zu gewinnen. Er war zudem einer der Botschafter der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung organisierten Aufklärungskampagne zur Organspende. Seine Idee, Menschen niederschwellig über Vereine, Behörden und Arbeitgeber für den Organspendeausweis zu gewinnen, mündete schließlich in ein Gesetzgebungsverfahren, das parteiübergreifend von führenden Politikern unterstützt wurde. Der Gesetzentwurf zur „Regelung der Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz“ wurde seinerzeit im Bundestag verabschiedet. Unter anderem sollten danach auch die gesetzlichen Krankenkassen und die privaten Krankenversicherungen ihre Versicherten regelmäßig anschreiben und einen Organspendeausweis zur Verfügung stellen. Damit wurde der von Dieter Kemmerling entwickelte Ansatz Realität in Deutschland.
Bis heute ist der ehemalige Software-Unternehmer und zweifache Familienvater aus Hiltrup ehrenamtlich aktiv. Er begleitet Informationsstände und nimmt an öffentlichen und politisch wie fachlich hochkarätig besetzten Gesprächsrunden und Fachsitzungen zum Thema teil.
Die Initiative „no panic for organic“ wurde 2008 mit dem Titel „Ausgewählter Ort 2008“ der „Initiative Deutschland – Land der Ideen“ unter Schirmherrschaft des damaligen Bundespräsidenten Köhler ausgezeichnet. Zuletzt wurde Dieter Kemmerling 2019 in der Bezirksregierung Münster durch die Domfreunde Münster e. V. ein „Domstein“ für besondere Verdienste für die Gesellschaft verliehen.
Foto: Oberbürgermeister Markus Lewe (links) überreicht Dieter Kemmerling in der Rüstkammer des Rathauses das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der 76-Jährige (rechts im Bild; in der Mitte seine Frau Renate Kemmerling) wird für sein langjähriges Bemühen ausgezeichnet, die Bereitschaft der Bevölkerung zur Organspende zu erhöhen. Foto: Stadt Münster. Michael Bührke. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Oberbürgermeister Markus Lewe (links) überreichte Dieter Kemmerling in der Rüstkammer des Rathauses das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der 76-Jährige (rechts im Bild; in der Mitte seine Frau Renate Kemmerling) wird für sein langjähriges Bemühen ausgezeichnet, die Bereitschaft der Bevölkerung zur Organspende zu erhöhen. Foto: Stadt Münster. Michael Bührke. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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