Meldungsdatum: 22.04.2024
Arnsberg. Kinder und Jugendliche stark machen – mündig, demokratisch und kritisch denkend und handelnd. Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen sowie des rasanten Voranschreitens der Digitalisierung eine große Herausforderung. Das Bildungsbüro der Stadt Arnsberg hat sich genau das zur Aufgabe gemacht und mit einem ihrer Angebote seit Januar dieses Jahres rund 810 Jugendliche aus den Arnsberger weiterführenden Schulen und Jugendzentren erreicht.
Im Rahmen der Ausstellung „Einige waren Nachbarn – Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“, die bis Ende März in der Stadtbibliothek Neheim zu sehen war, organisierten die Teams des Bildungsbüros Arnsberg und der Stadtbibliothek in Kooperation mit weiteren Bereichen der Stadtverwaltung und nicht zuletzt mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern verschiedene Angebote, um wesentliche Zukunftskompetenzen bei jungen Menschen zu fördern.
Eines davon waren Führungen durch die beeindruckende Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museums: Ziel der Ausstellung war, insbesondere Jugendliche durch Beispiele aus der Zeit des Nationalsozialismus für potenzielle Gefahren der Gegenwart zu sensibilisieren und zu reflektieren, wie wichtig die eigene Haltung für die Gesellschaft der Gegenwart ist. Am Ende einer Führung stand die Frage im Raum „Was kann ich tun, damit so etwas nicht wieder passiert? „Was soll ich allein oder mit einer kleinen Gruppe tun, wenn die Mehrheit sich für Gewalt entscheidet?“
Für Beate Nordmann, Schulleitung des Gymnasiums Laurentianum in Arnsberg, war dieser Gedanke zentral: „Denn es ist unsere Aufgabe als Erwachsene, diesen zerstörerischen Tendenzen jetzt entgegenzuwirken. Wir müssen jetzt handeln, durch Vorbild, durch Handeln und Erklären – auf eine Weise, die die Jugendlichen erreicht. Wir dürfen die Jugendlichen nicht mit dem Gefühl allein lassen, nichts tun zu können.“
Thematisch passend wurden geführte Rundgänge zu den Erinnerungsorten in den Stadtteilen Alt-Arnsberg, Hüsten und Neheim durchgeführt von lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen, wie dem Heimatbund Neheim-Hüsten e.V und dem Ortsheimatpfleger Hüsten, engagierten Bürger:innen und ehemalige Pädagog:innen. Fast 40 Schulklassen nahmen in diesem Zeitraum an einer Führung durch die Ausstellung und/oder zu den Erinnerungsorten teil.
Rund 450 Schülerinnen und Schüler haben vor den Osterferien an einem weiteren Angebot teilgenommen. In Kooperation mit dem Familienbüro wurde das theaterspiel Witten engagiert, das ihr Stück „ÜBERdasLEBEN oder meine Geburtstage mit dem Führer“ aufführte. Auf Grundlage von Zeitzeugenberichten vom Unrechtssystem des NS-Staates ermöglichte das Stück einen Zugang zu dieser bewegenden Zeit von Schicksalen, Freundschaft und Feindschaft. Im anschließenden Nachgespräch mit den Schauspieler:innen an wurden einzelne Szenen thematisiert, Fragen der Schüler:innen beantwortet und Einblicke in die Entstehung der Aufführung gegeben. Eines wurde dem jungen Publikum dabei deutlich: Es ist jeden Tag nötig für Demokratie, Freiheit und Menschlichkeit einzutreten. „Ich glaube, diese erlebbare Geschichte, die wir an diesem Tag geschenkt bekamen, ist die beste Form, über Geschichte nachzudenken und sie ins Jetzt zu holen“, so die Aussage einer Lehrerin. Sie und ihre Kolleg:innen können die Thematik nun mithilfe von Begleitmaterial zum Theaterstück vertiefen.
Und auch sonst plant das Bildungsbüro, demkratiebildende Angebote für Schulen nachhaltig zu verankern, durch weitere Projekte und der Verstetigung der Stadtführungen zu den Erinnerungsorten.
Hintergrund:
Das Bildungsbüro arbeitet mit internen und externen Kooperationspartnern an den Ergebnissen der Bildungsstudie 2020/21 „Lehren und Lernen in einer von Digitalisierung geprägten Welt“. Aus der dazu gehörigen Fachkonferenz im November 2022 leitete sich die grundlegende Frage ab: „Wie können wir Kinder und Jugendliche stark machen - mündig, demokratisch und kritisch denkend und handelnd in einer hoch vernetzten, mediatisierten Welt?“.
Weitere Informationen zu dem Bildungsbericht, der Ausstellung und der Arbeit des Bildungsbüros sind unter dem folgenden Link zu finden: www.arnsberg.de/bildungsbuero
Kontakt: Ramona Eifert, Pressestelle Stadt Arnsberg, r.eifert@arnsberg.de, Tel. 02932 / 201 1316
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Auch Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Laurentianum haben die Ausstellung "Einige waren Nachbarn" besucht. Quelle: Privat
In Kooperation mit dem Familienbüro wurde das theaterspiel Witten engagiert, das ihr Stück „ÜBERdasLEBEN oder meine Geburtstage mit dem Führer“ aufführte.
In Kooperation mit dem Familienbüro wurde das theaterspiel Witten engagiert, das ihr Stück „ÜBERdasLEBEN oder meine Geburtstage mit dem Führer“ aufführte.
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