Meldungsdatum: 25.04.2024
Im Rahmen eines Festaktes im Alten Rathaus ist der langjährige Intendant des Puppentheaters, Michael Kempchen, heute mit dem Ehrenring der Landeshauptstadt Magdeburg ausgezeichnet worden. Überreicht wurde der Ehrenring von Oberbürgerbürgermeisterin Simone Borris in Anwesenheit des Staatsministers des Landes Sachsen-Anhalt, Rainer Robra, zahlreicher Gäste und Freunde. Im Anschluss trug er sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt ein. Michael Kempchen erhielt den Ehrenring in Würdigung seines langjährigen und engagierten Wirkens. Während seiner 33-jährigen Intendanz prägte er das Magdeburger Puppentheater maßgeblich.
„Michael Kempchen hat das Puppentheater Magdeburg zu dem gemacht, was es heute ist – ein weit über die Grenzen der Stadt Magdeburg hinaus anerkanntes Haus. Seine große Leidenschaft und seine Kreativität haben Brücken zwischen Generationen und Kulturen geschlagen und immer wieder atemberaubende Welten für alle kleinen und großen Magdeburgerinnen und Magdeburger geschaffen. Für dieses herausragende Engagement zur kulturellen Entwicklung unserer Stadt und zum Wohle der Magdeburgerinnen und Magdeburger verleihen wir ihm den Ehrenring der Landeshauptstadt“, so Oberbürgermeisterin Simone Borris.
Michael Kempchen war 33 Jahre Intendant des Magdeburger Puppentheaters. Am
1. September 2023 hat er offiziell die Intendanz an seine Nachfolgerin Sabine Schramm übergeben. Bevor Michael Kempchen im September 1990 die Intendanz des Theaters übernahm, war er bereits seit 1985 als Verwaltungsdirektor am Puppentheater der Stadt Magdeburg tätig. Im Jahr 1991 organisierte er die erste Internationale Puppentheaterwoche in Magdeburg und war später auch Organisator des UNIMA Weltkongresses und des Weltpuppentheaterfestivals im Jahr 2000.
Während seiner langjährigen Amtszeit als Intendant gab es neben einem anspruchsvollen Spielplan viele bemerkenswerte Ereignisse, darunter 13 Ausgaben des Internationalen Figuren-Theater-Festivals „Blickwechsel“, die „Kinderkulturtage“ sowie Kooperationen mit dem Theater Magdeburg. Außerdem hatte er bis 2016 den Vorstandsvorsitz des Deutschen Forums für Figurentheater und Puppenspielkunst inne und war bis 2022 Vorstandsmitglied vom Landesverband Ost des Deutschen Bühnenvereins.
Einer seiner bedeutendsten Verdienste war in den 1990er Jahren die Entscheidung, das Puppentheater als eigenständiges Ensemblepuppentheater zu etablieren. Dieser gewagte Schritt, eine theaterhistorisch verwurzelte DDR-Tradition nach dem Ende der DDR fortzuführen, erwies sich als erfolgreiche Strategie, die das Puppentheater Magdeburg zu einem Vorreiter in der Szene machte.
Innovationen und Förderung
Unter der Leitung von Michael Kempchen erfuhr das Puppentheater Magdeburg zahlreiche Neuerungen und Erweiterungen. Neben der Integration der Jugendkunstschule im Jahr 2004 wurde 2012 die Figurensammlung „villa p.“ errichtet, die sowohl Dauerausstellungen als auch jährliche Sonderausstellungen bietet. Kontinuierlich wurde in die Zukunft des Theaters investiert, darunter in den Erweiterungsbau mit Lager und einem Szenenraum im Jahr 1999, der seitdem als „Kleine Bühne“ fungiert. Außerdem wurde 2002 die „Große Bühne“ rekonstruiert.
Darüber hinaus war dem ehemaligen Intendanten die Nachwuchsförderung ein besonderes Anliegen. Durch die Zusammenarbeit mit Hochschulen in Berlin und Stuttgart erhielt das Puppentheater Magdeburg im Jahr 2019 den begehrten Theaterpreis des Bundes.
Hintergrund Ehrenring
Die Ehrenringvergabe ist in der Ehrenbürgersatzung festgeschrieben. Danach erhalten Persönlichkeiten den Ehrenring, die sich insbesondere auf politischen, kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen oder sozialen Gebieten um die Stadt verdient gemacht haben. Am Tag der Auszeichnung nehmen die Personen eine Ehrenurkunde sowie den Ehrenring der Landeshauptstadt Magdeburg entgegen. Außerdem werden die Ehrenringträgerinnen und Ehrenringträger fortan zu besonderen Veranstaltungen der Landeshauptstadt eingeladen.
Nach Konrad Mieth (1996), Dieter Steinecke (2001), Dr. Susanne Kornemann-Weber (2001), Hans Schuster (2003), Werner Kaleschky (2006), Bernhard Czogalla (2007), Dr. Wolf Hobohm (2013), Dr. Rüdiger Koch (2014), Waltraut Zachhuber (2015), Giselher Quast (2017) und Gerhard Unger (2019) ist Michael Kempchen die zwölfte Persönlichkeit, die den Ehrenring in Empfang nehmen durfte.
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