Meldungsdatum: 26.04.2024

NRW-Initiative im Hochsauerlandkreis: Gemeinsam für Integration und Wirtschaftsstärke

In Zeiten des Wandels und der Vielfalt erweist sich die NRW-Initiative „Jeder und Jede wird gebraucht“ als positive Verstärker für den regionalen Arbeitsmarkt. Die Jobcenter im Hochsauerlandkreis stehen fest hinter dieser Initiative, die darauf abzielt, erwerbsfähige Menschen mit Bürgergeldbezug schnell in Arbeit oder Ausbildung zu bringen und auf diese Weise dem Arbeits- und Fachkräftemangel zu begegnen. Hiervon profitieren insbesondere auch geflüchtete Menschen. Dabei korrespondiert die Landesinitiative in weiten Teilen mit der „Job-Turbo-Kampagne“ der Bundesregierung.

Doch was bedeutet das konkret für Arbeitgeber und Arbeitnehmer in unserer Region?

Arbeitgeber können von einem erweiterten Pool an motivierten Arbeitskräften profitieren. Über die Jobcenter erhalten sie Zugang zu einer Gruppe von arbeitslosen Menschen, die oft über eine breite Palette an Fähigkeiten und Erfahrungen verfügen. Insbesondere bei geflüchteten Menschen lassen sich nicht immer alle Kompetenzen über verbriefte und anerkannte Berufsabschlüsse nachweisen. Nicht immer sind die deutschen Sprachkenntnisse perfekt. Aber die Bereitschaft, sich auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren und täglich neu dazu zu lernen ist groß. Die Vermittlungsoffensive eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, sich neu zu positionieren und von den unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven der Mitarbeiter zu profitieren. Die Einstellung von geflüchteten Menschen kann dazu beitragen, den Arbeits- und Fachkräftemangel zu lindern und neue Marktchancen zu erschließen.

Auf der anderen Seite bietet die Initiative den geflüchteten Menschen eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt. Die kommunalen Jobcenter im Hochsauerlandkreis unterstützen sie dabei mit gezielten Maßnahmen und Angeboten, um ihre Fähigkeiten und Qualifikationen zu verbessern und sie erfolgreich in Ausbildung oder Beschäftigung zu bringen. Durch die Teilnahme an Integrations- und Sprachkursen sowie Praktika und Qualifizierungsmaßnahmen werden die Weichen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft gestellt.

Ein konkretes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung dieser Initiative ist die Geschichte von Sevda. Sevda ist 29 Jahre alt und vor 1,5 Jahren aus der Ukraine geflohen. Im Hochsauerlandkreis fand sie eine neue Heimat. Mit Unterstützung des Jobcenters konnte sie zeitnah einen Integrationskurs absolvieren und ihre Sprachkenntnisse verbessern. Aktuell lernt Sevda im Berufssprachkurs weiter, um so schnell wie möglich ihren beruflichen Traum zu verwirklichen. Sevda hat ihr Medizinstudium in der Ukraine absolviert und den Abschluss als Diabetologin erreicht. Ihr aktuelles Ziel: Als Ärztin in Deutschland praktizieren. Bereits Anfang 2024 wurde durch ein multiprofessionelles Team bestehend aus dem örtlichen Jobcenter,  Sprachmittlern und der Geschäfts- und Personalleitung des Krankenhauses ein Integrationsplan für Sevda aufgestellt. Es wurde Kontakt zur Ärztekammer und der zentralen Anerkennungsstelle der Bezirksregierung Münster aufgenommen, um alle notwendigen Schritte für die Anerkennung ihrer Approbation einzuleiten. Das Krankenhaus war von Anfang an mehr als begeistert von Sevdas Engagement, ihrem Werdegang und ihrem starken Willen, hier in Deutschland beruflich Fuß zu fassen. Das Team des Krankenhauses war direkt bereit, Sevda auf ihrem Weg zu unterstützen. Sei es strukturell, fachlich aber auch menschlich. Schon während des B2 Berufssprachkurses konnte Sevda ihre ersten praktischen Erfahrungen im Krankenhaus sammeln und die Chefärztin in ihrem Berufsalltag begleiten. Nun steht nur noch die Fachsprachprüfung an. Ist auch diese Hürde genommen, darf sie endlich als Assistenzärztin ihrer Passion nachgehen und im HSK als Ärztin praktizieren. „Ich freue mich auf diese großartige Chance und die kommenden Herausforderungen.“    

Sevdas Geschichte ist ein Mut machendes Beispiel dafür, wie eine Integration in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gelingen kann und wie geflüchtete einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels leisten, wenn alle Akteure Hand in Hand arbeiten und ein festes Ziel im Blick haben.

Die NRW-Initiative „Jede und Jeder wird gebraucht“ ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer vielfältigen und wirtschaftlich starken Gesellschaft. Die Jobcenter im Hochsauerlandkreis laden alle Arbeitgeber und potenzielle Arbeitnehmer ein, sich dieser Initiative anzuschließen und gemeinsam die Zukunft der Region zu gestalten.

„Wir haben vor Ort in unseren zwölf kommunalen Jobcentern im Hochsauerlandkreis ein Team aus kompetenten und engagierten Mitarbeitenden, die sowohl in der Lösung sozialer Problemlagen als auch als Dienstleister für die Unternehmen in der Region optimal ausgebildet und vernetzt sind. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass Unternehmen und Arbeitsuchende passgenau zueinander finden. Der persönliche Kontakt und die Kommunikation mit den Leistungsberechtigten und den Arbeitgebern sind dabei unsere Stärke und von herausragender Bedeutung für einen erfolgreichen Integrationsprozess.“ Ingrid Stein, Fachdienstleiterin im Jobcenter Hochsauerlandkreis, empfiehlt: „Sofern Unternehmen sich angesprochen fühlen und einen Arbeitsplatz anbieten möchten, stehen ihnen die Kolleginnen und Kollegen in der Arbeitsvermittlung der Jobcenter in den 12 Rathäusern der Städte und Gemeinden gerne als Ansprechpartner zur Verfügung! Stark, sozial und vor Ort so lautet die gemeinsame Vision!“

 

 

Pressekontakt: j.uhl


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