Meldungsdatum: 26.04.2024
Münster (SMS) Mehr Unterstützung für Schulen in herausfordernder Lage: Mit dem sogenannten Startchancen-Programm wollen Bund und Länder faire Bildungschancen für Kinder und Jugendliche in Deutschland ermöglichen. In Münster können bereits zum kommenden Schuljahr 2024/25 drei Schulen von der milliardenschweren Förderung profitieren – die beiden Grundschulen Gottfried-von-Cappenberg und Michaelschule sowie die Hauptschule Wolbeck. Bis zum 10. Mai haben die Schulen nun Zeit, ihre Teilnahme zu bestätigen. Im kommenden Jahr sollen dann weitere Schulen aus Münster folgen.
„Auch in Münster hängt der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen noch immer zu sehr von der sozialen Herkunft der Eltern ab. Das Startchancen-Programm ist ein wichtiges Programm. Es tritt an, Kinder und Jugendliche auf ihrem schulischen Bildungsweg zu unterstützen, und zwar dort, wo der Bedarf besonders groß ist“, sagt Stadtdirektor Thomas Paal. „Daher freuen wir uns, dass das Programm in Münster noch in diesem Jahr an drei Schulen startet. Im kommenden Jahr sollen weitere Schulen folgen und zusätzliche finanzielle Mittel für mehr Förderangebote, eine bessere Schulausstattung und die Unterstützung der Lehrkräfte erhalten.“
Unterstützung für 4.000 Schulen bundesweit
Insgesamt werden mit dem Startchancen-Programm bundesweit rund 4.000 Schulen in herausfordernder Lage und damit etwa eine Million Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützt. Dafür gehen in den kommenden zehn Jahren jährlich bis zu eine Milliarde Euro an die Länder. Allein NRW erhält in diesem Zeitraum insgesamt rund 2,3 Milliarden Euro vom Bund. Dazu kommt aus den jeweiligen Landeshaushalten noch einmal die gleiche Summe hinzu, sodass bundesweit insgesamt 20 Milliarden Euro fließen.
Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt in dem Programm-Zeitraum bis 2034 mehr als 900 Schulen. 60 Prozent der Mittel sind für Grundschulen vorgesehen. 400 Schulen in NRW sollen die Förderung bereits nach den Sommerferien erhalten – darunter die drei Schulen aus Münster. Bei der Auswahl der Schulen liegt der Fokus vor allem auf dem Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte sowie einer Armutsgefährdung von Schülerinnen und Schülern.
Lesen, Schreiben und Rechnen im Fokus
„Das Programm legt seinen Fokus auf die Grundkompetenzen der Schülerinnen und Schüler wie Lesen, Schreiben und Rechnen“, sagt Klaus Ehling, Leiter des städtischen Amtes für Schule und Weiterbildung. „Gleichzeitig sollen soziale und emotionale Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen gestärkt werden. Wie die Umsetzung letztlich an den einzelnen Schulen aussieht, wird in jedem Fall direkt vor Ort entschieden.“
Das Startchancen-Programm beinhaltet drei zentrale Programmsäulen. Die erste Säule umfasst ein „Investitions- und Ausstattungsprogramm“ für eine zeitgemäße, inklusive und förderliche Lernumgebung. Hier ist ein kommunaler Eigenanteil vorgesehen. Das „Chancenbudget“ als zweite Säule ermöglicht bedarfsgerechte Maßnahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung. Die dritte Säule zielt auf eine personelle Unterstützung ab und soll multiprofessionelle Teams beispielsweise in der Schulsozialarbeit stärken.
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