Meldungsdatum: 26.04.2024
Münster (SMS) Die präventive Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners startet im Laufe der kommenden Tage. An rund 200 Standorten werden Eichen im gesamten Stadtgebiet mit dem mikrobiologischen Biozid Foray ES besprüht. „Wir haben die Anzahl der Standorte und die Anzahl der zu besprühenden Eichen um rund ein Drittel reduziert, da wir von einem weiter abnehmenden Befall ausgehen. Dennoch wird der Eichenprozessionsspinner weiterhin im gesamten Stadtgebiet zu finden sein“, sagt Andreas Lambert, Mitarbeiter der Fachstelle Stadtbäume im Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit.
Ziel der präventiven Bekämpfung ist es, die bei der Entwicklung der Raupen entstehenden Brennhaare und die damit für den Menschen verbundenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Hautreizungen und Atemprobleme erst gar nicht entstehen zu lassen beziehungsweise frühzeitig zu reduzieren. Wirkstoff des Mittels ist ein Protein, das durch ein natürliches Bodenbakterium produziert wird und den Darm der Raupen schädigt.
Das Präparat ist nicht gefährlich für Bienen und schont besonders auch Nützlinge. „Dennoch handelt es sich um einen erheblichen Eingriff in den Naturkreislauf, da auch andere Falterraupen betroffen sind“, sagt Andreas Lambert. Menschen sollten den direkten Haut- und Augenkontakt sowie ein Einatmen des Präparats wegen einer möglichen Sensibilisierung vermeiden.
Sprüheinsatz durch Fachunternehmen
Das Besprühen muss in den ersten zwei von insgesamt sechs Larvenstadien erfolgen, um wirksam zu sein. Die dabei prognostizierte Erfolgsquote von 70 bis 90 Prozent ist von vielen Parametern wie Temperatur, Niederschlag, Sonnenscheindauer, Wind und der Dauer der Raupenschlupfphase abhängig und kann dadurch auch geringer ausfallen.
Der Sprüheinsatz wird durch beauftragte Fachunternehmen ausgeführt und wird je nach Witterung zwei bis drei Wochen dauern. Die Ausbringung erfolgt mittels Hubarbeitsbühne und Sprühlanze, wodurch eine deutlich geringe Verwehung des Mittels sichergestellt wird. Der Einsatz von Sprühkanonen erfolgt in geringerem Umfang – etwa im unwegsamen Gelände, an Hecken und Waldrändern.
Die präventive Sprühbekämpfung findet besonders an Orten statt, wo viele Menschen mit den Brennhaaren in Berührung kommen können beziehungsweise eine mechanische Bekämpfung extrem aufwendig oder kaum möglich ist.
Mechanische Bekämpfung im Absaugverfahren
Voraussichtlich in der zweiten Maihälfte erfolgt dann mit der mechanischen Entfernung im Absaugverfahren die zweite Stufe der Bekämpfung. Bis zu sechs Kolonnen mit Arbeitsbühnen stehen im gesamten Stadtgebiet zum Einsatz bereit. Die mechanische Bekämpfung kann frühestens ab dem dritten Larvenstadium erfolgen, wenn die Raupen mit ihren namensgebenden, typischen Prozessionen im Baum beginnen. In der Folge entstehen dann auch die zunehmend größer werdenden Gespinstnester, in denen sich die Larven häuten und zum Abschluss der Entwicklung verpuppen. Prozessionen und Gespinste können effektiv mittels Absaugung entfernt werden.
Während die Raupen im dritten und vierten Larvenstadium noch mit wenigen Brennhaaren ausgestattet sind, beginnt mit dem fünften und vor allem sechsten Larvenstadium für Menschen die Zeit, in der viele den Eichenprozessionsspinner besonders spüren. Ziel ist es daher, an möglichst vielen Stellen im Stadtgebiet die Raupen bis dahin deutlich reduziert zu haben.
Raupengespinste an Eichen auf öffentlichen Grünflächen, an Schulen oder Kindergärten können dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit über den Online-Dienst „Mängelmeldung“ (www.stadt-muenster.de/maengelmeldung) gemeldet werden.
Weitere Informationen zum Eichenprozessionsspinner gibt es online unter www.stadt-muenster.de/umwelt.
Bild: Die präventive Sprühbekämpfung an Eichen im gesamten Stadtgebiet gegen den Eichenprozessionsspinner startet in den kommenden Tagen. Foto: Stadt Münster/MünsterView. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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