Meldungsdatum: 30.04.2024
Im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Landrat Bodo Klimpel am Montag, 29. April, Gabriele Stöckmann und Barbara Haselbach das Bundesverdienstkreuz überreicht. Die Gladbeckerinnen sind für ihr jahrzehntelanges Engagement im sozialen Bereich ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand im Kreishaus Recklinghausen statt.
„Sie setzen sich seit vielen Jahren für benachteiligte Menschen in Indien ein“, sagt Landrat Bodo Klimpel in seiner Festrede. „Manchmal sind es die zufälligen Begegnungen mit anderen Menschen, die unser Leben hochgradig beeinflussen. Im Leben der beiden Freundinnen, die wir heute ehren, war dieser Mensch die indische Ärztin Dr. Bertha, die bis Mitte der 1980er Jahre im St. Barbara Hospital in Gladbeck arbeitete.“ Diese Ärztin baute das „Mercy-Hospital“ in Pothy im Bundesstaat Kerala in Südindien auf, das Haselbach und Stöckmann seit vielen Jahren unterstützen. „In den vergangenen 16 Jahren haben Sie durch Ihr gemeinsames Engagement Großartiges für das Krankenhaus und die notleidenden Menschen in Indien vollbracht. Das kann man Ihnen gar nicht hoch genug anrechnen“, fasst Klimpel zusammen.
Die Ordensträgerinnen
Seit 2008 leiten Haselbach und Stöckmann die „Aktionsgemeinschaft Indienhilfe Dr. Bertha“ (AGIB) zur Unterstützung des von Dr. Bertha geleiteten Mercy-Hospitals. Der Verein unterstützt die Existenzerhaltung und den Ausbau des Krankenhauses in Südindien durch die Verbesserung der Infrastruktur. Beispielsweise konnten die Wassergewinnung und die Stromversorgung optimiert sowie eine umweltfreundliche Müllverbrennungsanlage und ein Aufzug in Betrieb genommen werden. Durch die Anschaffung eines Jeeps konnte die medizinische Versorgung auch in abgelegenen Gegenden ausgeweitet werden.
Gaby Stöckmann organisiert gemeinsam mit Barbara Haselbach regelmäßig Basare zugunsten der Indienhilfe im Foyer des St. Barbara Hospitals, auf dem Nikolausmarkt und auf Gemeindefesten in Gladbeck. Verkauft werden dort Handarbeiten, die von Helfenden unentgeltlich gefertigt werden, selbstgemachte Marmelade, Liköre und Plätzchen sowie Schmuck, Tücher, indische Tees und Gewürze, die von den Reisen mitgebracht wurden. Die aus diesen Aktionen erzielten Einnahmen werden ohne Abzüge von der Kirchengemeinde Lamberti Gladbeck an das indische Krankenhaus überwiesen.
Regelmäßig besuchen Stöckmann und Haselbach auf eigene Kosten Dr. Bertha und das Krankenhaus in Indien. Vor Ort informieren sie sich über die Verwendung der Spendengelder und den Bedarf der Schwestern und des Krankenhauses. Außerdem besuchen sie bei ihren Reisen Patienten und deren Familien im ländlichen Kerala als Bestandteil des mobilen Ärzteteams, das die kostenfreie und mobile medizinische Versorgung gewährleistet. Beide Frauen geben bei ihrer konkreten Unterstützung in Südindien der Hilfe aus Deutschland ein Gesicht.
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