Meldungsdatum: 02.07.2024
(pen) Fragen zum Bürgergeld, Berufsberatung oder familiäre Probleme – für all das haben Wittener Jugendliche seit anderthalb Jahren ein und dieselbe Anlaufstelle. In der Jugendberufsagentur (JBA) arbeiten das Jobcenter des Ennepe-Ruhr-Kreises, die Agentur für Arbeit Hagen und das Wittener Jugendamt nicht nur auf gemeinsamen Fluren. Je nach Fall wird auch zusammen nach individuellen Lösungen gesucht.
Ein junger Mann ruft die Hotline an. Es stellt sich heraus: Er ist spielsüchtig, von zuhause ausgezogen und hat Schulden. Bürgergeld kann er nicht beziehen, da die Eltern zu vermögend sind. Aber sie zahlen nicht. Jetzt sucht er Hilfe. „So ein Fall kann sehr komplex sein – und gerade dafür ist die Jugendberufsagentur wie gemacht“, sagt Tim Kayser, Teamkoordinator des Jobcenters EN in der JBA.
Denn eine einzige Behörde, die alle Probleme lösen könnte, gibt es nicht. In der JBA aber arbeiten drei Behörden mit unterschiedlichen Zuständigkeiten Hand in Hand und unter einem Dach. Große Vorteile: Kurze Wege, schneller Austausch und gemeinsame Angebote, die die Jugendlichen da unterstützen, wo sie Hilfe benötigen. Und damit auch eine deutliche Zeitersparnis für die jungen Menschen.
In dem konkreten Fall sah das so aus: Der junge Mann wurde durch die Berufsberatung betreut und in eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme vermittelt, die mit Berufsausbildungsbeihilfe gefördert wird. Er bezieht jetzt also ein eigenes Einkommen. Parallel dazu wurde er einer Schulden- und einer Suchtberatungsstelle vorgestellt. Und das Jugendamt begleitete ihn in Sachen Wohnen und Verselbständigung. „So hat er schnell und ganz niedrigschwellig eine neue Perspektive bekommen, das hätte er alleine nicht geschafft“, ist Kayser überzeugt.
„Die Bandbreite, wie wir den Jugendlichen helfen können, ist durch die Jugendberufsagentur viel größer geworden. Früher war es eine reine Berufsberatung, jetzt können wir im Zusammenspiel mit den Kollegen viel mehr für sie tun“, bestätigen Thomas Langer und Sabrina Schüßler, die für die Agentur für Arbeit in der JBA arbeiten. Stellt sich im Gespräch heraus, dass ein junger Mensch nicht nur Fragen zur Ausbildung, sondern auch Probleme in seiner Familie hat, dann holen sie einfach Michael Windgassen oder Ritma Akmamedov vom Wittener Jugendamt dazu.
Andersherum gilt: „Wenn sich jemand bei uns meldet, weil er von zuhause ausziehen möchte und eine eigene Wohnung sucht, dann können wir ihn direkt fragen: ´Wie willst du diese Wohnung denn finanzieren? Und welche Qualifizierung benötigst du dafür?`. Sind die Antworten darauf noch nicht ganz klar, können die Kollegen von nebenan sofort die weitere Beratung übernehmen“, sagt Windgassen.
Damit möglichst viele junge Menschen von der JBA profitieren, gibt es nicht nur die offenen Sprechstunden am Sitz der Jugendberufsagentur in der Schlachthofstraße 27. Sowohl das Jobcenter EN als auch die Agentur für Arbeit haben feste wöchentliche Beratungszeiten im Berufskolleg Witten des Ennepe-Ruhr-Kreises (montags 8 bis 14 Uhr und mittwochs 8.30 Uhr bis 12.30 Uhr). Schülerinnen und Schüler werden gezielt zu Beratungsterminen eingeladen, zusätzlich gibt es montags und mittwochs eine offene Sprechstunde von 13 bis 14 Uhr.
„Wer Hilfe braucht und bereit ist mitzuarbeiten, für den ist die JBA ein Glücksfall“, sind sich Kayser, Windgassen, Langer und Schüßler einig. „Alle hier haben die Offenheit und den Willen, den Jugendlichen zu helfen.“ Gerade zu Beginn eines Kontakts mit einem jungen Menschen wirke es oft schon Wunder, wenn sie ihm vermitteln: `Das kriegen wir schon hin´.
Stichwort Jugendberufsagentur
Pressekontakt: Franziska Horsch
Drei Behörden, ein Team: Sabrina Schüßler, Thomas Langer (Agentur für Arbeit), Tim Kayser (Jobcenter EN) und Michael Windgassen (Jugendamt) (v.l.) arbeiten gemeinsam mit 20 weiteren Kolleginnen und Kollegen in der Jugendberufsagentur. // UvK // Ennepe-Ruhr-Kreis
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