Nr. 166 Kreis Steinfurt, 15. Mai 2024
Kreis Steinfurt. Wo heute „Fuß- und Radwandersleut“ einen interessanten Weg erleben können, startete vor 300 Jahren der Bau des Max-Clemens-Kanals. 1731 nahm dieser seinen Betrieb auf, um insgesamt 109 Jahre seinen Dienst als Handelsweg zu leisten. 1840 war der Kanal nicht mehr rentabel und wurde eingestellt. Er verfiel in den folgenden Jahrzehnten fast bis zur Unkenntlichkeit. Heute ist der Kanal ein Denkmal. Den Prozess bis dahin zeigt eine neue Ausstellung des Kreisarchivs Steinfurt im Kreishaus Steinfurt.
„Erst 1989, als die Gemeinde Neuenkirchen die Technikgeschichte des Max-Clemens-Kanals aufarbeiten ließ, geriet der einstige maritime Handelsweg zwischen Münster und der Bauerschaft Maxhafen bei Wettringen wieder in den Fokus“, so Kreisarchivar Jannik Schröder, der die kleine Ausstellung erarbeitet hat.
Ausgangspunkt war die Vision der Fürstbischöfe Clemens-August von Bayern und Max-Friedrich von Königsegg Rothenfels, einen künstlichen Wasserweg von Münster über das Wasserstraßennetz der Niederlande bis hin zur Nordsee zu schaffen, um die internationalen Handelsbeziehungen zu intensivieren. Durch den Kanal gelangten Nahrungsmittel wie Getreide, Öl und Salz aber auch Güter wie Roheisen und Munitionspulver nach Münster. Doch schon während der Nutzungszeit gab es immer wieder technische Probleme, da der Kanal oftmals verlandete, also Schlamm, Sand und Unrat hineingelangten. Und auch der vollständige Anschluss an das Wasserstraßennetz wurde nie erreicht. Heute ist der eigentliche Kanal oft nur noch als Mulde erkennbar. Um die übriggebliebenen Strukturen des Kanals zu schützen, entschieden sich die Kommunen 1997, ihn zu einem technischen Denkmal zu ernennen.
Rabea Everwand von der Oberen Denkmalbehörde des Kreises Steinfurt resümiert: „Der Max-Clemens-Kanal ist als ein außergewöhnliches Beispiel einer frühen Wasserstraße und damit als ein bedeutendes technisches Bodendenkmal anzusehen. Durch die Unterschutzstellung und die geschichtliche Aufarbeitung ist seine Bedeutung nicht in Vergessenheit geraten.“
Heute kann man den ehemaligen Kanal zu Fuß oder per Fahrrad erkunden. Cornelius Hindersmann, Tourismusförderer des Kreises, kann die Tour wärmstens empfehlen: „Der Themenradweg ist seit 2018 durch ein gemeinsames Projekt des Heimatvereins Wettringen und des Kreises Steinfurt ausgewiesen, zahlreiche Info-Tafeln erläutern die bewegte Geschichte des ehrgeizigen Kanalbauprojekts. Der Flyer für die Radtour ist in vielen Tourist-Infos der Region und im Kreishaus kostenlos erhältlich.“
Der Weg hin zum Denkmal lässt sich durch die neue kleine Ausstellung des Kreisarchivs nachvollziehen. Sie ist als Vitrine im Foyer des Kreishauses Steinfurt, Tecklenburger Straße 10, oder im Internet unter www.kreis-steinfurt.de/kreisarchiv zu sehen.
Kreisarchivar Jannik Schröder (l.), Tourismusförderer Cornelius Hindersmann und Rabea Everwand von der Oberen Denkmalbehörde des Kreises freuen sich über die informative Ausstellung zur Geschichte des Denkmals Max-Clemens-Kanal.
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