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Meldungsdatum: 16.05.2024

Runder Tisch – „GewAlternativen“ des Kreises Borken: Ehrenamtliche erhalten Stoffbeutel mit wichtigen Hinweisen für die Begleitung der Opfer häuslicher und sexualisierter Gewalt

Anonyme Spurensicherung im St. Agnes-Hospital in Bocholt möglich

Die Arbeitsgruppe (AG) Gesundheit des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt – „GewAlternativen“ des Kreises Borken überreichte jetzt in der Stadtsparkasse in Bocholt pinke Stoffbeutel und Kulturtaschen mit einem Hinweiszettel und wichtigen Utensilien an einen besonderen Kreis ehrenamtlich tätiger Frauen. Diese haben sich dazu bereit erklärt, Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt im Rahmen der anonymen Spurensicherung im Bocholter St. Agnes-Hospital zu begleiten. Dazu sind sie im vergangenen Jahr im Rahmen einer speziellen Fortbildung im Umgang mit traumatisierten Frauen geschult worden. Sofern Opfer häuslicher und sexualisierter Gewalt es wünschen, werden die Ehrenamtlichen durch das Krankenhaus informiert und können dann auf deren sofortige Unterstützung und Begleitung bauen. „Uns war es wichtig, die Opfer in dieser für sie schrecklichen Situation nicht allein zu lassen. In der Regel stehen sie unter Schock und brauchen Personen, die ihnen unmittelbar nach der Tat zur Seite stehen“, betonte Veronika Kampshoff, Sprecherin der AG Gesundheit.

Die Taschen aus Baumwolle enthalten sowohl eine Übersicht mit wichtigen Informationen zum weiteren Vorgehen nach den gewalttätigen Übergriffen als auch kleine, aufmunternde und tröstende Geschenke für die Betroffenen. „Opfer werden durch die informativen Hinweise zum Beispiel darauf aufmerksam gemacht, dass sie bei Bedarf schnellstmöglich nach der Tat die ‚Pille danach‘ einnehmen sollten, die rezeptfrei in Apotheken erhältlich ist“, sagt Doris Baron, Mitglied der Arbeitsgruppe und zuständige Mitarbeiterin für den Bereich sexuelle Gesundheit im Fachbereich Gesundheit des Kreises Borken. Auch sei es wichtig, dass sich die Betroffenen auf Wunsch in einem Beratungsgespräch beim Kreisgesundheitsamt über sexuell übertragbare Infektionen informieren und testen lassen können. „Alle Tests sind anonym und kostenlos“, sagt die Expertin. Auch die sog. Postexpositionsprophylaxe (PEP) ist nach einem Kontakt mit einer Person, die möglicherweise mit HIV infiziert ist, sehr wichtig: Entsprechende Medikamente hindern das Virus daran, sich im Körper festzusetzen. Spezielle HIV-Ambulanzen beziehungsweise HIV-Schwerpunktpraxen, die rund um die Uhr geöffnet sind, beraten und unterstützen die betroffenen Personen. Entsprechende Kontaktdaten sind ebenfalls auf dem Handzettel aufgelistet.

Allgemein rät Irmgard Paßerschroer, Geschäftsführerin des Runden Tisches – „GewAlternativen“: „Frauen, die eine anonyme Spurensicherung wünschen, sollten zeitnah nach der Tat das St. Agnes-Hospital in Bocholt aufsuchen, damit die Spuren professionell gesichert werden können.“ Entscheidet sich das Opfer zu einem späteren Zeitpunkt für eine Strafanzeige, kann die Polizei dann darauf im Rahmen der erfolgten anonymen Spurensicherung zurückgreifen.

Die anonyme Spurensicherung ist eine Kooperation zwischen dem St. Agnes-Hospital in Bocholt und dem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt – „GewAlternativen“ des Kreises Borken, die seit dem Jahr 2020 besteht. Auf der Internetseite unter www.gewalternativen.de sind weitere Informationen dazu in unterschiedlichen Sprachen (arabisch, deutsch, englisch, französisch, persisch, russisch und türkisch) zu finden.

Pressekontakt: Leonie Dreier 02861 / 681-2427


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Irmgard Paßerschroer (li.), Doris Baron (re.) und Veronika Kampshoff (4. v. li.) übergaben an Judith Möllmann (2. v. li.), Tina Baidoo (3. v. li.) und Sigrid Wingerter (2. v. re.) pinke Stoffbeutel und Kulturtaschen an die ehrenamtlich tätigen Frauen, die Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt im Rahmen der anonymen Spurensicherung im Bocholter St. Agnes-Hospital begleiten.

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Irmgard Paßerschroer (li.), Doris Baron (re.) und Veronika Kampshoff (4. v. li.) übergaben an Judith Möllmann (2. v. li.), Tina Baidoo (3. v. li.) und Sigrid Wingerter (2. v. re.) pinke Stoffbeutel und Kulturtaschen an die ehrenamtlich tätigen Frauen, die Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt im Rahmen der anonymen Spurensicherung im Bocholter St. Agnes-Hospital begleiten.