Meldungsdatum: 18.05.2024

Zukunftsfähige Grünflächenplanung

Stadt Hanau beschließt Entwicklungskonzept für Stadtbaumbestand

Die Auswirkungen des Klimawandels sind für die Menschen immer deutlicher spürbar. Hitze- und Dürreperioden dominieren die Sommermonate. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, sondern auch der Pflanzenwelt. Die Zahl der notwendigen Baumfällungen steigt stetig an. Um adäquat gegensteuern zu können, hat die neu gegründete „Arbeitsgruppe Baum“ ein Entwicklungskonzept für den Stadtbaumbestand ausgearbeitet. Dieses wurde kürzlich vom Magistrat der Stadt Hanau beschlossen.

„Wir sind davon überzeugt, dass es für einen adäquaten Umgang mit den großen Herausforderungen des Klimawandels einheitliche und tragfähige Gesamtkonzepte benötigt. Daher haben wir uns dazu entschieden, ein Strategiepapier zu entwickeln, in dem wir den Umgang mit Bäumen in besiedelten Flächen definiert haben“, erklärt Stadträtin Isabelle Hemsley. Bislang hing die Zuständigkeit von vielen unterschiedlichen Faktoren, darunter etwa Lage und Grundstückseigentümer, ab. Das neue Konzept ist daher auf Synergieeffekte und eine Zusammenarbeit aller an die AG Baum angeschlossenen Stellen ausgerichtet. Der AG Baum gehören die folgenden städtischen Betriebe und GmbHs an:

Innerhalb des Konzepts haben sich diese Stellen auf gemeinsame Ziele verständigt. „Im ersten Schritt wollen wir durch sorgfältige Planung und Pflege dafür sorgen, möglichst viele Bäume unseres Altbestands zu erhalten. Hierfür sind regelmäßige, einheitliche Baumkontrollen und eine frühzeitige Diagnose von Schäden und Schädlingsbefall besonders wichtig“, so Hemsley weiter. Der Schutz aller Bäume hat damit eine sehr hohe Priorität und soll stärker als bislang auch bei Baumaßnahmen eine große Rolle spielen.

„Zeitgleich sehen wir schon heute, dass es nicht möglich sein wird, den Baumbestand in Hanau allein durch Pflegemaßnahmen auf einem hohen Niveau zu halten. Wenn sich das innerstädtische Klima so weiterentwickelt, werden pro Jahr auch zukünftig viele Bäume gefällt werden müssen – hierfür gilt es eine sinnvolle Kompensation zu erreichen. Daher haben wir uns für das Konzept darauf verständigt, bei der Pflanzung neuer Bäume ausschließlich auf zukunftsfähige Arten zu setzen, die mit dem hohen Stress der heißen Sommer umgehen können“, sagt Timo Rausch, Leiter der AG Baum und Einsatzleiter bei HIS. Dabei sollen so viele Bäume wie möglich gepflanzt werden. Wo möglich möchte die Stadt Hanau dieses Konzept auch in privaten Bereichen, etwa Unternehmensgelände oder Privatgärten, anwenden. „Hier hoffen wir auf eine hohe Kooperationsbereitschaft seitens der Hanauer Stadtgesellschaft. Die Realisierung dieser wichtigen Ziele gelingt nur in konstruktiver Zusammenarbeit“, ergänzt die Stadträtin.

Auch soll das Baumkonzept ein noch stärkeres Bewusstsein für die Wichtigkeit von Bäumen schaffen. Stadtbäume sind nicht nur für die Raumaufteilung und den optischen Eindruck einer Stadt verantwortlich, sondern Bäume beeinflussen die klimatischen Bedingungen in der Stadt. Jeder einzelne Baum kühlt den ihn umgebenden Raum durch Transpiration und schafft Wohlfühlqualität durch Schattenwurf. Bäume reinigen die Umgebungsluft von Kohlendioxid und wandeln dieses durch Photosynthese in Sauerstoff um. Daneben filtern sie große Mengen von Staub. Gleichzeitig ernähren Bäume viele tausend Insekten, hunderte Vögel und sind damit ein wichtiger Lebensraum. „Mit dem beschlossenen Stadtbaumkonzept wollen wir uns daher zukunftsfähig aufstellen – sowohl mit Blick auf die Bäume, die bereits seit Jahrzehnten stehen, aber auch auf all jene, die wir in den kommenden Monaten und Jahren pflanzen werden“, sagt die Stadträtin abschließend.

Pressekontakt: Sebastian Mack, oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de