Meldungsdatum: 28.05.2024

Lamboyfest in Hanau mit großem Geschichts-Programm

3. bis 10. Juni in der Altstadt / Vorträge, Führungen, Musik

Eines der ältesten Volksfeste Hessens lockt vom 7. bis 9. Juni mit Musik von vier Bühnen und vielen Ständen in die Hanauer Altstadt: Das Lamboyfest startet in diesem Jahr bereits am 3. Juni mit dem umfangreichen Geschichtsangebot „Lamboyfest historisch“ und dauert bis 10. Juni.

„Unzertrennbar mit der Geschichte Hanaus ist die Befreiung vor nunmehr 388 Jahren verbunden, die das beliebte Lamboyfest hervorbrachte. Diese Zeit bietet viele interessante geschichtliche Hintergründe, denen nun eine Woche mit vielfältigen Sonderveranstaltungen gewidmet ist“, sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Zentraler Ort der Reihe „Lamboyfest historisch“ ist die Alte Johanneskirche mit dem Kultur- und Bildungsraum Ajoki in der Altstadt, die am Montag, 3. Juni, um 18 Uhr, von OB Kaminsky eröffnet wird. Erhard Bus und Rainer Stephan führen durch die Ausstellung, musikalisch wird der Start von Kurt Racky vom Bonifatius-Ensemble begleitet.

 

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) belagerten kaiserlich-habsburgische Truppen unter der Führung von Wilhelm von Lamboy (Guillaume de Lamboy) Hanau. Die Blockade dauerte fast ein Dreivierteljahr, bis Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel im Bündnis mit schwedischen Truppen die Stadt am 13. Juni 1636 befreite. Aus Dank für diesen „Entsatz der Stadt“ ordnete Graf Philipp Moritz von Hanau-Münzenberg einen jährlichen Dank-, Bet- und Bußtag am 13. Juni an und daraus ging das Lamboyfest hervor.

 

Die Ausstellung im Ajoki besteht aus elf Tafeldokumentationen mit ausdrucksstarken Bildern und verständlichen Texte sowie Dioramen, also Schaukästen, in denen Szenen mit Modellfiguren und Landschaften dargestellt sind. Diese sehenswerten Dioramen mit historischen Szenen zu den Geschehnissen in Hanau während des Dreißigjährigen Krieges hat vor Jahren Matthäus Steiger († 2012) gebaut. Peter Arlt ergänzte die Sammlung, Ferdinand Noweski schuf das Stadtmodell von 1635. Und Rainer Stephan aus Windecken und Dirk Klitsch aus Altenstadt haben die Vorgaben von Ausstellungskurator Erhard Bus umgesetzt und acht Schaukästen geschaffen. Führungen durch die Ausstellung mit Erläuterungen zu den Dioramen werden am Dienstag, 4. Juni (15 Uhr), Freitag, 7. Juni (16 Uhr), Samstag, 8. Juni (15.30 Uhr), Sonntag, 9. Juni (16 Uhr) und zum Abschluss der Reihe am Montag, 10. Juni (19 Uhr) angeboten. Die Lesung „Ein Kieselstein erzählt. Hanauer Geschichten aus dem 30-jährigen Krieg“ mit Gerhard Roth gibt es dort am Dienstag, 4. Juni (16 Uhr) und am Freitag, 7. Juni (16.30 Uhr). Martin Hoppe, Leiter des Fachbereichs Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen, erläutert am Dienstag, 4. Juni (17 Uhr) das Altstadtmodell von Glasermeister Günter Jacob († 2017), um 18 Uhr hält eine 11. Klasse der Otto-Hahn-Schule einen Power-Point-Vortrag mit der Überschrift „Zeugnisse des Dreißigjährigen Krieges in und um Hanau“.

 

Das Konzert des Bonifatius-Ensembles, das durch Erläuterungen von Kurt Racky ergänzt wird, mit Musik aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges mit historischen Instrumenten und vier bis achtstimmigen Chorgesängen steht am Mittwoch, 5. Juni (19 Uhr) auf dem Programm im Ajoki. Lyrik und Prosa von Andreas Gryphius bis Daniel Kehlmann tragen Erland Schneck und Erhard Bus am Donnerstag, 6. Juni (17.30 Uhr) im Ajoki unter der Überschrift „Der Dreißigjährige Krieg in der zeitgenössischen und modernen Literatur“ vor.

 

Auch weitere Führungen in der Stadt gehören zum Programm von „Lamboyfest historisch“: Am Freitag, 7. Juni (17.30 Uhr) startet an der Marienkirche eine Stadtführung in Kooperation mit der städtischen Tourist-Information mit Alexander Bork zur Wallonisch-Niederländischen Kirche. Jeweils um 13.30 Uhr am Samstag (8. Juni) und Sonntag (9. Juni) bieten Pfarrer Horst Rühl und Alexander Bork Führungen durch die Marienkirche mit Besichtigung an. Wegen der Bauarbeiten kann die Grafengruft, in der als erster 1612 Neustadtgründer Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg beigesetzt wurde, nicht geöffnet werden und wird in einem Film vorgestellt.

 

„Die Geschichte des Lamboyfestes“ ist der Vortrag von Werner Kurz am Samstag (8. Juni) um 14.30 Uhr im Ajoki überschrieben. Am Sonntag, 9. Juni (14.30 Uhr) trägt im Ajoki Erhard Bus „Vorgeschichte und erste Jahre des Dreißigjährigen Krieges“ vor und am Montag, 10. Juni (18 Uhr) „Das Ende und die Folgen des Dreißigjährigen Krieges“.

 

„Die Vielfalt der Reihe ‚Lamboyfest historisch‘ bietet sehr gute Möglichkeiten, sich vor, während und einen Tag nach dem Fest mit einem wichtigen Teil der Geschichte Hanaus auseinanderzusetzen“, sagt Oberbürgermeister Kaminsky. Der Eintritt zu allen Vorträgen und Führungen ist kostenfrei. Die Räume in der Ajoki sind barrierefrei zugänglich.

 

Hinweis: Informationen zum Lamboyfest und der Reihe „Lamboyfest historisch“ gibt es auf der Internetseite lamboyfest.hanau.de. Gruppenführungen durch die Ausstellung im Ajoki sind ab zehn Personen möglich, Informationen dazu gibt es beim Veranstaltungsbüro der Stadt Hanau (Telefon 06181-66860-90 und veranstaltungsbuero@hanau.de).

Pressekontakt: Dominik Kuhn, Telefon 06181/ 18000 – 820


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Hanau, Lamboyfest historisch

©  United Power Fields
Hanau, Lamboyfest historisch

Die Dioramen- und Modellbauer Dirk Klitsch (li.) und Rainer Stephan mit dem Kurator der Ausstellung Erhard Bus (Mitte) am Modell der Marienkirche. Zu sehen zwischen 3. und 10. Juni im Ajoki in der Hanauer Altstadt beim "Lamboyfest historisch".


Hanau, Lamboyfest historisch

©  Stadt Hanau / Veranstaltungsbüro
Hanau, Lamboyfest historisch

Beim "Lamboyfest historisch" sind auch Schaukästen im Ajoki zu sehen. Dieses Diorama, das Rainer Stephan und Dirk Klitsch gebaut haben, zeigt eine Familie am Nürnberger Tor.


Hanau, Lamboyfest historisch

©  Kurt Racky / Bonifatius-Ensemble
Hanau, Lamboyfest historisch

Das Bonifatius-Ensemble tritt beim "Lamboyfest historisch" (3. bis 10. Juni) bei der Eröffnung auf. Und am 5. Juni (19 Uhr) ebenfalls im Ajoki mit Musik aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges mit historischen Instrumenten und vier bis achtstimmigen Chorgesängen.