Nr. 183 Kreis Steinfurt, 03. Juni 2024
Münsterland/Kreis Steinfurt. Nach mehrjähriger Planung und Vorbereitung startet am 3. Juni der Probebetrieb der Telenotarzt-Zentrale in der Leitstelle der Feuerwehr Münster. Moderne und sichere Digitaltechnik verbindet zwölf Rettungswagen aus Münster und den Kreisen Borken, Coesfeld, Recklinghausen, Steinfurt und Warendorf ab sofort mit der Telenotarzt-Zentrale in Münster. Hierzu wurden Kameras und Übertragungsgeräte installiert, die zu jedem Notfall mitgenommen und auch während der Fahrt ins Krankenhaus störungsfrei betrieben werden können.
„Mit dem Start des Betriebs der Telenotarzt-Zentrale in Münster entsteht ein einzigartiges Rettungsdienst-Netzwerk, das ein großer Gewinn für die medizinische Versorgung in unserer Region ist“, sagt Dr. Martin Sommer, Landrat des Kreises Steinfurt. „Als Ergänzung der notärztlichen Versorgung vor Ort können über zwei Millionen Menschen im Notfall von dieser Zusatzleistung profitieren“, hebt er hervor. In allen beteiligten Regionen werden aber auch weiterhin Notärztinnen und Notärzte vor Ort am Patienten zum Einsatz kommen, wenn dies unmittelbar nötig ist.
Erfahrungen zeigen, dass telemedizinische Hilfe in vielen Fällen die Versorgung im Notfall verbessert. So können Telenotärzte oder -ärztinnen bei Lebensgefahr digital aus der Leitstelle heraus die Besatzung der Rettungswagen vor Ort unterstützen, bis der Notarzt oder die Notärztin an der Einsatzstelle eintrifft. In vielen Fällen kann das Rettungsdienst-Fachpersonal die Versorgung aber auch eigenständig übernehmen und bei Fragen oder Schwierigkeiten Kontakt mit der Telenotarzt-Zentrale aufnehmen. Der Ausbau und der Anschluss an das Telenotarztsystem für die rund 150 Rettungswagen wird in den beteiligten Kreisen und der Stadt Münster schrittweise vorgenommen, sodass bis zum Sommer 2025 sämtliche Fahrzeuge rund um die Uhr auf das System zurückgreifen können.
„Das neue Telenotarzt-System optimiert nicht nur die Notfall-Versorgung, sondern stärkt auch die rettungsdienstliche Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Kreisen und der Stadt Münster“, hebt Dr. Karlheinz Fuchs, Gesundheitsdezernent des Kreises Steinfurt, hervor.
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium lässt derzeit flächendeckend in allen Regionen des Landes Telenotarzt-Zentralen einrichten. In Betrieb sind sie bereits in Aachen und Bielefeld. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.
Notfallsanitäter Artur Morari und seine Kollegin Kira Schulz (Bildmitte) zeigten (v.l.n.r.) Prof. Dr. Andreas Bohn (Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes Stadt Münster), Gottfried Wingler-Scholz (Leiter Feuerwehr Münster), Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (Coesfeld), Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, Landrat Dr. Martin Sommer (Steinfurt), Landrat Dr. Kai Zwicker (Borken), Dezernentin Dr. Ann-Kathrin Besemann-Schulte (Recklinghausen) und Landrat Dr. Olaf Gericke (Warendorf), wie der Telenotarzt digital in den Einsatz gerufen werden kann.
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