Meldungsdatum: 07.06.2024

Denkmalplakette des Landes NRW für das Alte Pfarrhaus Oestrich

Rund 260 Baudenkmäler wurden in Iserlohn nach Inkrafttreten des Denkmalschutzgesetzes am 1. Juli 1980 unter Schutz gestellt. Das Alte evangelische Pfarrhaus in Iserlohn-Oestrich ist eines davon. Es wurde am 11. Oktober 2001 in die Denkmalliste der Stadt Iserlohn eingetragen.

Seit dem Frühjahr 2021 befindet sich das Denkmal im Eigentum des Architekten Johannes Kissing, der das Fachwerkhaus in Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Iserlohn seither umfangreich renoviert hat. So entstanden zwei Wohneinheiten, die vermietet sind.

In Anerkennung für die im Interesse der Allgemeinheit übernommenen Pflichten zur Erhaltung des Denkmals und damit zur Bewahrung des kulturellen Erbes in Nordrhein-Westfalen wurde dem Eigentümer die Denkmalplakette des Landes verliehen. Stadtbaurat Thorsten Grote und Linda Spindeldreher von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Iserlohn überreichten am Mittwoch, 5. Juni, die Denkmalplakette an den Eigentümer  Johannes Kissing.

Infos zum Alten Pfarrhaus Oestrich

Das zweistöckige Gebäude wurde vermutlich um 1760 als Pfarrhaus für die evangelische Kirchengemeinde Oestrich errichtet. Das traufenständige Fachwerkhaus unter einem Krüppelwalmdach ist 13 Gebinde lang und 8 Gebinde breit. Die westliche Gebäudeseite war damals Wirtschaftsteil, die östliche Seite der Wohnbereich. Letzterer ist unterkellert.
Bereits Mitte des letzten Jahrhunderts wurden zahlreiche Umbaumaßnahmen vorgenommen, unter anderem wurde seinerzeit der Wirtschaftsteil dem Wohnbereich zugeschlagen und ein an der westlichen Gebäudeseite befindliches Deelentor sowie eine zweite Eingangstür an der Straßenseite wurden geschlossen. Die Balkendecken über dem Wirtschaftsteil wurden tiefergelegt. Die frühere funktionale Teilung von Wohn- und Wirtschaftsteil ist an dem Gebäude heute nicht mehr erkennbar.

Die Dachbalken liegen auf dem sogenannten Rähm (waagerechter Teil des Dachstuhls) und das aus Eiche konstruierte Sparrendach mit doppelten Kehlbalken stammt bauzeitlich aus dem 18. Jahrhundert.
Das Gebäude aus einem gleichmäßigen, vierfach verriegelten Schwelle-Rähm-Fachwerk mit Fußstreben steht auf einem  Bruchsteinsockel. Der östliche Giebel besteht aus Fachwerk, der westliche Giebel war früher verbrettert. Heute zeigt sich die gesamte Westwand verschiefert.
Im Rahmen der aktuellen Renovierung wurde unter anderem das vorhandene Fachwerk insgesamt instandgesetzt (Erneuerung der Gefache, Teilerneuerung des Holztragwerks). Die Innenwände wurden mit Feinlehmputz neu verputzt. Historische Bodenbeläge wurden erhalten. Im Obergeschoss sind noch größtenteils die historischen Zimmertüren vorhanden.
Auch nach dem Umbau, hat das Gebäude seine historische Aussagekraft nicht verloren.


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Denkmalplakette für Altes Pfarrhaus Oestrich

©  Stadt Iserlohn
Denkmalplakette für Altes Pfarrhaus Oestrich

Stadtbaurat Thorsten Grote (l.) überreicht die Denkmalplakette für das Alte Pfarrhaus Oestrich an Eigentümer Johannes Kissing.