Meldungsdatum: 10.06.2024
„Der Mensch dahinter“ – die bundesweite Wanderausstellung der „Initiative für Respekt und Toleranz“ ist am Freitag (7. Juni 2024) offiziell im Foyer des Kreishauses in Borken eröffnet worden. Sie rückt vor dem Hintergrund der bundesweit zunehmenden Übergriffe auf Beschäftigte der Feuerwehr, Polizei, des Rettungsdienstes und anderer in der Öffentlichkeit stehenden Berufsgruppen die Personen „hinter der Uniform“ in den Fokus. Großformatige Fotos zeigen Menschen, die als Einsatzkräfte in unterschiedlichsten Bereichen tätig sind oder in Berufen arbeiten, die oftmals Anfeindungen ausgesetzt sind. „Wir verurteilen Respektlosigkeit und Gewalt gegenüber Einsatzkräften auf das Schärfste. Durch die Ausstellung möchten wir einerseits Flagge für mehr Anerkennung zeigen und andererseits den Berufsgruppen unseren Dank für ihr Engagement aussprechen“, begründete Landrat Dr. Kai Zwicker die gemeinsame Entscheidung mit der Kreispolizeibehörde Borken, die Ausstellung im Foyer des Borkener Kreishauses zu präsentieren.
Bei einem Podiumsgespräch über das Thema „Respekt und Toleranz gegenüber haupt- und ehrenamtlichen tätigen Einsatzkräften im Kreis Borken“ bekräftigte Manuel Ostermann, stellvertretender Vorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft: „Wir brauchen bundesweit eine schärfere Gesetzeslage bei Angriffen auf Einsatzkräfte. Eine schnellere und konsequentere Bewertung durch die Justiz ist unumgänglich und zwar überall und immer.“ Hanjo Groetschel, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Borken, appellierte: „Uns geht es vor allem um Respekt und Toleranz bei alltäglichen Dingen in unserer Arbeit. Das heißt beispielsweise, dass wir nicht ‚angeraunzt‘ werden möchten, weil es Angehörigen nicht schnell genug geht oder, weil wir eine Straße während eines Einsatzes sperren müssen. Gleichzeitig wünschen wir uns bei unserer Arbeit keine ‚Gaffer‘ und möchten weder fotografiert noch gefilmt werden.“
Dr. Elisabeth Schwenzow, Ordnungsdezernentin des Kreises Borken, hob in der Gesprächsrunde außerdem das große ehrenamtliche Engagement in der Region hervor. „Wir haben im Kreis Borken gerade in den Bereichen der Feuerwehr und des Katastrophenschutzes eine bemerkenswerte Unterstützung durch ehrenamtliche Kräfte. Ohne das Ehrenamt wäre eine Vielzahl an zusätzlichen Hauptamtlichen notwendig, das nicht nur eine enorme finanzielle Mehrbelastung für die Kommunen bedeuten würde, sondern auch aufgrund des Fachkräftemangels personell kaum umzusetzen wäre.“
Um die Vielfalt der ehren- und hauptamtlichen uniformierten Frauen und Männer in Deutschland zu zeigen, sind im Borkener Kreishaus 40 große Porträt-Fotos ausgestellt. Vier Einsatzkräfte aus dem Kreisgebiet aus den Bereichen Feuerwehr, Katastrophenschutz, Polizei und Rettungswesen sind neu in das Repertoire der Ausstellung aufgenommen worden: Christoph Dölle, Rettungswache Stadtlohn, Karsten Kebbedies, Technisches Hilfswerk Gronau, Simone Schulze Beikel, Feuerwehr Legden, und Lea Thien, Kreispolizeibehörde Borken. Sie repräsentieren stellvertretend die vielen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte im gesamten Kreis Borken. Direkt neben „ihren“ Bildern geben die Vertreterinnen und Vertreter der in der Öffentlichkeit stehenden Berufsgruppen auf Texttafeln Einblicke in ihre Tätigkeiten und ihren Dienstalltag. Gleichzeitig berichten sie über besondere Erlebnisse im Einsatz und die Motivation für ihr berufliches oder ehrenamtliches Engagement. Für musikalische Begleitung während der Eröffnungsfeier sorgte das "Wild Honey Acoustic Trio".
Interessierte können sich die Ausstellung „Der Mensch dahinter“ bis zum 30. Juni 2024 zu den regulären Öffnungszeiten des Kreishauses in Borken, Burloer Straße 93, von montags bis donnerstags von 8.30 bis 16 Uhr und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr ansehen. Der Eintritt ist frei.
Zum Hintergrund:
„Der Mensch dahinter“ ist das erste Projekt der „Initiative für Respekt und Toleranz“, die Charlotte Beck, Burkard Knöpker, Dr. Dirk Reinhardt und Andra Wommelsdorf ins Leben riefen. Eine Besonderheit der Initiative ist, dass sie nicht von staatlicher Seite angestoßen wurde, sondern aus der Bürgerschaft entstanden und somit ausschließlich ehrenamtlich tätig ist. Anlass dafür war die „Krawallnacht“ in Stuttgart im Juni 2020. Damals hatten mehrere hundert Personen in der Innenstadt randaliert, Fenster eingeschlagen, Geschäfte geplündert und Polizei- sowie Rettungskräfte angegriffen. Mittlerweile reiste die Initiative bundesweit bereits in 23 Städte und setzt sich damit für das Thema, Respekt, Toleranz und Zivilcourage ein. Bis Mitte 2025 ist die Ausstellung in weiteren neun Städten zu sehen. Auch zur anstehenden Fußball-Europameisterschaft wurde mit unterschiedlichen beteiligten Stadien eine Kampagne für die Einsatzkräfte ins Leben gerufen.
Pressekontakt: Leonie Dreier 02861 / 681-2427
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