Meldungsdatum: 11.06.2024

Landrat Voge: „Die stillen Stars der Fußball-EM sind unsere haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte“

In Deutschland rollt vom 14. Juni bis zum 14. Juli der Fußball. Viele haupt- und ehrenamtliche Kräfte aus dem Märkischen Kreis sind während der Europameisterschaft in den Spielstädten vor Ort, aber selbstverständlich auch für die Bürgerinnen und Bürger im Kreis da. Wichtig ist dabei ein gutes Zusammenspiel aller Akteure – und eine moderne technische Infrastruktur.

Die Fußball-Welt schaut in der Zeit vom 14. Juni bis zum 14. Juli auf Deutschland. 24 Mannschaften kämpfen um den Einzug in die K.-o.-Runde und letztlich um den Europameistertitel. Die Fernsehkameras sind dann auf Fußballer wie Kylian Mbappé (Frankreich), Cristiano Ronaldo (Portugal), Harry Kane (England) oder Jamal Musiala (Deutschland) gerichtet. „Die eigentlichen Stars einer solchen Großveranstaltung sind aber unsere haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte“, sagt Landrat Marco Voge und ergänzt: „Sie stehen zwar nicht im Rampenlicht oder im Fokus der Öffentlichkeit, aber sie sind die stillen Macher und die wahren Helden. Denn: Kein Fußballfest ohne unsere Einsatzkräfte.“

Wie gut Bevölkerungs- und Katastrophenschutz sowie die Polizei im Märkischen Kreis auf die Fußball-Europameisterschaft vorbereitet sind, erläuterten Landrat Marco Voge, Kreisbrandmeister Michael Kling, der Leitende Polizeidirektor Ralf Wagener sowie Christoph Przibylla, Leiter der Führungsstelle „Gefahrenabwehr / Einsatz“, im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum (BRZ) in Altena-Rosmart. „Das BRZ ist ein Vorzeigeobjekt für den Brandschutz und Rettungsdienst. Hier ist effizientes Arbeiten auf kurzen Wegen möglich. Die praxis- und realitätsnahe Ausbildung für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz kommt allen Bürgerinnen und Bürgern unseres Kreises und darüber hinaus zugute“, sagt Marco Voge und ergänzt: „Die Zahlen sind beeindruckend: 700 Rettungsdienstkräfte sowie fast 1.000 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz werden jährlich hier im BRZ geschult. Dazu absolvieren 1.400 Feuerwehrfrauen und -männer eine Belastungsübung für ihre Atemschutztauglichkeit. Von den etwa 3.800 Ehrenamtlichen bei Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und weiteren Hilfsorganisationen sind fast alle während der Fußball-EM in Bereitschaft oder sogar im Einsatz. Das ist herausragend. Gleiches gilt für unsere Polizistinnen und Polizisten. Sie haben allerhöchsten Respekt verdient. Deshalb wünsche ich mir einen respektvollen Umgang mit unseren Rettungs- und Einsatzkräften, die rund um die Uhr für unsere Sicherheit im Einsatz sind. Besonders während der Fußball-EM, selbstverständlich aber auch darüber hinaus.“

Gerätewagen Logistik: Modernes Fahrzeug für große Einsatzlagen

Geschultes Personal ist das eine. Um die wichtige Arbeit zum Schutz der Bevölkerung zudem effektiv leisten zu können, sind moderne Einsatzfahrzeuge und eine exzellente technische Infrastruktur elementar. Ein Baustein ist der vom Land Nordrhein-Westfalen gestellte Gerätewagen Logistik am Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum Rosmart. Kreisbrandmeister Michael Kling informierte über die technischen Daten und die Einsatzmöglichkeiten des Fahrzeugs: „Das Fahrzeug, ein GW-L2 mit einer Besatzung von sechs Einsatzkräften, verfügt über Allradantrieb, 320 PS und eine hohe Watfähigkeit für Hochwasserlagen. Es ist Teil des Logistikzugs NRW und wird bei Unwetterlagen, technischen Hilfeleistungen und größeren örtlichen sowie überörtlichen Einsatzlagen eingesetzt.“

Denn Fußball hin, Europameisterschaft her – neben dem sportlichen Großereignis wird selbstverständlich auch der Bevölkerungsschutz abseits der EM im Märkischen Kreis gewährleistet. Wie schnell Unwetter und Starkregen zu Großschadensereignissen führen können, haben die vergangenen Jahre gezeigt. Allen voran der Juli 2021, als ein Starkregenereignis den Märkischen Kreis und allen voran Altena schwer getroffen hatte.

Einsatzorte in Dortmund, Gelsenkirchen und Düsseldorf

Für die Fußball-Europameisterschaft nimmt der Bevölkerungsschutz des Märkischen Kreises eine wichtige Rolle ein, wie Kreisbrandmeister Michael Kling berichtete. Der Patiententransportzug des Märkischen Kreises rückt während der EM insgesamt neunmal zu den jeweiligen Spielorten aus. Weitere Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, DRK, MHD und ASB sind an zwölf Terminen in Bereitschaft. Haupteinsatztage für die Kräfte aus dem Kreis sind der 15. sowie der 25. Juni, jeweils in Dortmund: Dann sind von der Dekontaminationseinheit für ABC-Lagen und vom Patiententransportzug des Märkischen Kreises bis zu 100 Einsatzkräfte vor Ort und weitere 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsorganisationen in Bereitschaft.

Drei Szenarien kommen auf die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und Hilfsorganisationen während der Fußball-EM zu:

Kreisbrandmeister Michael Kling: „Wir haben uns gemeinsam mit den Austragungsorten der Europameisterschaft und der Bezirksregierung Arnsberg gut vorbereitet. Der Bevölkerungsschutz in NRW trägt mit seinen vielen haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften dazu bei, dass es hoffentlich wieder ein Sommermärchen gibt.“

Wichtige Übungen im Vorfeld

Im Vorfeld der EM wurden deshalb mehrere umfassende Übungen zur Stärkung der Einsatzbereitschaft absolviert. Zum Beispiel eine Stabsrahmenübung, die der strategischen Vorbereitung und Koordination zwischen den verschiedenen Einsatzleitungen und Organisationen diente. Darüber hinaus eine Dekontaminationsübung in Hemer sowie eine Übung unter dem Titel „Behandlungsplatz 50“ für den Aufbau und Betrieb eines temporären medizinischen Versorgungsplatzes. Es gab Übungen zur Verlegung von Einheiten, Einsatzkräften und Material oder zum Einrichten und Führen von Bereitstellungsräumen. Auch der Einsatz von Drohnentechnologie zur Lageerkundung und strategischen Planung wurde im Vorfeld geprobt.

Alle Kräfte der Polizei „am Ball“

Während der Fußball-EM sind bei der Polizei alle Kräfte „am Ball“: Es gilt eine landesweite Urlaubs- und Dienstfrei-Sperre. Hinzu kommt die Maßgabe einer maximalen Flexibilität, denn die Polizei MK muss ihre Kräfte auf verschiedene Spielorte verteilen. Die Kreispolizeibehörde entsendet Unterstützungskräfte an den Spielort nach Dortmund.

Iserlohn kommt als Trainingsort der italienischen Nationalmannschaft eine besondere Rolle zu. Unter Federführung einer Vorbereitungsgruppe wurden alle Spiel- und Aufenthaltsorte genau analysiert und Strategien für verschiedene Szenarien festgelegt. Zu den Vorbereitungen gehörte eine Übung auf dem Gelände des Hembergstadions.

Für die Sicherheit auf dem Trainingsgelände der italienischen Mannschaft sind Sicherheitsdienste zuständig. Die Polizei behält zusätzlich die Public-Viewing-Standorte sowie das Iserlohner Schützenfest im Blick. Die örtlichen Einsätze werden im Kreis koordiniert. Überörtlich bewertet ein eigens eingerichtetes Lagezentrum in Neuss die Entwicklung. Das „International Police Cooperation Center“ ist zentrale Anlaufstelle während der EM, sorgt für einen raschen Informationsaustausch und verknüpft auch das Wissen der nationalen Polizeibehörden aus den an der EM beteiligten Ländern.

In den kommenden Wochen ist mit einem hohen Einsatzaufkommen zu rechnen. Ralf Wagener, Leitender Polizeidirektor und Abteilungsleiter: „Wir möchten auch als Polizei ein guter Gastgeber sein.“ Das gilt für die Mannschaft samt Tross, aber auch für die sicher zahlreichen italienischen Fans sowie die gesamte Bevölkerung im Märkischen Kreis. Sie sollen sicher feiern können.

Pressekontakt: Alexander Bange / 02351 966 6150


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Vor der Fußball-EM wurde auch der neue Gerätewagen Logistik im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum Rosmart vorgestellt. Im Bild (von links): Christoph Przibylla (Leiter der Führungsstelle Gefahrenabwehr / Einsatz), Ralf Wagener (Leitender Polizeidirektor), Kreisbrandmeister Michael Kling, Landrat Marco Voge und Jörg Döring (Leiter der Feuerwehr Iserlohn). Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis

©  
Vor der Fußball-EM wurde auch der neue Gerätewagen Logistik im Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum Rosmart vorgestellt. Im Bild (von links): Christoph Przibylla (Leiter der Führungsstelle Gefahrenabwehr / Einsatz), Ralf Wagener (Leitender Polizeidirektor), Kreisbrandmeister Michael Kling, Landrat Marco Voge und Jörg Döring (Leiter der Feuerwehr Iserlohn). Foto: Katharina Buschmann / Märkischer Kreis