Nr. 203 Kreis Steinfurt, 14. Juni 2024

„Woche der Umwelt“ in Berlin: Große Bühne für Bürgerwind-Konzept des Kreises Steinfurt

Positives Fazit von energieland2050 e.V und Bürgerenergieverbund Steinfurt e.V

Kreis Steinfurt. Mit dem Besuch auf der „Woche der Umwelt“ in Berlin erhielt das Bürgerwind-Konzept des Kreises Steinfurt in der vergangenen Woche besondere Aufmerksamkeit. Auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt präsentierten der energieland2050 e.V. und der Bürgerenergieverbund Steinfurt e.V. das innovative Konzept im Garten von Schloss Bellevue und zogen nun ein positives Fazit: „Das Echo auf unser Bürgerwind-Konzept war durchweg positiv, teils sogar begeistert. Wir haben damit einen wertvollen Impuls für die Bürgerwind-Idee in anderen Teilen der Republik geben können“, sagt Silke Wesselmann, Geschäftsführerin des energieland2050 e.V.

 

Über 12 000 interessierte und fachkundige Gäste besuchten die dreitägige Veranstaltung in Berlin, um sich bei rund 190 Ausstellern und zahlreichen Fachforen über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Umwelttechnik zu informieren. Dabei konnten die bereits erzielten Erfolge der Bürgerwindparks in der Region beeindrucken: Im Kreis Steinfurt sind über 3 500 Bürgerinnen und Bürger an 100 Windenergieanlagen beteiligt, die Gesamtinvestitionen von bisher rund 350 Millionen Euro generieren konnten. Mit der deutschlandweit einmaligen Zertifizierung der Bürgerwindparks wird der Erfolg dieses Modells nun noch sichtbarer. Die Zertifizierung macht die Bürgerenergie-Leitlinien des Kreis Steinfurt objektiv überprüfbar.

 

Auch die Bildungskoffer des energieland2050 e.V. zur anschaulichen Vermittlung Erneuerbarer Energien im Schulunterricht stießen bei der Ausstellung auf großes Interesse. Komplettiert wurde der Stand von Vertretern der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, die eine App mit individuellen Live-Betriebsdaten zu einzelnen Windrädern aus dem Windpark Hollich-Sellen in Steinfurt präsentierten, um auch auf diesem Weg Transparenz und Teilhabe zu stärken.

 

Gemeinsam mit dem energieland2050 e.V. zeigte sich auch der Bürgerenergieverbund Steinfurt e.V zufrieden mit dem Auftritt bei der „Woche der Umwelt“, der Interessierten einen wichtigen Einblick in die innovative Arbeit rund um das Bürgerwind-Konzept im Kreis Steinfurt gegeben habe. Vorstandsmitglied Theresa Ungru fasst die Schwerpunkte, die in Berlin vermittelt wurden, zusammen: „Die Schlüssel zum Erfolg sind Transparenz und Kommunikation von Anfang an. Darüber hinaus sind die Gesellschafter unserer Bürgerwindparks nicht nur finanziell beteiligt, sondern gestalten mit, welche Projekte und Initiativen im Sinne des Gemeinwohls unterstützt werden sollen. Dass der rund zwei Jahrzehnte andauernde Prozess ein solcher Erfolg wurde, ist kein Selbstläufer.“

 

Hintergrundinformationen zur Windkraft-App: 

Die interaktive App dient als akzeptanzförderndes Instrument für Windenergie. Sie lokalisiert die Windenergieanlagen des Bürgerwindparks Hollich-Sellen und macht den Windpark rundum, direkt und live erlebbar. Sie visualisiert den Aufbau einer Windenergieanlage und enthält zahlreiche technische Echtzeit-Daten und Fakten über jede einzelne Anlage des Windparks. Die Nutzenden erfahren über jede der Anlagen unter anderem die Windgeschwindigkeit in Nabenhöhe oder die aktuell produzierte elektrische Leistung. Für ein besseres Verständnis wird das Angebot durch Infotexte ergänzt. Darüber hinaus werden weitere Wirkungseffekte visualisiert. So erfährt der Nutzer unter anderem, wie viel CO2 mithilfe der Investitionen der am Windpark Beteiligten jährlich vermieden werden oder was es mit der regionalen Wertschöpfung für die Stadt Steinfurt auf sich hat. Auch erhält der Nutzer Antworten auf die Frage, was das Besondere am Bürgerbeteiligungsmodell des Bürgerwindparks Hollich-Sellen ist, der neben Stromerzeugung noch Vieles mehr bewirkt. Neben den reinen Informationen liegt der Fokus auch auf dem Mitmachen, Ausprobieren und Interagieren. Interessierte erhalten die Möglichkeit für gezielte Nachfragen.

Die multimediale App entstand in Kooperation mit dem Institut für Soziologie der RWTH Aachen, dem Institut für Mensch-Maschine-Interaktion, dem Center for Wind Power Drives und dem Bürgerwindpark Hollich-Sellen. Sie wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (MKW).

Die App ist kostenfrei für Android und iOS verfügbar. Weitere Infos gibt es online unter https://www.mmi.rwth-aachen.de/cc4wind-download/.

 

 


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"Woche der Umwelt" in Berlin

©  Kreis Steinfurt

Vom erfolgreichen Auftritt des Steinfurter Bürgerwinds in Berlin überzeugten sich auch Landrat Dr. Martin Sommer (4.v.l.) zusammen mit den Bundestagsabgeordneten Sarah Lahrkamp (6.v.l.), Marc Henrichmann (2.v.l.), Jürgen Coße (3.v.l.) und Kathrin Vogler (3.v.r.) vor Ort.