Meldungsdatum: 25.06.2024

Das Sauerland-Museum beim „Tag der Architektur 2024“

Führungen am 29. und 30. Juni

Die mehrfach preisgekrönte Architektur des Sauerland-Museums in Arnsberg ist beim diesjährigen „Tag der Architektur“ eines von drei Projekten in Arnsberg und insgesamt 153 Projekten in ganz Nordrhein-Westfalen.

Der „Tag der Architektur“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Einfach (um)bauen“ und thematisiert den Einfluss des Bauens und der Architektur auf die Zukunft der Städte. Die Beziehung zwischen Umwelt, Material, Mensch und Raum muss im Mittelpunkt stehen, damit für alle Lebensbereiche gute und nachhaltige Gebäude geschaffen werden, die auch zukünftigen Generationen als Fundament dienen. Dem Umbau des Vorhandenen fällt aus dieser Perspektive eine wachsende Bedeutung zu. Dafür braucht es Kreativität, planerische Kompetenz und Gestaltungswillen – aber auch das Bewusstsein für den bleibenden Wert guter Architektur.

Da passt das Sauerland-Museum in der Trägerschaft des Hochsauerlandkreises hervorragend zum diesjährigen Motto: Mehrfach wurde das Gebäude-Ensemble mit Architekturpreisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem BDA-Architekturpreis Nike 2022 in der Kategorie "Komposition". In der Begründung für die Auszeichnung heißt es: "Die Jury erkennt in der sehr souveränen, stimmigen Komposition des Ensembles nicht nur eine gelungene „Sorge um den Bestand“, sondern auch „großes Kino“ der zeitgenössischen Architektur."

VORGESCHICHTE ZUM NEUBAU

Der historische Landsberger Hof aus dem Jahr 1605 beherbergt seit 1937 das Sauerland-Museum, das 1975 durch die kommunale Neugliederung in die Trägerschaft des neu gegründeten Hochsauerlandkreises übergeht. Im Laufe der Jahre steigen die Besucherzahlen kontinuierlich an, was eine Überarbeitung des Museumskonzeptes erfordert. Zur Weiterentwicklung reicht allerdings die Beschränkung auf eine Neukonzeption der Dauerausstellung nicht aus. Es bedarf für hochkarätige Wechselausstellungen neuer moderner Räumlichkeiten. Somit wird 2009 beschlossen, den Um- und Ausbau des Sauerland-Museums zum „Museums- und Kulturforum Südwestfalen“ für die Regionale 2013 einzureichen, ein Strukturförderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Nachdem das Projekt im Rahmen eines Qualifizierungsprozesses in den Jahren 2009/2010 den 1. und 2. Stern der Regionale 2013 erhält, wird 2011/2012 ein europaweiter Architektenwettbewerb durchgeführt.

Obwohl Zweitplatzierter, entscheidet eine Vergabekommission unter dem Vorsitz des Landrats Dr. Karl Schneider im Juli 2012, dass das Büro Bez + Kock Architekten aus Stuttgart den Auftrag zum Um- und Ausbau des Sauerland-Museums erhält.

ARCHITEKTUR

Dem Architekturbüro Bez + Kock gelingt es, das große Volumen des Neubaus in einem dreifach abgetreppten Baukörper geschickt an den barocken Landsberger Hof anzugliedern.

Die Hauptbaumasse mit dem großen Ausstellungssaal befindet sich auf der Ebene Ruhrstraße, von dort aus reduziert sich das Volumen geschossweise über den darüber angeordneten Multifunktionssaal und den wiederum darüber liegenden Ausstellungsauftakt. Durch das Aufnehmen der beiden Hauptrichtungen von Landsberger Hof und Ruhrstraße fügt sich der Neubau gut in die Gesamtsituation ein. Von der städtebaulich wichtigen Ansicht von der Klosterbrücke über die Ruhr bleibt der Blick auf den Landsberger Hof ungestört. Mit seiner Fassade aus Gauinger Travertin integriert sich das Gebäude hervorragend in das städtebauliche Gesamtkonzept.

Der markante Brückenbaukörper verbindet den Sockel des Altbaus mit dem Neubau. Diese zentrale Achse ist zugleich Erschließung und eine in das Gebäude integrierte Promenade, die über markante Fenster in 15 Metern Höhe den weiten Blick in die Stadt ermöglicht. Durch die Brücke konnte ein historischer Fußweg zwischen Altbau und Neubau bewahrt werden, über den man vom Ruhrufer zum höher gelegenen „Alten Markt“ gelangt. Gleichzeitig wird über den Fußweg eine Aussichtsterrasse auf dem Dach des Neubaus erschlossen.

Für die Präsentation der Wechselausstellungen stehen drei Räume unterschiedlicher Größe zur Verfügung: In der obersten Ebene ein Raum mit 50 qm, in der mittleren Ebene einer mit 170 qm und in der unteren Ebene einer mit 300 qm Fläche. Die beiden großen Räume verfügen über eine aufwändige Klimatisierung, die auch die Ausstellung hochwertiger Gemälde ermöglicht. In den Zeiten zwischen den Ausstellungen werden die Räume für andere Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst und Kultur und auch für Vermietungen genutzt.

Entstanden ist ein markantes Museum, das die Stadt Arnsberg in seinem historischen Zentrum in außerordentlich gelungener Form mit einem modernen und signethaften Gebäude bereichert.

FÜHRUNGEN ZUR ARCHITEKTUR

Am „Tag der Architektur 2024“ bietet das Sauerland-Museum zwei Führungen durch das Gebäude-Ensemble an:

Samstag, 29. Juni um 14:30 Uhr
Sonntag, 30. Juni um 16:00 Uhr

Die Führung am Samstag übernimmt die Architektin Meredith Atkinson von Büro Bez + Kock selbst.

Die Teilnahme kostet 8 € für Erwachsene inklusive Eintritt auch für die Ausstellungen.


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Das Sauerland-Museum in Arnsberg // Foto: Brigida Gonzalez

©  Brigida Gonzalez
Das Sauerland-Museum in Arnsberg // Foto: Brigida Gonzalez

Das Sauerland-Museum in Arnsberg // Foto: Brigida Gonzalez


Sauerland-Museum Panoramafenster

©  Brigida Gonzalez
Sauerland-Museum Panoramafenster

Ein völlig neuer Blick über die Arnsberger Neustadt erschließt sich aus dem großen Panoramafenster