Meldungsdatum: 28.06.2024
„Braunschweig ist bunt, vielfältig und tolerant. Mit dem Regenbogenstreifen setzen wir ein weiteres wichtiges Zeichen für Braunschweig, dass es in unser Stadt keinen Platz für Diskriminierung, Homophobie und Ausgrenzung gibt.“ Mit dieser Botschaft hat Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum am heutigen Freitag, 28. Juni den neuen, in der Nacht aufgebrachten Regenbogenstreifen am Friedrich-Wilhelm-Platz offiziell einer Bestimmung übergeben.
Die Regenbogenflagge ist ein etabliertes Symbol der Schwulen- und Lesbenbewegung und steht für Toleranz, Inklusion und eine offene Gesellschaft. Mit den Farben des Regenbogens auf die Straße und damit im Stadtbild gut sichtbar, reiht sich Braunschweig nach Hamburg, Bonn, Nürnberg und Wiesbaden in Gruppe der Städte ein, die mit einem solchen Regenbogenstreifen ein sichtbares Bekenntnis für eine vielfältige und tolerante Gesellschaft ablegen.
„Das Kultviertel ist ein zentraler Ort in der Stadt, in dem diese Vielfalt und Toleranz besonders gelebt und zum Ausdruck gebracht wird“, betont Oberbürgermeister Dr. Kornblum und verweist auch auf die gleichgeschlechtlichen Ampelpärchen, die es dort wie am Bohlweg bereits gibt. Vor diesem Hintergrund wurde die „Busfahrbahn“ des Bussteiges E der Haltestelle Friedrich-Wilhelm-Platz ausgewählt, um den Regenbogenstreifen zu platzieren. Der Oberbürgermeister dankte den Partnern bei diesem Projekt: dem Kultviertel - IG Friedrich-Wilhelm-Viertel e. V., dem Verein für sexuelle Emanzipation e. V. (VSE), der Braunschweigischen Landessparkasse (BLSK) und der Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG).
Tanja Dresselmann, Vorstand der BLSK:
„Wir setzen uns in unterschiedlichsten Maßnahmen für das Thema Vielfalt ein – und das nicht nur im Rahmen der Erfüllung unseres öffentlichen Auftrages sondern aus Überzeugung. Sowohl bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch in unserer Kundschaft erleben wir Diversität. Wir profitieren alle von einem bunten, toleranten und respektvollen Miteinander – in der BLSK und der Gesellschaft."
Falk-Martin Drescher, Vorstandsvorsitzender des Kultviertels: „Wir beheimaten Braunschweigs Rotlichtviertel – auch treffen hier im Kultviertel jede Woche unterschiedlichste Kulturen aufeinander, ganz gleich ob in den Gastronomien, in den Betrieben oder auf Veranstaltungen. Die Bedeutung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt sollte viel stärker in die stadtgesellschaftliche Selbstverständlichkeit gerückt werden. Die Maßnahme ist ein Ausrufezeichen für mehr Akzeptanz und Toleranz. Wir danken Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum für seine damit verbundene Initiative.“
Auch BSVG-Geschäftsführer Jörg Reincke begrüßt den neuen Regenbogenstreifen: „Die BSVG ist bunt und vielfältig. Integration ist uns wichtig – nicht nur innerhalb des Unternehmens, sondern auch in Richtung unserer Fahrgäste: Jeder kann und soll einsteigen wie er oder sie ist. Dafür steht auch unsere Regenbogen-Tram, die die Botschaft durch unsere Stadt transportiert. Genau wie sie ist auch der Regenbogenstreifen ein richtiges und wichtiges Symbol, dass in unserer Stadt jeder gleichwertig leben und lieben kann.“
„In Zeiten, wo vieles wieder aussprechbar wird, wo queerfeindliche Diskriminierung zunimmt und sich Gewalt auch gegen Menschen richtet, die anders aussehen, leben oder denken, ist es umso wichtiger Farbe zu bekennen für eine vielfältige Gesellschaft“, betont René Pietsch, VSE-Vorstandsmitglied. „Die Ampelfiguren am Schloss und hier am Friedrich-Wilhelm-Platz sind eine kleine Denkanregung, wenn sie wahrgenommen werden. Ein großer Regenbogen ist ein Hingucker. Wir bedanken uns bei der Stadt Braunschweig, dem Kultviertel und der Braunschweigischen Landessparkasse.“
Die Einweihung des Regenbogenstreifens markiert neben dem Sommerlochfestival seinem Rahmenprogramm unter dem Motto „Dresscode Vielfalt - Gerechtigkeit ins Grundgesetz“ einen weiteren Höhepunkt im „Pride Month“ Juni, der für den stolzen Umgang mit der eigenen sexuellen Identität steht. Die Eröffnung des Braunschweiger Regenbogenstreifens erfolgte an jenem Tag, an welchem vor genau 55 Jahren in der Christopher-Street die Ursprünge der Pride-Bewegung ihren Anfang nahmen. In der Nacht zum 28.06.1969 wurde in der Bar Stonewall-Inn in New York zum wiederholten Male eine polizeiliche Razzia gegen LGBT-Personen durchgeführt, dieses Mal aber durch die Anwesenden Widerstand geleistet.
Hintergrund:
Der Rat hatte die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, wo in der Innenstadt regenbogenfarbige Streifen aufgebracht werden können, ohne verkehrsrechtliche Belange zu verletzen. Nach eingehenden Prüfungen bezüglich Realisierbarkeit, Verkehrssicherheit und Lage wurde die Busspur am Friedrich-Wilhelm-Platz im „Kultviertel“ ausgewählt.
Bei dem Regenbogen streifen handelt es sich nicht um einen Zebrastreifen: Eine Fahrbahnmarkierung für einen Fußgängerüberweg (Zebrastreifen) in Regenbogenfarben wäre nicht möglich, ohne verkehrsrechtliche Belange zu verletzen. Dies gilt ebenso für ampelgesteuerte Überwege. Auch Fußgängerfurten an Ampeln sind in den Verwaltungsvorschriften zur StVO und mit Verweis auf die Richtlinien für die Markierung von Straßen geregelt.
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