Meldungsdatum: 05.07.2024

Kreistag gibt grünes Licht: Verbraucherberatung kann fortgesetzt werden

(pen) Seit 2015 verhilft die Verbraucherzentrale auch im Ennepe-Ruhr-Kreis Menschen zu ihrem Recht, macht auf Missstände aufmerksam und steht insbesondere schwächeren und benachteiligten Marktteilnehmern zur Seite. Grundlage hierfür ist ein Vertrag zwischen dem Ennepe-Ruhr-Kreis und der Verbraucherzentrale NRW. In seiner Sitzung vor der Sommerpause hat der Kreistag einstimmig beschlossen, das Ende 2024 auslaufende Papier in angepasster Form bis Ende 2029 zu verlängern.

 

Ein wichtiger inhaltlicher Eckpunkt: Zukünftig sollen die telefonischen und digitalen Servicezeiten ausgebaut und die persönlichen Öffnungszeiten reduziert werden. Mit diesem Verschieben reagieren die Vertragspartner auf ein verändertes Informationsverhalten der Bürgerinnen und Bürger. Deutlich erkennbar nutzen Ratsuchende mehr und mehr ortsunabhängige, digitale und telefonische Wege, um sich Tipps für denkbare Lösungen ihrer Probleme einzuholen.

 

Konkret ist mit Beginn des neuen Vertrages ein Ausbau der telefonischen und digitalen Servicezeiten auf 40 Wochenstunden an fünf Werktagen geplant. Um dies zu ermöglichen, sollen sich die Öffnungszeiten für Beratungen ohne vorherige Terminvereinbarung am Standort in Witten auf 16 Wochenstunden an vier Werktagen beschränken. Zum Vergleich: Aktuell stehen die Türen in Witten an 23 Stunden pro Woche offen.

 

Spielraum für das mehr an Servicezeiten liefert auch das Schließen der Außenstelle in Ennepetal. Hierdurch wird die ungünstige Kombination aus sehr geringer Nachfrage und großen zeitlichen Aufwand – vierstündige Öffnungszeit plus wöchentliche Fahrzeit – aufgelöst. Die freiwerdenden Kapazitäten können und sollen im Interesse der Bürger zukünftig effektiver genutzt werden, neben dem Mehr an Servicezeiten auch für Veranstaltungen und Aktionsformate im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis.

 

Seit 2015 hat der Kreistag den Vertrag mit der Verbraucherzentrale NRW mehrfach verlängert – stets mit dem identischen Finanzierungsmodell: Kreis und Land teilen sich die Kosten. Für den Vertragszeitraum 2025 bis 2029 wird der Anteil des Kreises von rund 168.000 Euro (2025) aufgrund absehbar steigender Ausgaben für Personal, Sachmittel und Miete bis auf 210.000 Euro (2029) ansteigen.

 

Stichwort Verbraucherberatung im Ennepe-Ruhr-Kreis

 

2023 wendeten sich die Bürger 3.456 Mal an die Verbraucherzentrale im Ennepe-Ruhr-Kreis. Ein Viertel der Anfragen entfiel auf den Bereich Energie. Zwar sanken im Jahresverlauf die Preise für Strom, Erdgas und Heizöl wieder, doch die wechselnden Regelungen zu den Energiehilfen mussten häufig individuell erklärt werden. Zudem waren viele Menschen mit hohen Nachzahlungen konfrontiert.

 

Regelmäßige Beratungsthemen waren darüber hinaus Probleme mit untergeschobenen Verträgen, neue Betrugsmaschen, Fragen rund um Telefon und Internet oder auch Ärger um Onlinekäufe.

 

Alle Informationen über die Beratungsangebote unter www.verbraucherzentrale.nrw/witten.