Erich Kästner nach dem Motto "Die Welt ist rund"

18.01.1999 | Herten

Heinz Georgi stellt Texte und Anekdoten aus dem Leben Erich Kästners vor

Der Geburtstag Erich Kästners jährt sich im Februar zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlaß lädt die Hertener Stadtbibliothek am Dienstag, dem 26. Januar 1999, um 20 Uhr ein zu einem Abend im Hertener Glashaus.

Unter dem Motto "Die Welt ist rund" stellt der Musikkabarettist Heinz Georgi Texte Erich Kästners vor - mit Toncollagen und Anekdoten aus dem Leben Erich Kästners.

Erich Kästner wurde am 23. Februar 1899 in Dresden geboren. Der Vater war Handwerker, die Mutter trug mit Heimarbeit zum Familienunterhalt bei. Ihr Engagement und ihre Energie ermöglichten die höhere Schulbildung des Sohnes. Im ersten Weltkrieg wurde Kästner zum Militärdienst eingezogen, wegen eines Herzleidens aber bald wieder entlassen. Der Sadismus der Ausbilder empörte ihn: "Er war ein Tier. Und er spie und schrie. / Und Sergeant Waurich hieß das Vieh, / damit es jeder weiß." Aus den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs entstanden wenige Jahre später in einer Zeit, in der man einen neuen Krieg befürchten mußte, seine besten pazifistischen Gedichte wie "Primaner in Uniform", "Stimmen aus dem Massengrab" oder "Jahrgang 1899", die damals ganz und gar nicht dem Zeitgeist entsprechen.

Erich Kästner studierte nach dem Ersten Weltkrieg Germanistik, Geschichte und Philosophie in Leipzig, Rostock und Berlin, 1925 promovierte er über die Literaturauffassung Friedrichs des Großen. Bereits während der Studienjahre arbeitete er als Redakteur für Zeitungen und Zeitschriften und schrieb seine ersten Theaterkritiken.

1928 erschien das erste der beiden Bücher, die ihn auf einen Schlag weltberühmt gemacht haben: der Gedichtband "Herz auf Taille". Ein Jahr später folgte das Kinderbuch "Emil und die Detektive". Bis 1933 erschienen zahlreiche Bücher, die seinen Erfolg festigten. Jäh unterbrochen wurde seine literarische Tätigkeit durch die Nationalsozialisten, die seine Bücher verbrannten und ihm Publikationsverbot erteilten. Zweimal wurde Kästner von den neuen Machthabern inhaftiert. Nach Ende des Krieges wurde Erich Kästner Feuilletonchef bei der von den Amerikanern gegründeten "Neuen Zeitung" in München. Er schrieb Drehbücher und Texte für die Münchener Kabarett-Theater "Die kleine Freiheit" und "Die Schaubude". Mehrere literarische Auszeichnungen (u.a. Georg-Büchner-Preis, 1957) unterstreichen seine literarische Bedeutung. Am 29. Juli 1974 starb Erich Kästner in München.

Erich Kästner war Zeit seines Lebens ein Moralist, Aufklärer und Satiriker zugleich. Seine Antikriegsgedichte aus den zwanziger und dreißiger Jahren sind nach wie vor aktuell, ebenso wie die satirischen Texte aus "Kästner für Erwachsene". Karten zum Kästner–Abend gibt es im Vorverkauf (12,-- DM) im Glashaus und in den Buchhandlungen Droste in Herten, Attatroll und van Ahlen in Recklinghausen und an der Abendkasse (16,-- DM). Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Stadtbibliothek und der Buchhandlung Droste getragen.

Glashaus Herten, Hermannstr. 16, 45699 Herten

Pressekontakt: Glashaus Herten, Ursula Berg, Telefon 0 23 66 / 303 686



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