Meldungsdatum: 11.07.2024

Veterinäramt weist auf Impfung gegen Blauzungenkrankheit hin

(pen) Die ausschließlich bei Wiederkäuern vorkommende Blauzungenkrankheit (BTV-3) ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Das Ausbreiten über die aktuell betroffenen Gebiete wird von Experten erwartet. Dies ist für das Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises Anlass für diesen Aufruf an Tierhalter. Wer seine Rinder, Schafe oder Ziegen schützen möchte, sollte sich zeitnah an seinen Tierarzt wenden und eine vorbeugende Impfung anmelden. Hierfür stehen drei Inaktiv-Impfstoffe mit einer BTV-3 Komponente zur Verfügung.

 

„Die Impfung bietet den einzigen sicheren Schutz der Tiere vor einem schweren Verlauf und sollte bis zum Beginn der Hauptflugzeit der übertragenden Stechmücken im Sommer abgeschlossen sein", erklärt die stellvertretende Amtsveterinärin Barbara Paß. Ihren Appell richtet sie an rund 250 Landwirte mit insgesamt 12.000 Rindern sowie an rund 600 Betriebe, in denen gut 4.200 Schafe und Ziegen gehalten werden. Informationen darüber, ob sie mit einer Impfstoffkostenbeihilfe rechnen können, finden sie auf der Internetseite der Tierseuchenkasse NRW.

 

Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung und Tierseuche, die nicht von Wiederkäuer auf Wiederkäuer sondern über bestimmte Stechmücken übertragen wird. Während die Krankheit bei Schafen tödlich verlaufen kann, stellt sich bei Rindern in der Regel nach einiger Zeit Linderung ein.

 

Klinische Symptome sind Teilnahmslosigkeit, hohes Fieber, vermehrtes Speicheln, Rötung und Schwellung der Kopfschleimhäute sowie die Schwellung und Blaufärbung der Zunge. Für den Menschen ist der Erreger ungefährlich. Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.

 

Die Seuche ist nach nationalem Tierseuchenrecht anzeigepflichtig. Verdachtsmomente sind dem Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises unverzüglich unter vet.amt@en-kreis.de anzuzeigen.

 

Stichwort Auftreten der Blauzungenkrankheit

 

Erstmals trat die Blauzungenkrankheit im August 2006 in Mitteleuropa im Dreiländereck bei Aachen auf niederländischer Seite auf. Ab 2007 breitete sich das Virus rasant aus. Vorübergehend zog sich die Krankheit später auch unter dem günstigen Einfluss von Impfungen zurück.

 

Deutschland galt zuletzt als frei von der Blauzungenkrankheit. Seit dem Spätsommer 2023 hat sich die Tierseuche von den Niederlanden kommend über Teile Nordrhein-Westfalens, Niedersachsens, Bremens und Rheinland-Pfalz erneut ausgebreitet.