Meldungsdatum: 12.07.2024

Rede des Landrats zur Ordensverleihung an Herrn Karl-Heinz Stoltefuß

Sehr geehrte Damen und Herren, anbei erhalten Sie zu Ihrer Arbeitserleichterung die Rede des Landrats zur gestrigen Ordensverleihung an Herrn Karl-Heinz Stoltefuß. Es gilt das gesprochene Wort!

Rede des Landrates des Kreises Unna, Mario Löhr, anlässlich der Verleihung des Verdienstkreuz am

Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Herrn Karl-Heinz Stoltefuß, Kamen;

(11. Juli – Haus Opherdicke, Spiegelsaal)

 

 

Anrede,

 

ich begrüße Sie herzlich im Spiegelsaal auf Haus

Opherdicke. Vielen von Ihnen wird dieser idyllisch gelegene Ort durchaus bekannt sein.

Dieses Gut blickt auf eine lange und beeindruckende Geschichte zurück und befindet sich seit dem Jahr 1980 im Besitz des Kreises Unna. „Die gute Stube des Kreises Unna“, wie das Haus Opherdicke auch

genannt wird, wird vor allem für kulturelle Zwecke genutzt –aber auch für besondere Veranstaltungen, wie die

heutige.

Unser Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hat mich beauftragt, Ihnen, Herr Stoltefuß,

das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland auszuhändigen.

Bei dem Verdienstorden handelt es sich um die einzige, allgemeine und damit zugleich höchste Auszeichnung,

die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.

 

Die Entscheidung über die Verleihung des -Verdienstordens trifft der Bundespräsident allein. Da er jedoch nicht jeden Orden persönlich überreichen kann, gehört diese Aufgabe zu den besonders schönen, die ich als Landrat übernehmen darf. Mir, persönlich ist es eine große Freude, Bürgerinnen und Bürger unseres Kreises für ihre

Verdienste würdigen zu dürfen!

 

 

 

Anrede,

 

die Anregung, Herrn Stoltefuß mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland auszuzeichnen, wurde im August 2022 eingereicht. Danach galt es ein offizielles Ordensverfahren einzuleiten, in dem nähere Informationen über die ehrenamtlichen Tätigkeiten von Herrn Stoltefuß einzuholen waren.

Dazu wurden die in der Ordensanregung benannten Personen um eine entsprechende Stellungnahme

gebeten. Damit Sie einen Gesamteindruck über das Engagement von Herrn Stoltefuß erhalten,

verlese ich nun die offizielle Ordensbegründung, die anhand der eingereichten Stellungnahmen gefertigt wurde und für die getroffene Entscheidung maßgeblich gewesen ist. Der eine oder andere von Ihnen wird sich vermutlich in den folgenden Worten wiederfinden.

 

Ich zitiere die Worte des Bundespräsidenten:

 

Herr Stoltefuß engagiert sich bereits seit Jahrzehnten in besonderer Weise im Bereich der Ortsgeschichte des Kamener Ortsteils Heeren-Werve. Er war langjähriger Ortsheimatpfleger des Ortsteils und viele Jahre lang Sprecher der Ortsheimatpfleger im gesamten Stadtgebiet. Seit mehr als fünfzig Jahren führt Herr Stoltefuß

Bürgerinnen und Bürger des Ortes und der regionalen Umgebung, sowie Schülerinnen und Schüler,

Reisegruppen und Gäste aus Partnergemeinden im In- und Ausland durch den Ort. Dabei erläutert er sowohl die baulichen Höhepunkte als auch die Geschichte des Ortes. Seine Vorträge sind nie standardisiert, sondern werden permanent überarbeitet, variiert und ergänzt. So bleiben sie deshalb auch für Mehrfachbesucher spannend und lehrreich. Herr Stoltefuß hat zahlreiche Schriften, zwölf Bücher und unzählige Fachartikel geschrieben, in denen er die Stadt- und Stadtteilgeschichte dokumentiert.

Er setzt sich vehement für die Erhaltung historischer Bausubstanz und die Pflege örtlicher und regionaler Baudenkmäler ein. Seit 1999 ist er ununterbrochen als Sachverständiger für Denkmalpflege

im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss tätig.

 

 

Als ehrenamtlicher Beauftragter für Denkmalpflege ist Herr Stoltefuß unter anderem Ansprechperson für

Bürgerinnen und Bürger, die beispielsweise Fragen zum Erhalt eines Denkmals haben. Im Rahmen dieser ehrenamtlichen Tätigkeit, hat er zudem örtliche Vorhaben, Planungen und Vorgänge, sowie entsprechende Presseberichterstattung, die die Interessen der Denkmalpflege berühren, beobachtet und intensiv begleitet.

Auch Informationen und Empfehlungen hat er im entsprechenden Ausschuss vorgetragen.

Die Teilnahme an Ortsterminen und die Kontaktpflege zu denkmalrelevanten Institutionen und Personen,

waren ebenfalls Bestandteil dieser ehrenamtlichen Sachverständigenfunktion. Herr Stoltefuß ist ehemaliger Archivpfleger der Evangelischen Kirchengemeinde zu Heeren-Werve. In mehr als zwanzig Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit, hat er das Archiv der evangelischen Kirchengemeinde zu Heeren-Werve aufgearbeitet, katalogisiert und geordnet, sodass die Geschichte des Kirchspiels für die Gegenwart konserviert und zugänglich ist.

In Zusammenarbeit mit den Landesarchivaren in Münster, hat Herr Stoltefuß mehr als zehn Jahre harte Arbeit

in die Ordnung und Aufarbeitung des Familien- und Hausarchives der Heerener Adelsfamilie verwendet.

Dank seiner unermüdlichen und ehrenamtlichen Arbeit, ist das Archiv der Familie, unter Einbeziehung der gesamten Geschichte der Patronatsherrschaft über das Kirchspiel Heeren aufgearbeitet und per Findbuch zielführend auswertbar. Dieses Arbeitsergebnis ist für die Familie und die Forschung örtlicher Geschichte von unschätzbarem Wert. Das „Heeren-Archiv" mit 2.000 Fotos, 28 Archivkartons und einem Findbuch, hat Herr Stoltefuß an das Stadtarchiv der Stadt Kamen übergeben. Außerdem, hat sich Herr Stoltefuß im Westfälischen Heimatbund engagiert. 2022 hat er eine aus der Ukraine geflüchtete Familie bei sich aufgenommen.

Hier möchte ich mich auch persönlich für Ihre Bereitschaft, friedensuchenden Menschen ein Dach über dem Kopf zu ermöglichen, ausdrücklich bedanken.

 

Das ist ein Applaus wert.

 

Im Jahr 2009 wurde Karl Stoltefuß von dem einflussreichsten gemeinnützen Verein der Gemeinde Heeren-Werve für sein Lebenswerk und sein vorbildliches ehrenamtliches Handeln und Denken mit dem „Heerener Horn“ ausgezeichnet.

 

Soweit der Text der offiziellen Ordensbegründung des Bundespräsidenten.

 

Anrede,

 

die gerade vorgetragene Ordensbegründung beschreibt eine ganz besondere Leistung –

nämlich Ihre Leistung.

 

Sich ehrenamtlich zu engagieren,

also seine eigene Zeit für andere einzubringen, ist alles andere als selbstverständlich. Umso mehr Respekt und Anerkennung verdient jeder und jede im Ehrenamt. Und wer sich in so herausragender Art und Weise einbringt, wie Sie es tun, verdient besondere Anerkennung und Wertschätzung. Insofern ist es gut und wichtig, dass -

Menschen wie Sie, heute in diesem feierlichen Rahmen öffentlich geehrt werden. Ich sage mal ganz platt: Sie haben es sich verdient! Weil Sie ein wichtiges Mosaik in unserer Gesellschaft sind. Die Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland soll Ihnen ein Zeichen des Dankes und der öffentlichen Anerkennung für Ihr langjähriges Engagement sein.

 

Anrede,

deswegen habe ich eine Bitte an Sie:

Tragen Sie die Auszeichnung mit Stolz und bei jeder sich ergebenen Gelegenheit, denn nur so, wird Ihre Auszeichnung für andere zu einem Ansporn für ein vergleichbares ehrenamtliches Engagement.

 

 

 

 

 

 

 

Anrede,

ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen, für die Zukunft alles erdenklich Gute, vor allem jedoch Gesundheit.

 

Anrede,

 

ich darf Sie nun, mit den Glückwünschendes Bundespräsidenten, des Ministerpräsidenten des Landes NRW, des Regierungspräsidenten, aber auch, mit meinen herzlichen Glückwünschen darum bitten, die Auszeichnung entgegen zu nehmen.

Pressekontakt: Leonie Joost | Fon 02303 27-1213 | E-Mail leonie.joost@kreis-unna.de

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