Meldungsdatum: 16.07.2024
Im Rahmen einer Video-Konferenz mit den Spitzen des polnischen Partnerkreises Wroclaw/Breslau und des ukrainischen Rajons Sarny hatte Landrat Dr. Kai Zwicker vor geraumer Zeit zugesagt, eine von ukrainischer Seite dem Kreis Borken übermittelte Aufstellung von dringend benötigten Gütern zu prüfen. Besonders weit oben auf der Liste standen medizinische Hilfsgüter und Fahrzeuge. Die Prüfung ergab daraufhin, dass folgende Geräte aus dem Bestand des Kreisbauhofes abgegeben werden können: zwei gebrauchte, voll funktionstüchtige Stromaggregate sowie zwei ausgemusterte Mähgeräte, zudem aus dem Bestand kreiseigener Schulen mehrere komplette Küchen inklusive der entsprechenden Elektrogeräte. Zudem soll in den kommenden Monaten ein ausgesondertes, aber dennoch voll funktionsfähiges Fahrzeug des Rettungsdienstes des Kreises Borken in die Ukraine überführt werden.
Wie Dr. Gerd Eckstein vom Partnerschafschaftsbüro des Kreises mitteilte, sei am Berufskolleg Bocholt-West bereits seit längerer Zeit geplant gewesen, die Lehrküchen Anfang der Sommerferien zu erneuern. Die bisherige Einrichtung – insgesamt neun Küchenzeilen inklusive der Elektroherde, Backöfen und Spülbecken sowie weiterer Elektrogeräte, alles in gepflegtem, funktionsfähigen Zustand – konnte daher jetzt für die Ukrainehilfe bereitgestellt werden.
Den Abbau der Kücheneinrichtung und das Verladen auf den Lkw übernahmen ortsansässige Firmen. Der Transport in Richtung Ukraine wurde in Kooperation mit dem Blau-Gelben-Kreuz e.V. (BGK) abgewickelt. Das BGK ist ein staatlich anerkannter, gemeinnütziger Verein mit Sitz in Köln, der bereits seit 2014 die Entwicklung einer freien, demokratischen Ukraine unterstützt und Hilfe für die Opfer des Krieges, insbesondere für Kinder, Binnenflüchtlinge, verletzte und andere stark bedürftige Menschen aus den vom Krieg betroffenen Regionen leistet. Auch andere Kommunen, darunter die Stadt Bocholt, haben bereits auf das BGK als Kooperationspartner für den Transport von Gütern in die Ukraine zurückgegriffen.
Nach rund 1.600 Kilometern Fahrtstrecke kam der 40-Tonner unfallfrei im ukrainischen Sarny an. Die Ladung wurde dankend entgegengenommen und wird nun vor Ort dem Verwendungszweck entsprechend genutzt.
In Aussicht stellen konnte Landrat Dr. Zwicker überdies einen Rettungswagen (RTW) oder Krankentransportwagen (KTW) des Kreises Borken. Entsprechende Fahrzeuge werden im Spätsommer oder Herbst ausgemustert, weil sie dann sechs bis sieben Jahre Dauereinsatzzeit hinter sich haben und 250-300.000 Kilometer „auf dem Tacho“. Derzeit sind sie noch im Rettungsdiensteinsatz und daher voll einsatzfähig. Die Fahrzeuge verfügen über eine Fahrtrage, bei Bedarf könnte weiteres Material wie z. B. Helme oder ein Tragestuhl zur Verfügung gestellt werden. Der dann ausgemusterte RTW oder KTW wird – sobald die Ersatzbeschaffung beim Kreis Borken erfolgt ist – separat in die Ukraine überführt.
Zum Hintergrund:
Der Kreis Borken pflegt eine inzwischen 24jährige Partnerschaft mit dem polnischen Landkreis Wroclaw/Breslau, der wiederum über freundschaftliche Verbindungen in die Ukraine verfügt. Schon wenige Tage nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 starteten aus dem Kreis Borken erste Hilfstransporte. Diese Hilfslieferungen wurden zunächst nach Wroclaw/Breslau gebracht und von dort aus in Richtung Ukraine weiterverteilt. Durch die bereits bestehenden Kontakte des Landkreises Breslau in die Ukraine konnten beispielsweise medizinische Hilfsgüter aus dem Kreis Borken gezielt an ein Krankenhaus in Sarny geliefert werden.
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