Meldungsdatum: 19.07.2024

Stadtverwaltung lässt alte Festungsmauern unter dem Magdeburger Ring sichern

Arbeiten für geänderte Variante erfolgen in den nächsten zwei Monaten

 

Für die bei den MVB-Bauarbeiten am Magdeburger Ring gefundenen Reste einer ehemaligen Festungsanlage unter der Fahrbahn hat die Stadtverwaltung das weitere Vorgehen zur Sicherung endgültig festgelegt. In den kommenden zwei Monaten wird der Bereich mit einem speziellen Baustoff verfüllt, der den Erhalt der historischen Mauern ermöglicht. Vorausgegangen waren unter anderem Abstimmungen mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sowie der Unteren Denkmalschutzbehörde.

 

„Das nun geplante Sicherungsverfahren ist deutlich kostengünstiger als die ursprünglich vorgesehene Variante mit Stahlbetonplatte und Bohrpfählen“, begründet der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr, Jörg Rehbaum, die abweichende Vorgehensweise. Der Baustoff für die geplante Verfüllung hat eine geringe Druckfestigkeit und kann auch noch nach mehreren Jahrzehnten von Hand entfernt werden. Die Landeshauptstadt sichert somit die Reste der Festungsanlage und spart dabei rund 400.000 Euro ein. Hinzu kommen eine geringere Bauzeit und damit deutlich kürzere Verkehrseinschränkungen an der Ringabfahrt zur Bundesstraße 1 in Richtung Universitätsplatz.“

 

Nach dem Fund im November des vergangenen Jahres war zunächst geplant, die Mauerreste vom früheren Ravelin III mit einer Stahlbetonplatte auf Bohrpfählen zu sichern. Diese Variante hätte zunächst rund 500.000 Euro gekostet und später regelmäßige Folgekosten für Bauwerksprüfungen verursacht. Eine Begehbarkeit für die breite Öffentlichkeit wäre aber auch damit nicht möglich gewesen, weil das historische Mauerwerk direkt unter dem Magdeburger Ring liegt und nicht über die entsprechende Infrastruktur für einen dauerhaften öffentlichen Zugang verfügt.

 

„Deshalb habe ich in Abstimmung mit der Oberbürgermeisterin die Umsetzung der deutlich günstigeren Verfüllvariante festgelegt“, so der Beigeordnete Jörg Rehbaum, der dabei vor allem die aktuelle Haushaltssituation im Blick hat. „Uns ist bewusst, dass wir mit dieser Variante nicht allen Wünschen gerecht werden, wofür ich um Verständnis bitte. Da die Verwaltung aber zur Sparsamkeit verpflichtet ist, können nur die kostengünstigeren Arbeiten realisiert werden.“

 

Der konkrete Termin zur Verfüllung steht noch nicht fest. Vor den eigentlichen Verfüllarbeiten sind noch die die Bergung von Fundsachen und die Oberflächendokumentation innerhalb der Festungsmauern erforderlich. Das Landesamt für Denkmalschutz und Archäologie hat bereits einen Laser-Scan vornehmen lassen und die Anlage damit dokumentiert.