Meldungsdatum: 28.08.2024

Präventionsprojekte für Kinder von psychisch- und suchtkranken Eltern

Kinder stärken und Erkrankungen vermeiden

Etwa ein Viertel aller Kinder in Deutschland lebt mit einem psychisch- oder suchtkranken Elternteil zusammen. Diese Kinder müssen sich im Alltag oft besonderen Herausforderungen stellen. Sie sind Verhaltensweisen ausgesetzt, die sie nicht verstehen oder verarbeiten können. „Lernen sie jedoch schon früh, mit Schwierigkeiten, Krisen und problematischen Lebensumständen umzugehen, haben sie trotz schwieriger Ausgangsbedingungen die Chance, sich positiv und gesund zu entwickeln“ – diese aufmunternde Botschaft hatte Michaela Gerritzen von Bella Donna Essen mit nach Recklinghausen gebracht.

Die Fachfrau, die für die Projektkoordination des Landesprogramms „KIPS Prävention NRW“ (Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern stärken) zuständig ist, war zu Gast beim Treffen des Kreis-Gesundheitsamts mit den Trägern der freien Wohlfahrtsverbände und der Stadt Marl. Michaela Gerritzen hatte nicht nur Zahlen und Informationen mitgebracht, sondern berichtete auch über die Erfolge, die gezielte Angebote mit sich bringen – und bekräftigte die Anwesenden, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

Im letzten Jahr hatte der Kreis Recklinghausen eine Kooperationsvereinbarung mit Trägern der freien Wohlfahrtsverbände und der Stadt Marl unterzeichnet, um diesen Kindern besser helfen zu können. „2020 ist erstmals ein Angebot auf Kreisebene geschaffen worden. Durch einen Kreistagsbeschluss konnten wir das Angebot im letzten Jahr auf alle zehn Städte ausweiten und stellen dafür jährlich 60.000 Euro zur Verfügung“, sagte Dr. Richard Schröder, Fachbereichsleiter Gesundheit, Bildung und Erziehung bei der Kreisverwaltung Recklinghausen. Nach einem Jahr ging es jetzt darum, die ersten Erfahrungen zusammen zu tragen und weitere Schritte zu planen.

Sabine Peisert, Psychiatrie- und Suchtkoordinatorin des Kreises Recklinghausen, ergänzte: „Wir möchten die Möglichkeit nutzen, den Kindern und Jugendlichen Informationen über die psychische Erkrankung der Eltern zu vermitteln, das gegenseitige Verständnis innerhalb der Familie zu fördern und auch Ängste abzubauen.“ Sie koordiniert die Treffen der Kooperationspartner: „So sehen wir durch den Austausch miteinander, wie wir die bestmögliche Hilfe für betroffene Kinder anbieten können.“ Damit dies in Zukunft zielgerichteter und ressourcenschonender umgesetzt werden kann, wird es eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Sabine Peisert geben.

Hintergrund:
Kinder aus Familien mit psychisch- oder suchterkrankten Eltern erleben häufig eine hohe psychosoziale Belastung. Die zurückliegenden Jahre mit Homeschooling und auch mit Corona-Quarantänen haben betroffene Kinder und Jugendliche zusätzlich gefordert. Darum ist allen Beteiligten wichtig, auf kurzen Wegen erreichbare, altersgerechte Angebote bereitstellen zu können.

Kooperationspartner des Kreises sind:
• Castrop-Rauxel: Caritasverband für die Stadt Castrop-Rauxel e.V.
• Datteln: Sozialdienst kath. Frauen im Ostvest e.V.
• Dorsten: Caritasverband für das Dekanat Dorsten
• Gladbeck: Caritasverband Gladbeck e.V.
• Haltern am See: Caritasverband Ostvest e.V.
• Herten: Caritasverband Herten e.V. Familienbüro
• Marl: Caritasverband Marl e.V. in Kooperation mit der Stadt Marl
• Oer-Erkenschwick: Sozialdienst kath. Frauen im Ostvest e.V.
• Recklinghausen: Sozialdienst katholischer Frauen e.V. und Caritasverband für die Stadt Recklinghausen e.V.
• Waltrop: Sozialdienst kath. Frauen im Ostvest e.V.

Kontakt: Öffentlichkeitsarbeit, Svenja Küchmeister, Telefon: 02361/534512, E-Mail: s.kuechmeister@kreis-re.de


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Präventionsprojekte für Kinder von psychisch- und suchtkranken Eltern

©  Kreis Recklinghausen, Svenja Küchmeister
Präventionsprojekte für Kinder von psychisch- und suchtkranken Eltern

Michaela Gerritzen, die für die Projektkoordination des Landesprogramms „KIPS Prävention NRW“ (Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern stärken) zuständig ist, war zu Gast beim Treffen des Kreis-Gesundheitsamts mit den Trägern der freien Wohlfahrtsverbände und der Stadt Marl. Dr. Richard Schröder, Sabine Peisert und Maria Werner vom Kreis Recklinghausen führten durch die Sitzung und dankten Michaela Gerritzen für den spannenden Vortrag.