Meldungsdatum: 30.08.2024
(pen) Ab dem 23. April 2027 wird die Internationale Gartenausstellung das Ruhrgebiet als grünste Industrieregion und Städte-Landschaft erlebbar machen. Aktuell bewerben sich zahlreiche Projekte, um Teilnahme. Unter den jetzt bekannt gegebenen vier Vorschlägen, die sich bereits mehr als zwei Jahre vor Beginn über eine Zusage freuen können, ist mit der „Ozean-Route“ auch ein Vorhaben aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis.
Symbolisch übergaben Nina Frense und Horst Fischer, Geschäftsführung der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH, die 3. Stern-Trophäe an Landrat Olaf Schade. „Wir dürfen uns freuen und wir dürfen das sichere IGA-Dabeisein als Lohn für eine bis hierhin sehr engagierte Arbeit aller Beteiligten werten. Unsere Idee für dieses Rad-Erlebnis-Angebot wird ohne Frage sowohl Einheimische als auch Touristen begeistern. Sie erwartet eine ebenso spannende wie virtuelle Zeitreise durch 75 Millionen Jahre Erdgeschichte unserer Region“, versprach der Landrat. Für ihn ebenfalls wichtig: Das Vorhaben setzt mit seinem fahrradtouristischen Schwerpunkt im Interesse des Klimas auf nachhaltige Mobilität.
Die „Ozean-Route/Vom Kommen und Gehen des Meeres“ – so der komplette Name des Projektes – wird auf bereits bestehenden und etablierten Routen wie dem Ruhrtalradweg oder dem Rundkurs von Ruhr zu Ruhr verlaufen. An dort zu findenden bedeutenden geologischen Aufschlüssen werden Rastmöglichkeiten eingerichtet, digitale, multimediale Informations- und Erlebnisstationen sowie digitale Inszenierungen erinnern an ein prägendes Kapitel der Erdgeschichte.
An eine Zeit, die 400 Millionen Jahre zurückliegt und in der das Ruhrgebiet gänzlich anders aussah. Durch das Driften der Kontinente lag auch der Ennepe-Ruhr-Kreis in Äquatornähe, erst an der Küste eines Kontinentes, dann im tiefen Ozean, dann wieder an der Küste eines anderen Kontinentes. In dieser Zeit explodierte das Leben in den Meeren, Pflanzen und Tiere eroberten das Land, im flachen Wasser wuchsen Pflanzen, deren Reste später zur Kohle des Ruhrgebietes werden sollten.
„Wir möchten alle, die auf der Ozean-Route unterwegs sind, erlebnisorientiert für das Naturerbe dieser Region sensibilisieren und ihnen Einblicke in die komplexen Zusammenhänge liefern, die das Klimageschehen auf der Erde steuern. Im Mittelpunkt stehen geologische Aspekte“, skizziert Osita Uchegbu, Projektverantwortlicher im Schwelmer Kreishaus, das Vorhaben.
An Orten, die 300 Millionen Jahre Geschichte in Gesteins- und Kohleschichten und durch Versteinerungen/Fossilien sichtbar machen, mangelt es im Ennepe-Ruhr-Kreis nicht. Dazu zählen unter anderem die Steinbrüche Am Kleff und Dünkelberg in Witten sowie das Wittener Muttental, der Steinbruch Külpmann in Wetter-Albringhausen sowie der Flözaufschluss in Sprockhövel-Hölteregge und die Freilichtbühne Isenburg in Hattingen.
„Sie sind als Standorte für die Erlebnisstationen besonders geeignet. Die Standorte sollen zum einen Station des großen Ganzen sein, zum anderen eine spezielle Facette beleuchten. Hierfür lassen wir eine Sagenfigur Geschichten erzählen und setzen auf interaktive Elemente“, skizziert Uchegbu die Pläne. Dazu zählt auch, weitere geologische Aufschlüsse absehbar in die Route einzubinden, allen voran natürlich das Nationale Naturmonument Kluterthöhle in Ennepetal.
Stichwort Finanzierung
Aus dem EFRE Förderaufruf „Erlebnis NRW“ haben die Verantwortlichen 1,7 Millionen Euro beantragt. Sie kalkulieren derzeit mit einer Förderung von 75 Prozent, damit müssten 400.000 Euro Eigenmittel in das Projekt fließen.
Landrat Olaf Schade nimmt von Horst Fischer den 3. IGA Stern entgegen. Mit ihm freuen sich Frank Butenhoff, Nancy Schumacher, Osita Uchegbu, Nina Frense, Ulrich Oberste-Padtberg und Volker Wrede./Foto: Helena Greve, Stadt Mülheim an der Ruhr
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