Meldungsdatum: 11.09.2024
Münster (SMS) Das Integrierte Flächenkonzept (IFM) dient als informelles Planungsinstrument für die nachhaltige räumliche Stadtentwicklung Münsters bis zum Jahr 2045. Das hat der Rat in seiner Sitzung am Mittwoch, 11. September, beschlossen. Das IFM schafft Voraussetzungen dafür, dass die weiterhin wachsende Stadt ihre hohe Lebens-, Freiraum- und Umweltqualität beibehalten und klimaneutral werden kann. Bereits im Juni hatte die Verwaltung den Abschlussbericht zum IFM in den Rat sowie in weitere politische Beratungen eingebracht.
Münster erwartet auch in den kommenden Jahren ein starkes Bevölkerungswachstum. Um den steigenden Bedarf an Wohnraum und Gewerbeflächen zu decken, müssen neue Siedlungsflächen planerisch gesichert werden. Gleichzeitig müssen auch die Inanspruchnahme von Flächen verringert und bestehende wertvolle Freiräume geschützt werden. Zudem müssen für die Energiewende notwendige Flächen für erneuerbare Energien identifiziert werden.
Das IFM greift diese Herausforderungen auf, bringt die Handlungsfelder Siedlung, Freiraum und erneuerbare Energien in Balance und schafft somit einen fachlich abgestimmten Rahmen für die räumliche Stadtentwicklung von Münster für die nächsten Jahrzehnte.
Strategische Handlungsfelder
Erklärtes Ziel ist es, ausreichend leistbares Wohnen in Münster zu ermöglichen und Wohnraum vorrangig durch Nachverdichtung zu schaffen. Da dieses Potenzial jedoch zunehmend begrenzt ist, bietet das Integrierte Flächenkonzept mögliche Flächen für bis zu circa 21.000 Wohnungen und darüber hinaus circa 285 Hektar gewerbliche Bauflächen. Damit stellt das IFM die weitere Handlungsfähigkeit der Stadt sicher und schafft die Voraussetzungen dafür, neue Wohnräume insbesondere nahe der Innenstadt und der Bahnhaltepunkte zu entwickeln.
Der Schutz wichtiger Naturräume und die Qualifizierung von Freiräumen sind dabei essenziell. Ein wichtiger Beitrag zur Klimaneutralität soll unter anderem durch den Bau weiterer Windenergie- und Freiflächen-Solaranlagen geleistet werden – dafür notwendige Potenzialflächen sind Teil des Ergebnisses des IFM-Konzepts.
Konkrete Projekte in der Planung
Erste Projekte, die inhaltlich mit dem IFM-Konzept verknüpft sind, befinden sich bereits in der konkreten Planung: Das im IFM-Konzept als Leitmotiv benannte „Huckepack-Prinzip“, bei dem Siedlungsflächen und umgebende Freiräume zeitlich parallel entwickelt und qualifiziert werden sollen, soll im Bereich des Kinderbachtals und der beiden Modellquartiere Steinfurter Straße und Busso-Peus-Straße Anwendung finden.
Im Bereich der erneuerbaren Energien verfolgt das IFM-Konzept das Ziel, neue Standorte für Windenergieanlagen zu entwickeln und diese mit Freiflächen-Solaranlagen zu kombinieren. Erstmalig soll dies im Bereich des Autobahnkreuzes Münster-Süd in den nächsten Jahren umgesetzt werden.
Partizipationsprozess und Werkstattverfahren
Wegen der komplexen Herausforderungen wurde das IFM in einem Werkstattprozess seit Anfang 2023 im intensiven Austausch mit Bürgerschaft, Expertinnen und Experten der unterschiedlichen Fachthemen sowie politischen Mandatsträgerinnen und -trägern erarbeitet.
Weitere Informationen zum Integrierten Flächenkonzept gibt es online unter www.stadt-muenster.de/integriertes-flaechenkonzept.
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